Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

  • von
  • 4583
  • 0
Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Unseren heutigen Interview-Gast und Personal Trainer des Monats im März 2017 werden eingefleischte Trainierende der deutschen Szene sicherlich kennen: Thomas Koch ist vielen unter dem Pseudonym Cooking T als Mod/Admin bei Team-Andro.com ein Begriff.

Er ist gleichzeitig der Inhaber von Iron Health GbR (zusammen mit seiner besseren Hälfte) und einer der Initiatoren der legendären Strandfigur Challenge, die mittlerweile jährlich von Team-Andro.com veranstaltet wird und zahlreichen Kraftsportlern dabei hilft in Hochform zu kommen.

In diesem ausführlichen Interview erfährst du nicht nur, wie Thomas zum Kraftsport und seiner Berufung als Personal Trainer gekommen ist, sondern auch, welche Trainings- und Ernährungsphilosophie er vertritt, wie er die Zusammenarbeit mit seinen Klienten gestaltet und natürlich auch, was das Coaching bei ihm kostet.

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Grüß dich Thomas! Erzähl uns und unseren Lesern ein wenig über deinen Background – persönlich und professionell

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017Hallo Damian.

Vielen Dank für diese Auszeichnung, über die ich mich sehr freue. Umso mehr, da ich ja nicht gar zu offensive Werbung betreibe, sodass ich sicherlich nicht so vielen Lesern ein Begriff bin.

Zu mir: Ich bin 34 Jahre alt, wohne im schönen Rheingau in der Nähe von Wiesbaden, bin verheiratet und habe zwei Kinder.

Beruflich fahre ich mehrgleisig: Neben meiner Tätigkeit als Autor und Coach im Rahmen meiner Firma „Iron Health“ bin ich Inhaber einer Firma, die sich auf die Fortbildung von Apothekern und Apothekenmitarbeitern, vor allem in unternehmerischen Fragen und die Konzeption und Umsetzungen von Fachtagungen in diesem Markt spezialisiert hat. Und weil einem sonst ja langweilig wird, bin ich noch als Redakteur für eine Fachzeitschrift für den Apothekenmarkt tätig.

Das Gute an dieser Konstellation: Ich bin zeitlich weitgehend flexibel und kann mir meine Zeit einigermaßen frei einteilen.

Zu meinem professionellen Hintergrund: Ich will da nicht groß drum herum reden – außer zweier Lizenzen (Fitnesstrainer B-Lizenz und Rehasport-Trainer) habe ich keine professionelle Ausbildung im Fitnessbereich.

Der Grund ist, dass ich wenig davon halte, mir unzählige Zertifikate an die Wand zu hängen, deren inhaltliche Aussagekraft ich doch arg bezweifle. Das soll nicht heißen, dass die Scheine nichts wert sind, aber die Relation von Kosten und Nutzen darf man zumindest einmal hinterfragen.

Ich arbeite in keinem Studio mehr, das diese fordert und als Marketinginstrument sind sie meiner Meinung nach auch nur bedingt geeignet. Dazu kommt, dass sich – aus meiner Sicht – ein guter Trainer vor allem dadurch auszeichnet, dass er (im Rahmen der Gesetzmäßigkeiten der Biologie, Medizin und Physik) individuell auf seine Kunden eingeht.

Die meisten Fortbildungen und Lizenzen, die ich kenne, zielen aber eher darauf ab, allgemeingültiges Wissen zu vermitteln, das verhindert, dass die Trainer mit den Kunden gar zu viel Mist bauen. Das ist für ein Studio ein nachvollziehbarer, für mich aber kein gangbarer Ansatz.

Wie und wann bist du Personal Trainer geworden?

Ich habe eigentlich schon mein ganzes Leben lang Sport getrieben. 2002 meldete ich mich dann im ansässigen Fitnessstudio an und trainierte bis 2006 mehr oder weniger unmotiviert. 2006 nahm mich ein Kumpel mit in einen Supplementshop. Was soll ich sagen: Als ich raus kam, hatte ich bergeweis eklig schmeckenden Weight Gainer in den prall gefüllten Tüten, dazu Kre-Alkalyn und – das werde ich nie vergessen – Red Devil von Goldfield.

Wenngleich ich meinen Kunden heute niemals so einen Mix zusammenstellen würde, irgendwie hat es da bei mir Klick gemacht. „Wenn ich schon den ganzen Kram in mich reinstopfe, dann kann ich auch richtig Gas geben“, dachte ich mir. Und schon bald las ich täglich stundenlang im Web, verbrachte mehr Zeit im Gym als in der Uni und erzielte auch erste Fortschritte.

Etwas später begann ich dann mit meiner B-Lizenz. Ich hatte neben dem Studium eh Zeit und etwas Geld im Studio dazuzuverdienen klang nach einem guten Plan. So wurde ich dann auch 2007 Trainer und blieb das in verschiedenen Studios bis 2013.

Zwischenzeitlich hatte mich der Bodybuilding-Virus gänzlich gepackt, sodass ich von 2010 bis 2012 insgesamt drei Wettkamfpsaisons beim DBFV in der Klasse Classic Bodybuilding absolvierte. Mein persönlicher sportlicher Höhepunkt: Internationaler Deutscher Vize-Meister 2011.

Wohl durch den sportlichen Erfolg und meine rege Aktivität auf Team-Andro.com kamen auf einmal Anfragen, ob ich denn nicht auch persönlich (live oder auch online) coachen würde. „Warum nicht“, dachte ich mir, besorgte mir eine Gewerbeanmeldung und los gings.

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Wie sieht dein Trainings-Stil aus? Welche Methoden nutzt du hauptsächlich?

Zu meiner aktiven Zeit habe ich viel probiert, letztlich kam ich aber meist auf ein hochvolumiges Training zurück. Dabei variierten meine Splits von 3er bis 5er Split. Intensitätstechniken setzte ich nach Gefühl ein, selten sparsam.

Heute sieht das ein wenig anders aus: Mit zwei kleinen Kindern zu Hause, einem Hund, zwei Firmen plus einer Festanstellung bleibt nicht die Zeit für fünf Einheiten pro Woche, bzw. ich bin nicht bereit sie mir zu nehmen. Nicht aus Faulheit, sondern weil ich mich bewusst entschieden habe, diese Zeit lieber mit meiner Familie zu verbringen. Natürlich vermisse ich das häufige Training, aber das kann auch mal ein paar Jahre warten, meine Kinder können es nicht. Daher trainiere ich aktuell recht unregelmäßig, was zur Konsequenz hat, dass ich meist ein niedrigvolumiges Ganzkörpertraining absolviere. Was ich regelmäßig mache: 30 Min Cardio am Tag.

Hast du für uns Beispiele von Erfolgsstories von Kunden, die du trainiert hast?

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017Exemplarisch möchte ich an der Stelle auf Daria verweisen, eine wettkampferfahrene Powerlifterin, die ich auf ihrem Weg zum Weg zu ihrem Weltmeistertitel begleiten durfte. Die ganze Story könnt Ihr auf meiner Website nachlesen – und zwar hier.

Ansonsten könnt Ihr Euch natürlich auf meiner Website ein paar Beispiele von Athleten anschauen, die ich gecoacht habe: Iron Health – Kunden.

Mir persönlich bleiben aber meist nicht die Bilder, sondern die Geschichten im Kopf. Oft auch von Menschen, von denen die meisten sagen würden, dass sie noch einen weiten Weg zu einem athletischen Körper zu gehen hätten. Das mag stimmen, aber wenn Dir dieser Kunde vorher berichtet hat, dass er nun, dank des Sports, der Ernährungsumstellung und der dadurch verbesserten Körperzusammensetzung, seine Beta-Blocker absetzen durfte, dann ist das einfach Gold wert.

Wer waren die bekanntesten Klienten, die du trainiert hast? (z.B. Stars, namenhafte WK-Athleten usw.)

Mit Prominenten kann ich nicht dienen, außer es zählt unser rasender Reporter von Team-Andro.com, Matthias Busse. Ansonsten dürften beispielsweise prominente Winzer o.ä. wohl den meisten Lesern kaum etwas sagen.

Kannst du uns einen Beispiel-Ernährungsplan und –Trainingsplan vorstellen, den du für einen Klienten zusammengestellt hast?

Gerne.

Ich habe einmal einen Muster-Ernährungsplan für eine Frau mit einem Ausgangsgewicht von 65kg, Ziel Fettabnahme, angehängt. Der Plan beschreibt Phase 1, in der die Kalorien verhältnismäßig hoch sind. Das ist bei mir (fast) immer so.

Beispiel Ernährungsplan einer Iron-Health-Klientin.

Hintergrund: Die meisten Kunden, die zu mir kommen, um abzunehmen, ernähren sich bereits hypokalorisch. Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn die Frau vorher 1.400 Kalorien zu sich genommen hat, wohin soll ich mir ihr im Laufe der Diät gehen?

Daher steht in solchen Fällen immer erst einmal eine Phase mit einer erhöhten Kalorienmenge. Ob nun low carb oder low fat, das entscheide ich mit dem Kunden zusammen. Dabei fließen dessen Erfahrung, seine Alltagsgewohnheiten etc. mit ein.

Grundsätzlich bin ich ein Fan von regelmäßigen Mahlzeiten, wobei ich auch schon Kunden mit Intermittent Fasting habe arbeiten lassen. Wenn das besser in deren Tagesablauf passt, dann ist das für sie die bessere Variante. Man muss ja immer sehen, dass ich nicht primär Wettkampf-Athleten vorbereite, die ihr ganzes Leben auf den Sport abstimmen können und wollen.

Ansonsten bin ich da wenig spektakulär aufgestellt: Möglichst unverarbeitete Lebensmittel, ausreichend Obst und Gemüse (steht nicht im Plan, dürfen und sollen die Kunden nach Bedarf ergänzen), gesunde Fette und durchaus nicht wenig Eiweiß, wenngleich wieder einige sagen werden, das sei Unsinn.

Beim Trainingsplan habe ich mal etwas Exotischeres rausgesucht: Ein 4er Split mit wenig Volumen und reichlich Intensitätstechniken. Den Plan habe ich, jeweils individuell angepasst, mit einigen Kunden durchgezogen, die zum einen mal etwas neues ausprobieren wollten und vorher meist recht volumenlastig trainiert hatten.

Beispiel Trainingsplan Iron Health

Beispiel Trainingsplan einer Iron-Health-Klientin (Zum Vergrößern bitte draufklicken!)

Den 4er Split setze ich in der Regel nicht bei Anfängern ein, ich bin jedoch nicht dogmatisch in dieser Frage. Letztlich soll das Training auch Spaß machen. Wem ein Ganzkörpertraining einfach keine Freude macht, der soll doch um Himmels Willen lieber höher splitten. Nochmal: Als Coach ist man ja kein Wissenschaftler, der die Dinge rein faktisch betrachtet. Man hat auch einen pädagogischen, einen psychologischen Auftrag. Sowohl aus geschäftlichem Interesse als auch aus Sicht des Kunden soll das alles Spaß machen. Von daher muss man immer ausloten, inwieweit der Kunde rein ergebnisorientiert ist.

Zurück zum Plan: Hier werden zwei Systeme kombiniert, die beide für sich nachweislich funktionieren. Karsten Pfützenreuter und Patrick Tour wissen schon, was sie da tun. Da ich ein Freund davon bin, in einer Einheit sowohl den Aspekt intensiv im Sinne von schwer als auch im Sinne von „es brennt“ einzusetzen, habe ich großen Gefallen an diesem Mix gefunden.

Letzte Anmerkung: Aufwärmsätze sind nicht enthalten, das erläutere ich den Kunden ohnehin. Viele weitere Pläne findet Ihr in den Coaching-Aktionen von Team-Andro.com.

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Welche typischen Fehler machen Klienten, ehe sie zu dir kommen und du sie coachst?

Ich habe ja schon einiges genannt: Abnehmwillige kommen meist mit einer Ernährung zu mir, die hypokalorisch ist, sprich sie essen zu wenig. Das klingt vielleicht erst absurd, aber ist oft der Fall. Folge: Ein eingeschlafener Stoffwechsel. Gerade bei Frauen habe ich es nicht selten erlebt, dass sie durch die moderate Erhöhung ihrer Kalorienzufuhr erst einmal abgenommen haben.

Ansonsten erlebe ich gerade bei jüngeren Kunden viele Dogmen: Man MUSS diese und jene Übung machen, man MUSS je nach Trainingsstufe so oder so splitten usw. Davon halte ich gar nichts. Einzig sterben muss man. Von daher habe ich oft lange damit zu tun, diese Scheuklappen zu beseitigen.

Nehmen wir einmal an du hast einen neuen Klienten: Wie steigst du mit ihm in ein neues Trainings- und Ernährungsprogramm ein? Führst du eine Anamese durch?

Exakt. Nach einem ersten Gespräch erhält der Kunde einen umfassenden Anamnesebogen, an Hand dessen ich die Planung vollziehe. Bei längeren vertraglichen Bindungen halten wir zudem die im Coaching enthaltenen Leistungen, Zahlungsmodalitäten und viele andere Punkte in einer Coachingvereinbarung fest. Das gibt beiden Seiten Rechtsicherheit.

Personal-Trainer sind auch nicht perfekt. Welche typischen Fehler machen viele Trainer in deinen Augen?

Nur stur den eigenen Vorstellungen zu vertrauen. Viele Wege führen nach Rom und ich maße mir nicht an, zu sagen, ich habe den schnellsten, besten, bequemsten…whatever. Das ist aus Marketing-Sicht vielleicht sinnvoll, aber wenn das verblendet, wer glaubt, den einzig wahren Pfad ins gelobte Land gefunden zu haben, der neigt schnell dazu, nicht mehr auf den Kunden zu hören, sondern sich nur in der Genialität seines Konzeptes zu sonnen.

Was mir teils auch sauer aufstößt: Unkollegialität. Man wildert nicht bei anderen Coaches. Wenn jemand zu mir kommt und sagt „Ich bin derzeit noch bei Coach xy, würde aber gerne zu dir kommen“, dann bitte ich den Kunden, das auch klar mit seinem alten Coach zu kommunizieren, ansonsten mache ich das. Schon gar nicht rede ich in laufende Coachings rein, auch so eine Unsitte.

Wenn du noch einmal mit deiner Personal Trainer Karriere von vorne anfangen könntest – was würdest du diesmal anders machen?

Gute Frage. Fachlich wenig. Letztlich ist es learning by doing und ich kann für mich sagen, dass ich, auch wenn ich heute vielleicht vieles anders machen würde im Hinblick auf fachliche Details, zu all meinen Plänen stehen kann. Unternehmerisch vielleicht die ein oder andere Sache, aber das ist halt auch ein Lernprozess.

Welche Maßnahmen ergreifst du, dass deine Klienten auch nach einem Coaching dranbleiben? Gibt du ihnen Trainings- und Ernährungspläne mit auf den weiteren Weg?

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017Das nicht, aber Empfehlungen, wie sie am sinnvollsten weiter vorgehen, bzw. wie sie ihre Pläne entsprechend modifizieren können.

Was tust du, damit deine Klienten motiviert bleiben?

Ich „verlange“ von meinen Kunden einen wöchentlichen Bericht. Der zeigt mir schon, wie es bei ihnen läuft, aber auch, wie sie sich fühlen. Das kann man fast immer dem Text entnehmen.

Entsprechend versuche ich dann auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Was ich an der Stelle aber auch sagen muss: Ich bin kein Animateur. Wer einen Coach sucht, der ihn täglich bespaßt, der ist bei mir falsch. Aus meiner Erfahrung wollen das viele Kunden ohnehin nicht.

Kommen Klienten auch mit privaten Problemen zu dir? Fühlst du dich manchmal eher als Therapeut, denn als Personal-Trainer?

Teilweise, wobei für sowas eher meine Frau prädestiniert ist. Die durfte sich schon wirklich alles anhören und ansehen. Ich denke, ich schaffe (fast) immer eine gesunde professionelle Distanz.

Das heißt nicht, dass man nicht über das Privatleben spricht o.ä., aber man muss schon schauen, wo die Grenze zwischen Job und Privatleben verläuft. Aber: Wenn ein Kunde mit privaten Problemen o.ä. zu mir kommt, weise ich ihn natürlich nicht ab und verweise auf unser professionelles Verhältnis.

Trainierst du Frauen anders als Männer?

Ja. Nicht weil ich denke, dass Frauen rein physiologisch anders trainieren müssen, sondern weil die Ziele meist andere sind.

Frauen haben sehr selten die Ambition dicke Arme zu bekommen, wollen eher einen austrainierten Po. Das sollte man in seiner Planung schon berücksichtigen, wenngleich ich auch sagen muss, dass die Angst vieler Frauen vor Muskeln gänzlich irrational ist. Bei Männern ist vor allem im Personal Training der Ton oft rauer. Das ist halt so: Männer unter sich eben.

Bevorzugst du eher männliche oder eher weibliche Klienten? Wieso?

Da habe ich keine Präferenzen.

Wie stehst du zu dem Thema Supplemente? Empfiehlst du gewisse Produkte an deine Klienten weiter?

Supplemente sind genau das, was der Name schon sagt: Ergänzungen. Einzig ein gutes Proteinpulver halte ich für wirklich „nötig“, alles andere ist optional. Je nach Trainingsziel empfehle ich meinen Kunden durchaus Supplemente, die ich für zielführend halte.

Dabei beschränke ich mich jedoch meist auf die Basics: Creatin, Glutamin, BCAA. Ich halte deutlich mehr davon, Geld in hochwertige Lebensmittel zu investieren, denn in teure Supplemente.

Hast du deinen Coaching-Ansatz nach all den Jahren an Erfahrung verändert? Was hat sich seit Beginn deiner Karriere getan?

Wie schon gesagt: Mein Ansatz ändert sich ständig – mit jedem Kunden. Wichtiger ist da aus meiner Sicht, dass sich meine Sicht der Dinge verändert hat: Früher wollte ich meist direkt das ganze Leben der Kunden umstellen, für bestmögliche Ergebnisse. Dass diese das oft aber gar nicht wollten, habe ich ignoriert.

Heute bin ich sehr viel sensibler in diesem Bereich, aber auch so ehrlich dem Kunden zu sagen, dass er unter Umständen eben nur begrenzte Erfogle erzielt, wenn er auf viele unliebsame Gewohnheiten beharrt.

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Was kostet das Personal Training / Coaching bei dir? Und was bekommt man als Klient dafür?

Einzelne Trainings- oder Ernährungspläne kosten jeweils 79,00 EUR (inkl. MwSt.), beide zusammen 129,00 EUR (inkl. MwSt.). Die Pläne werden nach einer Anamnese individuell erstellt und im Anschluss besprochen.

Ein Coaching kostet 299,00 EUR (inkl. MwSt.) für drei Monate, längere Zeiträume auf Anfrage. Darin enthalten sind zunächst die Pläne, dann eine Betreuung, die so aussieht, dass ich an Hand wöchentlicher Updates die Fortschritte begutachte und Anpassungen vornehme, wo immer das nötig ist. Weiterhin bin ich jederzeit für Fragen erreichbar. Ob das dann nun in Form von E-Mails, Skype, Telefon oder auch in 1:1-Treffen erledigt wird, spielt keine Rolle, wobei letztere aufgrund des Zeitaufwandes nur in Ausnahmefällen enthalten sind.

Im Personal Training kostet die Einzelstunde 69,00 EUR (inkl. MwSt.), eine Zehnerkarte 599,00 EUR (inkl. MwSt.), wobei je nach Anfahrt noch eine Fahrtkostenpauschale hinzukommt. Soll im „eigenen“ Gym trainiert werden, wird zusätzlich meine Tageskarte fällig.

Bietest du auch ein Online-Coaching an? Wenn ja: Wie unterscheidet sich das von einer persönlichen Betreuung?

Ja. Im Grunde unterscheidet es sich nur in der Form der Kommunikation. Durch die modernen Kommunikationskanäle ist das aber kein Problem. Einzig bei Wettkampf-Vorbereitungen ist das aus meiner Sicht schwierig.

Du betreibst zusammen mit deiner Frau die Marke „Iron Health“. Magst du unseren Lesern erzählen, was sich dahinter verbirgt und welche Ziele ihr verfolgt?

Zunächst einmal war das eine ganz pragmatische Entscheidung auf Anraten des Steuerberaters. Meine Frau ist examierte Sport- und Gymnastiklehrerin und dadurch deutlich mehr als ich eine Expertin für Präventions- und Reha-Sport, dazu für Gruppenfitness aller Art. Da wir beide in der gleichen Branche aktiv sind, bot es sich an, unsere Aktivitäten in einem Unternehmen zu bündeln. So kam es zur Gründung der Iron Health GbR.

Als Kunde profitiert man indirekt davon: Wenn ein Kunde mir von gesundheitlichen Problemen berichtet, habe ich die Expertin direkt zur Hand und kann entsprechend qualifiziert antworten. Wenn ein Kunde meiner Frau Fragen zu Supplemente o.ä. hat, greift sie auf mich zurück. Zudem danken es viele Frauen, von einer Geschlechtsgenossin trainiert zu werden.

Kurzum: Mehr fachliches Know How für den Kunden, vereinfachte Bürokratie für uns.Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Du bist Initiator und langjähriger Coach bei der Strandfigur Challenge von Team-Andro.com. Worum genau geht es bei der Strandfigur Challenge und was hast du aus diesem ganzen Event bis dato gelernt? Inwiefern unterscheidet sich so ein „Massen-Coaching“ von einem persönlichen Coaching?

Die Strandfigur…Das war 2011 so eine spontane Idee von mir und hat sich seit der ersten Auflage 2012 unglaublich entwickelt. Im Grunde ist es ein kostenloses Online-Coaching für jedermann, der in 20 Wochen zu einem besseren Körper kommen will. Seit 2012 betreue ich jedes Jahr ein Team, in diesem Jahr erstmals zwei.

Was ist der Unterschied zu einem persönlichen Coaching: Zum einen die fehlende Individualität. Die Programme funktionieren, das wurde mittlerweile von sicher 1.000 Teilnehmern bewiesen. Sie sind aber eben nicht auf die jeweilige Situation des Einzelnen abgestimmt. Es gibt zwar Möglichkeiten, das zu tun, aber diese Aufgabe fällt dem Trainierenden zu.

Ich beantworte grundlegende Fragen und schaue alle vier Wochen, ob alles läuft. Individuelle Beratung oder spezifische Anpassung von Plänen findet nicht statt.

Ein Personal Trainer sollte immer up to date sein, was neuste Erkenntnisse in Sachen Training, Ernährung und Regeneration betrifft – wie hältst du dich up to date?

Da möchte ich dir zum Teil widersprechen: Mir kommt es häufig so vor, als würden sich manche Coaches mit den ach so neuesten Erkenntnissen schmücken, um sich besser zu verkaufen.

Nicht falsch verstehen: Ich bin absolut dafür, dass man sein Handwerk beherrscht und Neues annimmt. Nur wenn ich jetzt mal die letzten zehn Jahre zurückblicke: Wirklich sensationell neue Erkenntnisse sehe ich nicht. Viel wichtiger finde ich, dass man die Basics beherrscht. Anatomie, Physiologie, Biomechanik. Ein guter Coach in den 80ern würde mit seinem Wissen von damals auch heute noch zufriedene Klienten schaffen.

Auch hier – nicht falsch verstehen: Ich verweigere mich nicht neuen Erkenntnissen, ich bin nur kein Freund davon, wenn alle vier Wochen alles alte plötzlich falsch sein soll, damit man es vier weitere Wochen später wieder als neuentdecktes Wissen vermarkten kann.

Aber zu deiner Frage: Ich lese durchaus verschiedene Fachpublikationen und surfe regelmäßig in dieser Angelegenheit durchs Web.

Personal Trainer des Monats: Thomas Koch (Iron Health) | März 2017

Know How im Internet: Gibt es Personen, Seiten oder Institutionen, denen du im World Wide Web folgst? Wo findet man deiner Meinung nach die besten Informationen, um sich eigenständig fortzubilden?

Schwierige Frage, da das ganz vom derzeitigen Wissensstand abhängt. Grundsätzlich würde ich immer dazu raten, das Thema erst einmal ganz einfach zu googeln, sich verschiedene Positionen anzuschauen und abzuwägen. Eine gute Anlaufstelle ist sicher Team-Andro.com, aber auch deine Seite und viele andere bieten die Möglichkeit, sich in ein Thema einzulesen.

Know How aus dem Buch: Welche 3 Werke kannst du interessierten Lesern ohne Bedenken weiterempfehlen? Welche Bücher sollte man als Personal Trainer unbedingt im Wandschrank stehen haben?

Das kommt natürlich ganz auf den Wissensstand an. Für ein erstes Einlesen finde ich das Web optimal. Wer dann mehr fachliche Tiefe sucht, der sollte auch entsprechende Fachliteratur lesen. Dennoch, drei Empfehlungen:

  1. Sportanatomie von Thorsten Gehrke
  2. Krafttraining: Praxis und Wissenschaft von Zatsiorsky und Kraemer
  3. Sport und Ernährung von Raschka und Ruf

Wie und wo kann man mit dir in Kontakt treten, wenn man sich für weitere Informationen zu einem Coaching informieren und mit dir in Kontakt treten möchte?

Mehr Informationen findet Ihr auf www.ironhealth.de, wer Fragen hat, kann mich gerne unter info@ironhealth.de kontaktieren.

Vielen Dank für dieses ausführliche und spannende Interview, Thomas! Das Aesir Sports Team und ich wünschen dir weiterhin viel Erfolg in deiner beruflichen Laufbahn als Personal-Trainer!



 Bildquellen copyright: Thomas Koch / Iron Health / Team-Andro.com


Über

AesirSports.de ist eines der ältesten, deutschsprachigen Portale im Bereich Fitness (Schwerpunkt: Kraftsport), Gesundheit & Ernährung. Wir verfolgen einen evidenzbasierten Ansatz, welche die Theorie mit der Praxis verknüpft und tausenden von Lesern dazu verhilft, ihre gesundheitlichen, leistungsbezogenen und ästhetischen Ziele zu erreichen.
Mit weit mehr als 2.000 fundierten Artikeln - darunter ausführliche Guides, Studien-Reviews, Interviews, Buchrezensionen und Rezepte - versuchen wir die Online-Fitness-Szene seit 2010 ein Stück weit besser zu machen, Mythen zu beseitigen und Bro-Science zu entkräftigen.
Seit Januar 2018 sind wir Herausgeber einer monatlich erscheinenden Online-Zeitschrift, der Metal Health Rx (MHRx).

Mehr über den Autor erfahren
Alle Beiträge ansehen
Opt In Image
Werde zum Fitness- & Ernährungsexperten!
Schlanker, stärker, ästhetischer, gesünder!

Abonniere unseren Newsletter und erhalte - neben weiteren hochwertigen und einzigartigen Infos rund um Fitness, Gesundheit & Ernährung - regelmäßige Updates und Neuigkeiten rund um Aesir Sports.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert