Was unter Kraftsportlern schon lange kein Geheimnis war, dringt nun auch allmählich ans Ohr der Öffentlichkeit: Die Rede ist vom Body-Mass-Index, abgekürzt auch “BMI”, und seiner obsoleten Funktion in der Bestimmung der körperlichen Verfassung und Gesundheit einer Person.Wie oft musste ich mir kuriose Geschichten und News über etwaige “adipöse” Menschen reinziehen, die für den Beruf XY nicht geeignet seien, weil ihr BMI-Wert angeblich zu hoch wäre? Erst vor wenigen Monaten grassierte die Geschichte eines Mannes im Netz, der sich bei der Polizei beworben hatte und aufgrund seines erhöhten Körpergewichtes rasch aussortiert wurde. Dabei war der Mann weder übermäßig dick noch war er unsportlich – im Gegenteil. Da fettfreie Muskelmasse mehr wiegt, als die hartnäckigen Fettpolster, ist es nur natürlich, dass ein durchtrainierter Mensch oftmals mehr auf die Waage bringt, als sein Banknachbar, der nach getaner Arbeit auf der Couch rumlümmelt und sich bei einer Tüte Chips das Abendprogramm im Fernsehen ansieht.Eine aktuelle Studie mit rund 11.000 Probanden zeigt nun, dass der BMI nicht nur hinfällig im Bezug auf das Verhältnis von Fett- zu Muskelmasse ist, sondern dass ein erhöhter BMI nicht zwangsweise mit einer größeren Krankheits- und Sterblichkeitsrate einhergeht (übrigens: auch das ist ein alter Hut). Die Studienprobanden wurden über einen Zeitraum von drei bis acht Jahren hinweg beobachtet und es stellte sich heraus, oh Wunder, dass der BMI nicht wirklich aussagekräftig ist. Viel maßgeblicher sei der WtH-Wert, die “Waist-to-Hip-Ratio.”

In vielen Fachkreisen gilt der BMI sowieso schon als veraltet und nicht mehr zeitgemäß. Relevanz besitzt der Wert höchstens noch bei diversen Frauenzeitschriften, Brigitte-Diäten und bei Hausfrauen, die den Schuss noch nicht gehört haben.