Aesir Sports Testlabor Opener: Warum wir trainieren

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Wir alle haben unsere Gründe…was sind deine?
Die meisten von uns haben einen trivalen Start in die Sport- & Fitnessbranche hingelegt. Bie einigen ist es schon Jahre her, seit sie das erste mal ein Gym betreten haben – ob im eigenen Keller oder in einem kommerziellen Studio – es hat alles mit einem ersten Schritt angefangen und viele wissen auch gar nicht einmal mehr, was der Initialfunke für diesen Entschluss gewesen ist. Lass es die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper gewesen sein, ein paar Kilos zuviel auf der Hüfte oder ein paar Kilos zu wenig, den geweckten Ehrgeiz oder das Streben nach einem Ideal, nachdem man in irgendeinem Oldschool Bodybuildermagazin Arnold & Co. genauer studiert hat. Was zählt ist: man hat diesen Schritt getan.
 
Die Gründe dafür, mit Kraft- & Ausdauersport anzufangen, dürften so mannigfaltig und reich an der Zahl sein, dass man sie hier unmöglich alle hätte aufzählen können. Und sie sind vor allem auch im Wandel. Wer angefangen hat, um nur ein paar Kilos loszuwerden oder einwenig Muskelmasse aufzubauen, der ist häufig aus Spaß an der Freude, der Leidenschaft zum Eisen, dran geblieben. 
 
Es ist wie der Lauf auf einem Laufband: Du hast das Ziel vor Augen, aber du wirst vermutlich niemals ankommen – niemals zufrieden sein. Der “Pump”-Look schürt den Hunger nach mehr, denn er ist es, der dir ein Bild vor Augen führt, wie du aussehen KÖNNTEST, wenn du ein klein wenig MEHR investierst, SCHWERER trainierst, DISZIPLINIERTER lebst. 

Es ist ein unstillbarer Hunger und je mehr du davon in dir aufnimmst, desto mehr hast du am Ende zu verlieren.  

Aesir Sports Testlabor Opener: Warum wir trainieren

Von den Anfängen der Supp-Industrie

Noch vor einigen Jahrzehnten befand sich die Supplementindustrie noch in den Kinderschuhen. Es ist die Pre-Weider-Ära. Hochgradig isolierte Produkte gab es nicht und das damalige Eiweißpulver schmeckte wie eine Kelle voll Zement, die sich die damaligen Kraftathleten notgedrungen reinjubelten. Arnold Schwarzenegger, der u.a. für seine kultigen Zitate aus Conan, der Barbar oder Terminator bekannt ist, hat die damalige Mentalität mit einem Zitat gut dargelegt: “Wenn ich ein Kilo Scheiße hätte fressen müssen, um ein Pfund Muskelmasse aufzubauen”, so Schwarzenegger, “ich hätte es getan.” [1]
Doping und Steroide waren schon zur damaligen Zeit im Profi-Millieu und im Leistungssport nichts Ungewöhnliches. [4] Dabei wurden die meisten Mittel oder “Medikamente” eigentlich zu völlig anderen Zwecken entwickelt worden. Etwa um Muskeldystrophie (Oxandrolon [2]) und Blutarmut (EPO [3]) zu behandeln. Oder gar als Aufbaupräperat in die Tiermast (Clenbuterol [3]).
 
Seit der “goldenen Ära des Bodybuilding,” in der es Größen wie Arnold Schwarzenegger, Lou Ferrigno, Franco Columbu oder oder Frank Zane zu Weltruhm gebracht haben, hat sich viel in der Supplementindustrie getan. Heute kauft man “cross-flow mikrofiltriertes Whey Isolat” oder “1.000 mg ph- korrekt gepuffertes KreAlkalyn®.” An jeder Ecke hört man von wundersamen Präperaten, die dass liebe Hüftgold in Lichtgeschwindigkeit und über Nacht verbrennen: Fatburner, wie etwa das “BodyAttack Thermogenic Fat Burner LIPO®100” kommen in Form von abstrusen, vollmundigen Namen daher. Für die Zutatenliste muss man oftmals nicht weniger als ein Chemiker-Studium absolviert haben, um sich in der Wust an Extrakten, Tinkturen und isolierten Biosubstanzen zurechtzufinden. 
 
Daneben gibt es noch altbewährte Produkte, die schon seit langer Zeit empfohlen werden, wie z.B. der klassische ECA-Stack (Zutaten: Ephedrine/Koffein/Aspirin), der bei vielen schon unter Medikamentenmißbrauch laufen würde und das nicht nur deswegen, weil Ephedrine, ein Phenylethylamin-Alkaloid (”künstliches Adrenalin” – schonmal den Film Crank gesehen?) in Deutschland nicht einmal frei erhältlich ist. Ein ähnliches Kaliber stellt der “Booster” Jack3d dar, der neuerdings auch in einer “harmloseren Form,” ohne DMAA (Dimethylamylamine, eine der Hauptzutaten des Produktes) vertrieben wird. Jack3d war (und ist) sogar derartig beliebt, dass es auch von US Militärs zum aufputschen verwendet wurde. [6] Heisser Scheiss, Mann – wenn schon das Militär die Teile verwendet, dann muss man ja fast durchs Gym fliegen, oder? Doch hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn sonst wird aus einem Freiflug ganz schnell eine Bruchlandung.
 

SHUT UP AND TAKE MY MONEY

 
Remeber: There ain’t no easy way out.
Und dann gibt es da noch meine absoluten Lieblinge, die “Superfruits.” [5] Irgendwo, irgendwann im tiefsten Dschungel gibt es ein Volk, welches seit Jahrhunderten nur aufgrund einer einzigen Wunderfrucht – die aber auch nur da wächst – sich bester Gesundheit und Fitness erfreut und kein Gramm Fett auf den Hüften hat. Nein, das liegt zufälligerweise nicht daran, weil es dort keinen raffinierten Zucker oder eine Allee mit McDonalds, Burger King und Kentucky Fried Chicken gibt, sondern einzig und allein an dieser einen Frucht, der Superfruit. Und als ob das nicht genug wäre, hat sich natürlich ein findiger Geschäftsmann gefunden, der genau jene Superfrucht im tiefsten Dschungel entdeckt und kurzerhand in westliche Zivilisationsgefilde eingeschifft hat. 
 
Freilich hat diese Superfruit ihren Preis: mit einer “Shut-up-and-take-my-money”-Mentalität fällt es den Leuten aber auch nicht schwer, dem Magnaten ihre Moneten in den Rachen zu stopfen – alles in der glorreichen Verheißung ohne viel Mühe und Arbeit – und in Rekordzeit – die Idealfigur zu erreichen. Zu schön um wahr zu sein…? Ist es auch, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aktuell dürfte sich der Hype nach meinen Erkenntnissen um die “Acai-Beere” drehen.  
 
SHUT UP AN TAKE MY MONEY!
 

Ein Side-Projekt: Aesir Sports Testlabor

Okay, ich muss zugeben, es klingt alles einwenig abgehoben: ein “Aesir Sports Testlabor,” wohlmöglich noch mit heissen Chemie-Praktikantinnen, die mich und meine “Vital-Parameter” auf “Herz- und Nieren” testen und beobachten – am besten 24/7! Hell yeah, wo muss ich unterschreiben? 
 
Nein, natürlich werde ich keine Extra-Räume anmieten, kein High-Tech Laborequipment anschaffen und (leider) auch keine heissen Mitarbeiterinnen für dieses kleine Side-Project einstellen.
 
Snake-Oil oder sinnvolles Supplement? Das bleibt zu klären
Doch das heißt noch lange nicht, dass es langweilig oder öde wird. Mittlerweile dürften diejenigen Leute, die meinen Blog regelmäßig und hochfrequentiert lesen auch um meine eigenen Ambitionen, sowie meinen Ehrgeiz beim Schreiben von Artikeln, Rezensionen und Studien-Outlooks wissen. Und ich wäre auch nicht “Furor Germanicus,” wenn ich mir einfach nur wahllos & querbeet Hochglanz-Supplemente reinjubeln, testen und reviewen würde. (Ehrlich gesagt war es nicht einmal meine Idee – aber der Gedanke an so ein Unterfangen gefiel mir und wenn erst einmal eine solche Idee in meinen Kopf eingepflanzt wurde, dann wird diese oft mit Turbodünger behandelt).
 

“Supps, … Supps everywhere.”

 
Bislang weiß ich noch nicht, in welcher Gestalt sich das alles realisieren lässt, aber angedacht war zumindest, dass die Blog-Leser (und diejenigen im Eisenhart-Board) mittels einer Umfrage entscheiden, welches Produkt gestestet und gereviewed werden soll. Das Ganze wird sich zunächst einmal auf das Angebot des Shops von MyProtein.com beschränken. Warum? Weil ich von dem zuständigen Vertriebsleiter darauf angesprochen wurde, ob ich nicht Bock habe, einige Produkte auszuprobieren, ganz einfach. Derzeit stehe ich im e-Mail Kontakt mit dem guten Mann, aber in trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. Sollte die Sache aber nicht zu Stande kommen, so werde ich dennoch einen Initalversuch mit den Produkten starten, die ich hier schon bei mir stehen habe (das dürften die meisten Basics sein + ggf 1-2 Exoten wie L-Leucin).
 
Allerdings möchte ich das entsprechende Produkt nicht einfach nur subjektiv reviewen (ein genauer Kriterienkatalog muss noch erstellt werden), sondern auch einmal die aktuelle, wissenschaftliche Faktenlage zu dem entsprechenden Supplement untersuchen:
Was soll das Supplement bringen?
Welche Mengen sind erforderlich?
Ist die Wirkung des Supplements klinisch belegt?  
Wie groß war überhaupt die Probandenzahl?
Und waren die Probanden überhaupt erprobte Sportler oder doch nur Couchpoatoes?

Ich bin sicher, dass ein solcher Supplement-Diskurs relativ informativ und fruchtbar sein wird und wie ich oben bereits versucht habe darzustellen: in der Supplement-Industrie gibt es wirklich eine Menge abgefahrenem Kram. Vieles davon gehört zu den typischen “Snake-Oils” und basiert auf unverifizierten Behauptungen oder wackligen Studien. Die tatsächliche Wirkung ist schwer meßbar und vielfach auch nur in Form eines “Placebo”-Effektes vorhanden. 

Einiges davon, wie z.B. der ECA-Stack oder Jack3d enthält dagegen Substanzen, deren Wirkungen zwar belegt und eindeutig spürbar sind, die aber nicht gerade in Kinderhände gehören. Eine weitere, dritte Kategorie, nämlich die der Prohormone und Steroide, befindet sich so weit außerhalb dessen, was in meinen Augen noch im Hobbysegment vertretbar ist, dass ich gar nicht erst davon anfangen möchte es zu thematisieren.
 
Niemand, der nicht mit dem Business sein Lohn und Brot verdient (und folglich auch mit entsprechender Konkurrenz zu tun hat) UND zusätzlich über einen guten Arzt verfügt, sollte sich unreflektiert derartige Substanzen und Medikamente in den Körper pumpen und damit Leib und Leben aufs Spiel setzen. Denn was bringen einem die Muskeln, wenn man im Sarg liegt und den Grave Digger spielt?
 
Die Supplementindustrie – oder vielmehr der Supplementdschungel – ist in der heutigen Zeit nur noch schwer zu überblicken und jeden Tag und jede Woche werden neue, angeblich noch bessere, Produkte auf den Markt geworfen, die vielen Anfängern einreden möchten, dass es ohne diese Produkte nicht geht. DAS ist natürlich Bullshit. Supplemente können grobe Patzer in der Ernährung und vielleicht auch beim Training kaschieren, aber sie machen im Endeffekt vielleicht nur ganze 5-2 % vom Gesamtkuchen aus. Wer sich unzureichend ernährt oder gar lasch/falsch trainiert, der kann noch soviel Geld in Supplemente stecken. Schlau ist das aber freilich nicht.
 
Mit dem Aesir Sports Testlabor werde ich zunächst einmal versuchen sämtliche Basisprodukte, von denen ich selbst auch überzeugt bin, vorzustellen. Mit der Beleuchtung der Studienlage möchte ich dabei auch einwenig Licht ins Dunkel bringen und dem geneigten Leser einen tieferen Einblick in die derzeitige Situation am Markt liefern. 
 
Natürlich würde ich mich freuen, wenn die Leser, die Aesir Sports bis dato begleitet haben, auch weiterhin ihre Unterstützung mit mir teilen, denn was wäre ein Blog wert, wenn es niemanden gäbe, der die Artikel und Rezensionen liest? Insofern hoffe ich inständig, dass sich die Leute an der regen Diskussion über die (Un)-Sinnhaftigkeit der Supplemente beteiligen und ihre eigenen Erfahrungen mit mir und den restlichen Lesern teilen.
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[toggles title=”Quellenangaben (draufklicken)”][1] Wolf, M. (2003): Prinzenrolle mit Edelrost. In: Der Spiegel: 2003; 27. URL: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-27497213.html . (abgerufen am 06.05.2012)
 
[2] Deutsche Muskelschwundhilfe: URL: http://www.muskelschwund.de/index.php?id=543 . (abgerufen am 06.05.2012)
 
[3] Focus Online: EPO, Aufputscher und Anabolike. URL: http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/fitness/leistung/doping/die-wirkstoffe_aid_22937.html . (abgerufen am, 06.05.2012)
 
[4] Udo Scheer (2001): Nimm das, ist gut für dich. Ines Geipel klagt an. Doping in der DDR. In: Die Welt: 2001. URL: http://www.welt.de/print-welt/article473240/Nimm-das-ist-gut-fuer-dich.html . (abgerufen am 06.05.2012)
 
[5] Wikipedia.org: Superfruit. URL: http://en.wikipedia.org/wiki/Superfruit . (abgerufen am 06.05.2012)
 
[6] The NewYork Times (2012): Army Studies Workout Supplements After Death. URL: http://www.nytimes.com/2012/02/03/business/army-studies-workout-supplements-after-2-deaths.html . (abgerufen am 06.05.2012)[/toggles]

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