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Nachdem wir bereits die Gelegenheit hatten und euch in unserem letzten Review das „Shock Therapy“ von Universal Nutrition en detail vorstellen konnten (Dank an unseren großzügigen Sponsor, Global Nutrition!), folgt nun der der Nachschlag in Form von Animal Test. (Ebenfalls ein Produkt aus dem Hause U.N.)
Im Zusammenhang mit diesem Produkt stellt sich natürlich auch gleich die Frage, was Animal Test ist. Handelt es sich um einen Trainings-Booster? Oder ist es doch eher ein Testo-Booster?
Unsere Antwort: Vielleicht ist es einfach eine Mischung aus beidem – dafür sprechen jedenfalls einige interessante Zutaten, die u.a. für eine Verhinderung des Aromatase-Effektes (Umwandlung von Testosteron zu Östrogen) verantwortlich sind. Zwar verzichtet Animal Test, welches in „Paks“ ausgeliefert wird, auch Stimulanzien wie Koffein oder Guarana, allerdings kam unser Tester Paddy aka „plaquex“ nicht umhin, den verbesserten Drive beim Eisenschubsen zu bemerken.
Ob das Produkt die vollmundigen Versprechungen des Herstellers halten kann, ob das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt und ob wir davon schlussendlich überzeugt sind, erfahrt ihr in unserem neusten Review.
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Artikelinhalte
Review: Animal Test von Universal Nutrition im Test
Steckbrief: “Animal Test“ von Universal Nutrition
„Der ultimative Booster mit den heißesten Inhaltsstoffen für Hardcore Bodybuilding Supplements. Das Animal Test™ ist das ultimative Supplement für jeden Kraftsportler und Bodybuilder.
Die Wirkstoff Kombination von Universal Nutrition‘s Animal Test Komplex kombiniert wirkungsvolle pflanzliche Extrakte.Der Animal Test Komplex enthält unter anderem 3,4- Divanillyl Tetrahydrofuran. Divanillyl ist ein spezielles Lignan. Im Animal Test sind zusätzlich Ketosterone enthalten, extrahiert aus der Pflanze Cissus Quadrangularis-eine für Bodybuilder und Kraftsportler äußerst interessante neue Entdeckung.
Außerdem ist noch das Trans Resveratrol in Kombination mit dem 3′,5,7-Trihydroxy-4′-Methoxyflavon (Hesperetin, ein Bioflavonoid) enthalten und Agaricus Bisporus (Champignon) Polysaccharide.
Die Komponenten werden noch durch die Zusetzung von 6′,7′ Dihydroxybergamottin und patentiertem Bioperin abgesichert. Das sorgt für Effizienz und optimale Aufnahme durch den Körper.
Der letzte und wahrscheinlich effektivste Inhaltsstoff des neuen Animal Tests ist die Integration des patentierten Wirkstoffes, der Arachidon Säure (AA).
Die Kombination unterschiedlicher Einzelbestandteile macht das neue Animal Test zu dem Spezialprodukt schlechthin.“ – Global Nutrition
- Typ: Booster
- Verpackungseinheit: 21 Packs (=für 21 Tage)
- Preis: 73,90 € pro VPE
- Nennenswerte Inhaltsstoffe: Brennnessel-Extrakt, Ketosterone, Trans-Resveratrol, Zucht-Champignon. Hesperidin, Arachidonsäure, DHB, Bioperin
- Wo zu kaufen?: z.B. bei Amazon.de
Animal Test | Aufmachung (5/5)
Verpackung
Das Animal Test von Universal Nutrition kommt in der typischen, großen Dose, wie man es eigentlich von Universal nicht anders gewohnt ist, daher. Auf der Vorderseite des Produkts ist das Logo der Produkte der Animal Line mit einer Beschreibung, wer oder was „Animal“ ist – und was genau „Animal Test“ bewirken soll.
Auf der Rückseite findet sich die Angabe sämtlicher Inhaltsstoffe sowie den entsprechenden Dosierungen. Ferner findet man auf der Rückseite einen Produkthinweis zur vorgeschriebenen Länge des „Cycles“ und eine, wie immer übliche Warnung bei derartigen Supplementen, um sich rechtlich abzusichern. Firmenanschrift und die „eiserne Garantie“ von Animal bzw. Universal Nutrition sind auch auf dem Etikett zu finden. Angemerkt sei an dieser Stelle auch, dass die gesamte Verpackung in englischer Sprache gehalten ist.
Aussehen/Konsistenz
Wie nicht anders zu erwarten, wirkt das gesamte Produkt sehr hochwertig. Die Dose ist aus äußerst stabiler Pappe, der Boden aus Aluminium und der Deckel mit dem Animal-Logo aus Plastik.
Jede Portion ist einzeln verpackt, daher auch die Bezeichnung („Pak“). Die Kapseln stehen der Qualität der Verpackung in nichts nach.
Geruch
Auch beim Geruch gibt es volle Punktzahl, da es wirklich nach nichts riecht. Das kommt vermutlich auch daher, dass jedes Pak einzeln verpackt ist. Selbst von Plastikgeruch fehlt jede Spur. Sehr neutral, weiß also durchaus zu gefallen.
Animal Test | Inhalt & Inhaltsstoffe (4/5)
Makronährstoffverteilung
An dieser Stelle haben wir es wieder mit den sogenannten „Proprietary-Blends“ zu tun – es werden keine genauen Mengenangaben geliefert, um die „Rezeptur“ vor der Konkurrent geheim zu halten. Dies ist in Amerika so üblich, für den informiert-sein-wollenden Europäer und dem Rest der Welt jedoch nicht gerade berauschend. Ich für meinen Teil weiß zumindest gerne, wie viel ich von einem bestimmten Wirkstoff zu mir nehme.
Was ich genau damit meine: Beispielsweise wird bei 2.500mg „Pro-Androgen Complex“ nicht mehr so viel für die Substanz Cissus Quadrangularis übrig bleiben, wie man vielleicht im Optimum gerne einnehmen wollen würde. Überprüfen kann man die Mengen aber leider nicht.
Im Anschluss werden nun die einzelnen Inhaltsstoffe näher betrachtet. Sehr detaillierte Ausführungen der einzelnen Substanzen – und ihrem Wirkungsmechanismus findet ihr auf Examine.com. Doch keine Angst: Ich werde an dieser Stelle versuchen, die für uns relevanten Informationen kompakt und verständlich darzustellen.
Inhalt
Das Produkt wirkt bezüglich seinen Inhalt sehr stimmig, jedoch erscheinen mir einzelne Inhaltsstoffe etwas unterdosiert zu sein. Unabhängig davon finde ich „Propriertary Blends“ immer irreführend, da man nie genau weiß, wie viel man von dem einzelnen Wirkstoff abbekommt. Klar wollen die Firmen Ihre genauen Mischungen etwas „geheim halten“, jedoch geht das ganz klar auf Kosten des Anwenders.
3,4-Divanillyl Tetrahydrofuran
…was nichts anderes ist als Extrakt von Brennnessel (Urtica dioica). Vielleicht mögt ihr euch ja nun fragen, welchen Sinn und Zweck ein solcher Extrakt in einem Produkt wie Animal Test haben könnte. Es gibt Indizien, dass der Extrakt der Brennnessel in der Lage ist die Menge an SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin) zu reduzieren, was wiederum zu mehr freiem Testosteron im Körper führt. [1] Doch wie viel ist an diesen Behauptungen wirklich dran?
Die gemeine Brennnessel: Lange Zeit stand sie unter dem Verdacht den Testosteronspiegel bei Männern anzuheben. Zwar konnten derartige Behauptungen noch nicht bestätigt werden, aber dafür scheint der Saft der zwickenden Pflanze einen protektiven Effekt auf die männliche Prostata zu entfalten. Ein Grund mehr um Brennnesseltee zu schlürfen! (Bildquelle: Wikipedia.de ; Studie: Nahata/Dixit (2012))
Eine Studie an 558 Patienten mit Benigne Prostatahyperplasie (BPH; Prostatavergrößerung) zeigte, dass der Extrakt zwar eine positive Auswirkung auf die Symptome der Krankheit hat (d.h. sie abschwächt), jedoch keinerlei Effekt auf den freien Testosteronspiegel bewirkte. [2] In Experimenten an Ratten haben Wissenschaftler derweil festgestellt, dass eine weitere Erhöhung des zirkulierenden Testosteron durch eine 5-alpha-Reduktase Hemmung möglich ist (allerdings erhielten diese Nager auch noch zusätzlich Testosteron). [3] Die Brennnessel gilt als natürlicher Aromatasehemmer, was wiederum diesen Effekt noch weiter verstärken könnte. [4] (Es verhindert also die Umwandlung von Testosteron zu Östrogen)
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass das Immunsystem beeinflusst wird. An Typ 2 Diabetikern wurde eine Verringerung von Interleukin-6 (IL-6) beobachtet, [5] wobei jedoch eine Erhöhung an IL-6 bei gesunden Probanden festgestellt wurde. [6] IL-6 reguliert die Entzündungsreaktionen im Organismus und wird hier im Detail nicht näher betrachtet, da es definitiv den Rahmen des Artikels sprengen würde.
TL;DR: Der Extrakt der Brennnessel könnte das freie Testosteron erhöhen, jedoch wurde dieser Effekt bisher am Menschen noch nicht belegt. Gleiches gilt übrigens für das entzündungshemmende Potential.
Cissus Quadrangularis Extrakt (Ketosterone)
Bei Cissus Quadrangularis handelt es sich um einen Extrakt der Cissusblüte. Ob und inwiefern diese Substanz eine konkrete Beeinflussung des Östrogenspiegels beim Menschen oder männlichen Ratten herbeiführt, ist bis dato nicht bekannt. Es wurde jedoch gezeigt, dass Verbindungen im Cissus Quadrangularis als Antagonisten für Glucocorticoide agieren, wenn diese ins Knochengewebe platziert wurden. [7][8] (Glucocorticoide sind Hormone, die den Glukose-Stoffwechsel beeinflussen)
Hieraus resultiert auch die Vermutung, dass Cissus Quadrangularis eine anabole bzw. androgene Wirkung besitzen könnte. Die Studienlage lässt in diesem Sachgebiet jedoch zu wünschen übrig. Bekannt und bestätigt ist jedoch, dass rund 3.200 mg Cissus Quadrangularis täglich für 8 Wochen in der Lage sind die Gelenkschmerzen um bis zu 31% zu reduzieren. [9] Diesem Prozess liegt wohl die entzündungshemmende Eigenschaft von Cissus Quadrangularis zugrunde. [10][11]
Dosierungen von 250-500 mg/kg haben bei Ratten gezeigt, dass Cissus Quadrangularis eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur hat. [12] Umgerechnet auf den Menschen entspräche dies zirka 20-40 mg/kg, also eine durchaus realisierbare Dosis. Meine persönliche Meinung lautet daher: Cissus Quadrangularis sollte man nicht unbedingt vor dem Training nehmen.
TL;DR: Wer unter Gelenkschmerzen leidet, sollte die Gabe von 3.200 mg Cissus Quadrangularis in Erwägung ziehen; am besten aufgeteilt auf 2-3 Gaben über den Tag. Der Anteil an Ketosterone ist eher zweitrangig, da die Pflanze an sich noch viele weitere Wirkstoffe enthält.
Trans-3,5,4′ Trihydroxystilbene
…auch bekannt als Resveratrol bzw. Extrakt aus Weinbeeren. Resveratrol wird oftmals wegen seiner vermeintlich lebensverlängernden Wirkung (was sich – zumindest in Säugern als falsch herausgestellt hat) und seiner Protektion des Herz-Kreislauf-Systems als nutzenstiftend angesehen – was auch zu der regen Erforschung seiner Effekte im gesundheitlichen Bereich zur Folge hatte.
Was die Römer schon wussten: “In vino veritas.” In einer Untersuchung konnten Wang et al. die dosis-abhängige anti-östrogene Wirkung des Polyphenols herausarbeiten. Ein Schlückchen Wein in Ehren, kann also auch der Mann nicht verwehren, oder? (Bildquelle: Wang et al. (2006))
Einige Studien haben gezeigt, dass Resveratrol in der Lage ist den mTOR-Signalpfad zu hemmen. [14][15] Dieser Signalpfad ist im Wesentlichen an der Stimulation der Proteinsynthese beteiligt. An dieser Stelle könnte man sich daher über den optimalen Zeitpunkt der Einnahme streiten (ähnlich wie im Falle von Koffein)
Weitere interessante Eigenschaften des Resveratrols liegen in der Verbesserung der Insulinsensitivität in übergewichtigen Personen – und zwar indem die Substanz ähnliche metabolische Signale auslöst, wie sie bei einer Kalorienrestriktion (Kaloriendefizit) beschrieben sind. [16] Dieser Effekt konnte aber bei gesunden, normalgewichtigen Menschen nicht repliziert werden. [17]
Bisher wurde auch nur die Wirkung der Hemmung der Aromatase in Brustkrebszellen nachgewiesen. [18][19] Resveratrol wird im Kraftsport- und Bodybuildingbereich daher auch gerne als Aromatasehemmer eingesetzt (siehe unseren Artikel: „Aromatase & Aromatasehemmer“)
TL;DR: Zwar verlängert Resveratrol nicht unbedingt das Leben, doch birgt diese Substanz andere, ebenfalls interessante Fähigkeiten, darunter Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit, ggf. eine Verbesserung der Insulinsensitivität und nicht zuletzt eine Option zur Aromatasekontrolle. Insbesondere die letzten beiden Punkte könnten daher für ein Produkt wie Animal Test als nützlich angesehen werden.
Agaricus Bisporus
Agaricus Bisporus kennen die meisten von uns als Zucht-Champignons. Diese kleinen weißen Dinger (bzw. deren Phytochemikalien) scheinen potentiell die Aromatase zu hemmen (und damit einen positiven Effekt auf das körpereigene Testosteron zu entfalten) [20][21]
Das ist auch so ziemlich die einzige, in diesem Kontext relevante Eigenschaft, die zur Daseinsberechtigung im Animal Test führt. (siehe unseren Artikel: „Aromatase & Aromatasehemmer“)
3′,5,7-Trihydroxy-4′-Methoxyflavon
Diese Substanz, die auch unter dem Namen Hesperidin (ein Flavonoid von Zitrusfrüchten) bekannt ist, stammt aus der Schale der Orange.
Diese Substanz verfügt eine östrogene Wirkung in niedriger Konzentration und anti-östrogene Effekte bei höherer Dosierung. Aufgrund der vermutlich niedrigen Konzentrationen von Hesperidin im Körper ist jedoch zu erwarten, dass Hesperidin wahrscheinlich eher östrogen-artig wirkt, was zum einen jedoch gesundheitliche Vorteile für den Kreislauf mit sich bringt und zum anderen neuroprotektiv wirkt. [22][23] (Jedenfalls werden diese Effekte – Herz-Kreislauf-Schutz und Neuroprotektion – darauf zurückgeführt, nämlich antioxidativen Schutz)
Hesperidin bietet für all jene Menschen, die über einem längeren Zeitraum der Substanz Nikotin ausgesetzt waren, (Raucher) einen wesentlich besseren Schutz.
Koreanische Wissenschaftler konnten in einer ihrer Untersuchungen das anabole Potenzial (Rekrutierung von Stammzellen + Regeneration von beschädigtem Gewebe) von Hesperidin, einem Flavonoid, welches sich überwiegend in Zitrusfrüchten findet, herausarbeiten. (Bildquelle: Jeon et al. (2011))
Bei Ratten konnte die Erhöhung von Leberenzymen aufgrund von Nikotininjektionen weitestgehend normalisiert (Normalisierung auf 84-89% von ALT, AST und ALP) werden. [24] Die Dosierung von Hesperidin, welche bei den Ratten benutzt wurde, entspricht 4mg/kg für Menschen.
TL;DR: Hesperidin scheint das Herz-Kreislauf-System zu schützen und wirkt neuroprotektiv. Es scheint darüber hinaus eine milde positive Wirkung auf den Blutfluss zu entfalten und besitzt ein hohes antioxidatives Potenzial. Dies macht es für all jene, die Synephrin/Nikotin einnehmen zu einer sinnvollen Ergänzung.
Arachidonsäure
Bei der Arachidonsäure (erstmals in der Erdnuss isoliert) handelt es sich um eine Fettsäure, die zu den Omega-6 Fettsäuren gehört. Arachidonsäure wirkt pro-entzündlich, was jedoch nicht jetzt nicht gänzlich als schlecht bewertet werden muss – wie immer kommt es auf die Balance an. Ohne Entzündung keine Gewebeheilung, kein Muskelwachstum. (siehe dazu auch unseren Artikel „Der Memory-Effekt“)
Arachidonsäure findet sich auch in einigen Lebensmitteln, z..B. Schweineschmalz (1700mg/100g), Schweineleber (600mg/100g), Eigelb (250mg/100g), Thunfisch (280mg/100g), Leberwurst (230mg/100g), Puten- und Hähnchenfleisch (170mg/100g), Schweinefleisch (120mg/100g), Butter (110mg/100g) und Rindfleisch (20mg/100g). [25
Des Weiteren stimuliert sie die Eicosanoidproduktion, die wiederum für die Synthese wichtige Immunomodulatoren und Neurotransmitter, nämlich die Prostaglandine (darunter F2α (PGF(2α)) und Prostaglandin E2 (PGE2)) zuständig sind und die wiederum für die Muskelproteinsynthese notwendig sind. [26] [27][28][29]
Einen ähnlichen Effekt kann man auch über den Dehnungsreflex im Training erzielen (wahrscheinlich durch eine höhere Aktivität von COX2 durch den Stretch) [30][31] und wird vermutlich auch für die Supplementierung mit Arachidonsäure benötigt. [32][33]
TL;DR: Arachidonsäure wird neuerdings als Pre-Workout-Substanz (45 Minuten pre-workout) in Dosierungen von bis zu 2.000 mg eingenommen. Es gibt jedoch bis dato keine eindeutigen Studien, die einen Leistungsschub eindeutig konstatieren. (Hier ist vor allem die Wirkung auf die Prostaglandinsynthese von Interesse). Personen, die an Arthritis oder vielen Entzündungsherden im Körper leiden, sollten jedoch von der Supplementation mit Arachidonsäure Abstand nehmen. Hierbei handelt es sich ohne Frage um eine kontroverse Zutat.
6′,7′ Dihydroxybergamottin (DHB)
DHB kommt natürlicherweise im Saft der Grapefruit vor. [34] Neben Bergamottin, welches auch im Grapefruitsaft enthalten ist, sollen beide mit der Verstoffwechselung verschiedener Arzneimittel interagieren („Grapefruit-Juice-Effect“). [35][36] Durch die Hemmung des Isoenzyms Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4), welches überwiegend in der menschlichen Leber vorkommt, kann dies zu einer Effektverstärkung einzelner Wirkstoffe kommen. [37] (Daher auch die Ergänzungsempfehlung im Steroidkonsum)
TL;DR: DHB wird auch als „anabolic amplifier“ in der Bodybuilding-Community gehandelt, d.h. dass es eventuell die anabole Signalwirkung verstärkt. Konkrete Studien sucht man aber bis dato vergebens.
Der “Grapefruit-Juice”-Effekt bei der Arbeit: Durch die Hemmung des CYP3A4-Enzyms wird die Wirkungsweise bestimmter Pharmaka und Arzneimittel durch Grapefruitsaft signifikant verändert. Forscher vermuten hinter diesem Effekt die im Saft enthaltenen Substanzen, Bergamottin und DHB. Die Grafik zeigt den “Grapefruit-Juice”-Effekt auf die anabole Signalwirkung von Dianabol, einem beliebten Muskelaufbausteroid im Bodybuilding. (Bildquelle: Dahan/Altman (2004))
Bioperin
Bei Bioperin handelt es sich um eine patentierte Piperin-Marke. Piperin ist das Hauptalkaloid des schwarzen Pfeffers und sorgt – nebenbei bemerkt – für den scharfen Geschmack. [38]
Piperin erhöht die Bioverfügbarkeit einzelner Stoffe wie z. B. Kurkumin oder den von Katechinen von grünen Tee, indem es gewisse Enzyme in der Leber „blockiert“ (der Prozess wird auch „Glucuronidierung“ genannt). [39] Dabei kann sogar die Bioverfügbarkeit von Kurkumin um 2000% gesteigert werden. [40] (Kurkumin ist ein starkes Antioxdians und steht unter Verdacht vor Krebs zu schützen)
TL;DR: Piperin (oder hier: Bioperin) ist in der Lage eine Veränderung bei der Aufnahme von Supplementen (und Arzneimittel) herbeizuführen. Auf diese Weise können manche Mittel vor der Resorption abgehalten, andere wiederum verstärkt aufgenommen werden. Ob das nun gut oder schlecht zu bewerten ist, bleibt kontextabhängig.
Verträglichkeit (Laktose etc.)
Das Produkt wird in einer Fertigungsanlage hergestellt, welche allem Anschein nach Milch, Soja, Eier und Erdnüsse verarbeiten. Dies führt dazu, dass gewisse Spuren im Produkt vorhanden sein können – was für Allergiker sicherlich ein Problem darstellen könnte.
Süßkraft & Geschmack: (10 / 10) (chemisch/natürlich)
Nach intensivem schmecken der Tabletten bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass die Süßkraft doch recht schwach ist. Das Ganze schmeckt sogar ziemlich neutral, wenn sich nicht gerade die Kapsel mit dem sich darin befindlichen Fett anfängt aufzulösen.
Da wir es hier mit Kapseln zu tun haben, sollten diese am besten sofort mit etwas Trinkbarem runter gespült werden. Damit hätten wir auch schon die Löslichkeit abgehandelt, denn auflösen ist nicht. Im Verdauungstrakt scheint es keinerlei Probleme zu geben.
Animal Test | Preis (2/5)
Eine Dose vom Animal Test enthält 21 Paks und kostet im Schnitt an die 75€. Das macht ungefähr 3,60€/Tag für eine Portion. Selbst unter der Berücksichtigung der Inhaltsstoffe und deren Patente ist der Preis in meinen Augen viel zu hoch und eigentlich nicht zu rechtfertigen. (Wenn ich mir das Leistungsverhältnis zum Preis hernehme)
Animal Test | Einnahme & Wirkung (3/5)
Einnahmeempfehlung
Zusätzlich sollte während einer Animal Test-„Kur“ auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Für beste Resultate sollten zwei aufeinander folgende Kuren gemacht werden – insgesamt dauert der Einnahmezeitraum also über 42 Tage. Danach sollte eine Einnahmepause von 4 Wochen folgen.
Wenig Arbeit: Das Animal Test kommt in handlichen, bereits vorbereiteten “Paks” daher und lässt sich daher auch wunderbar unterwegs dosieren.
Während dieser Einnahmepause sollte optimaler Weise eine Kur mit dem Animal M-Stak gemacht werden, um für den Erhalt und weiteren Aufbau von Muskelmasse zu sorgen. Eine Verwendung vor Vollendung des 21. Lebensjahres wird nicht empfohlen.
Nochmal: Das sind die Herstellerangaben! Ich für meinen Teil wurde tendenziell eher ruhiger, sobald ich das Pak vor dem Training eingenommen habe. Subjektiv ist mir dadurch etwas Drive verloren gegangen. (was sehr wohl am Cissus Quadrangularis-Extrakt gelegen haben könnte) Daher habe ich mich dazu entschlossen das Pak nach guten 7 Tagen nur noch in der Mahlzeit nach dem Training konsumieren und – bis auf den verbesserten Drive im Training – hat sich eigentlich nichts verändert.
Eine Auswirkung auf die Libido hatte das Produkt bei mir nicht. Allerdings konnte ich in der Zeit mit Animal Test ungefähr einem knappen Kilo mehr an Körpergewicht auf der Waage feststellen, obwohl die Kalorien und das Timing der Makronährstoffe gleich geblieben sind. Um genau zu sein wurden die Kalorien im Schnitt sogar etwas gesenkt, daher wird es vermutlich reine Magermasse sein. Dazu haben sich meine Gelenke minimal besser angefühlt, was natürlich ein nicht zu verachtender Nebeneffekt sein dürfte.
Animal Test | Gesamtnote/Fazit
Unter Berücksichtigung des Preises kann ich dieses Produkt mit gutem Gewissen leider nicht weiter empfehlen. Auch, wenn die Wirkung für sich spricht, hätten wohl ein paar extra Kalorien fast den gleichen Effekt gebracht. Wer jedoch gerne experimentiert und testet, der kann bei nicht vorhandener Geldknappheit zu dem Produkt greifen und den von Universal Nutrition empfohlenen Zyklus von 42 Tagen durchführen.
Als abschließende Information sei noch erwähnt, dass in der alten Version von Animal Test (die von 2005) Prohormone enthalten waren. Diese Version wurde natürlich aus dem Verkehr gezogen – mit der Neuauflage von Animal Test soll ein Neustart versucht werden.
HIER kannst du Animal Test von Universal Nutrition kaufen
[1] Schöttner et al. (1997): Interaction of lignans with human sex hormone binding globulin (SHBG). In: Zeitschrift für Naturforschung. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9463941.
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