Bodybuilding-Athlet und Personal Trainer Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

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Bodybuilding-Athlet und Personal Trainer Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Er gehört vermutlich zu den vielversprechendsten Wettkampf-Newcomern des Jahres 2016 und hat sich bereits einen Namen als ehrgeiziger Athlet und Personal Trainer gemacht: Andreas Pürzel werden viele von euch als eine der Galleonsfiguren von Intelligent Strength / DAS GYM kennen.

Im vergangen Jahr bestritt Andreas seinen ersten Wettkampf bei den Pro Bro Classics. Wir haben den Österreicher um ein kleines Interview gebeten, um herauszufinden, welche Rolle der Kraftsport in seinem Leben spielt, wie seine Trainings- und Ernährungsphilosohpie aussieht und welche Dinge in seinem Leben einen besonderen Stellenwert einnehmen – an dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an dich, Andreas, dass du dir die Zeit für unsere Fragen genommen hast!

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Steckbrief | Andreas Pürzel

  • Alter: 31 JahreInterview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de
  • Größe: 178 cm
  • Gewicht (aktuell): 93 kg
  • Wohnort/Herkunft: Wien
  • Wie lange trainierst du schon?: Krafttraining seit dem 14ten Lebensjahr
  • Webseite / Online-Präsenz: IntelligentStrength.net (Homepage), Instagram & Youtube

Hallo Andreas, vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Magst du unseren Lesern und uns ein wenig über dich erzählen? Wer ist Andreas Pürzel und was macht er beruflich?

Ich hatte das Glück, in einer sportlichen Familie auf dem Land aufwachsen zu können. Meine Erziehung und die damit verbundene Ausprägung meines Charakters hat deshalb Bewegung und Training für unterschiedliche sportliche Ziele als Grundbaustein. Diese „Anti-Pussy-pädagogische-Erziehung“ verdanke ich meinen Eltern.

Zahlreiche Wettkämpfe in Leichtathletik, Strongman-Sport, Weightlifting, Powerlifting und natürlich Bodybuilding, aber vor allem der tägliche jahrelange Wettkampf beim Training im Gym gegen meinen Bruder, hat „den Wahnsinn“ in mir und das Streben nach Mehr fortlaufend intensiviert. Die pausenlosen Herausforderungen gegen Lang- und Kurzhanteln entwickelten die notwendigen „Eier“, um auch Risiken in anderen Bereichen einzugehen und Entscheidungen zu treffen.

2012 entschloss ich mich als „Nobody“, via Facebook ein Seminar über Trainingsplanung auszuschreiben, bei dem sich 12 Personen anmeldeten. Die Kosten pro Person betrugen 295€. 3500€ an einem Wochenende klang nicht schlecht und ich erkannte die Chance.

Geld als unwichtig oder oberflächlich zu bezeichnen ist kompletter Bullshit. Es ist ein Zwischenprodukt, welches richtig eingesetzt werden muss. Jedoch darf Kohle nicht mit einer unangenehmen Tätigkeit erworben werden. Dadurch begibt man sich in einen Teufelskreislauf: Stunden an Leben werden verschenkt, um Geld zu verdienen, nur um sich dadurch wieder Leben (z.B. Urlaub oder Sauferei am Wochenende) kaufen zu können. So kam bei mir der Stein ins Rollen.

Ich entschied mich, kurz vorm Diplom mein Architekturstudium abzubrechen und eine Firma für Fitnesstrainerausbildungen und dem Verkauf von Büchern zu gründen. Im April 2016 wurde das erste GYM aus dem Boden gestampft (siehe den Beitrag: „Gym des Monats: DAS GYM in 1020 Wien | Februar 2017“).

Klingt alles sehr einfach. Ist es auch!

Wie bist du zum Bodybuilding gekommen?

So wie fast alle anderen auch. Inspiriert von Schwarzenegger und Stallone begann ich mit 14 Jahren als jungfräulicher und aknebefallener Komplexler mit dem Bankdrücken und Curlen.

Nach vielen Zwischenstopps – Strongman, Weightlifting, Powerlifting, Jiu Jitsu, Boxen, Crossfit, Sprinten und Turnen – bin ich sehr glücklich, mit meiner Gymeröffnung 2016 meinen ursprünglichen Pfad wieder gefunden zu haben – das Bodybuilding.

Im November 2016 absolvierte ich meinen ersten Wettkampf. Ein ausführlicher Bericht ist hier zu finden: Pro Bro Classics Rückblende.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Was liebst du am „Fitness-Lifestyle“ am meisten? Was hat dir der Sport gebracht?

Neben den physischen Komponenten (Strength, Look good naked, Health), bin ich geil auf die positiven mentalen Nebeneffekte des Trainings.

Körperliches Training, egal für welches Ziel, ist als „Lehrer“ für das gesamte Leben zu sehen. Herausforderungen durch Anpassung zu meistern und das Streben nach ständigem Fortschritt, sind für jedes Lebewesen unumgänglich. Ein erfolgreiches Leben ist auf diese Qualitäten angewiesen.

Durch Training erlangt man die notwendigen „Eier“. Ohne meine Trainingsvergangenheit wäre ich im selbständigen beruflichen Leben eine mickrige Made geblieben.

Was hält dich bei der Stange? Wie motivierst du dich?

Es ist sehr einfach: Ständig daran zu denken, dass alles vergänglich ist. Der tägliche Gedanke an den bevorstehenden Tod relativiert ALLES und macht riskante Situationen zu Lappalien. Und so scheißt man sich nichts und sucht nach neuen Herausforderungen, wie zum Beispiel die Vorbereitung auf einen Bodybuilding Wettkampf.

Natürlich weiß ich auch, dass eine Vorbildfunktion wichtig ist. Ich wäre niemals so erfolgreich mit meinen Büchern, dem Gym oder Trainerausbildungen, wenn ich wie ein Spaghetti daher kriechen würde.

Hast du irgendwelche Helden oder Idole? Gibt es Personen, die dich inspirieren?

Mein Bruder, Schwarzenegger und Stallone. 

Welches Trainingsprinzip/-system hat dir persönlich am meisten gebracht?

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.deGenerell bin ich ein Genauigkeitsfreak und möchte jede Kleinigkeit in meinem Programm begründen können. Aber ich weiß auch, das Muskelaufbau von 2 Parametern abhängt: Bis zum Muskelversagen gehen und das regelmäßig. Fertig.

Würden diese beiden Regeln befolgt werden, egal mit welchem Programm, würde jeder Wurm zu einer fetten Anakonda. Bereitet man sich auf einen Bodybuilding-Wettkampf vor, spielen auch alle anderen untergeordneten Trainingsvariablen, wie Kadenz, TUT, Satzanzahl, Progressionsschema, Wiederholungsbereich, usw., eine Rolle.

Im Moment trainiere ich nach meinem eigenen Trainingsprogramm: Pumped, hard and horny. Dabei handelt es sich um einen 4er Split mit relativ hoher Frequenz. Bei 6-maligem Training pro Woche wird jeder Muskel 3 Mal trainiert. Dabei wird in einem Wiederholungsspektrum von 5-20 Wiederholungen trainiert. Jeder Faserverlauf eines Muskels wird gereizt.

Früher habe ich natürlich auch alle im Web bekannten Hypetrophieprogramme durchtrainiert. Man muss allerdings sagen, dass man meist deren Inhalte nur schwer argumentieren kann. Als junger Scheißer weiß man das allerdings noch nicht.

Wenn du 3 Übungen wählen müsstest, nach denen du für den Rest deines Lebens trainieren dürftest: Welche Übung würdest du wählen und wieso?

Ist mein Ziel maximale Gesundheit, dann:

Grund: Mobilität im Schulter- und Hüftgelenk geht nicht verloren. Die Muskulatur des gesamten Körpers lässt sich reizen – Athrophie bedeutet Tod und der Verlust des Sex-Drive.

Ganz ehrlich: Wenn es um effizientes gesundheitsorientiertes Training geht, erstelle ich Trainingspläne für Klienten, die genau aus diesen 3 Übungen bestehen.

Ist mein Ziel maximaler Freakfaktor, dann: Blaster Curls, Shrugs mit Zughilfen und Squats.

Stichwort „kurioseste Studiogeschichte“: Hast du eine für uns? Was war das härteste / lustigste was du jemals im Gym erlebt hast?

Gibt’s viele schöne Geschichten.

#1 Ich, 20 Jahre alt, mache Kniebeugen auf Wiederholungen mit 180kg. Zu dieser Zeit bestand mein Hauptziel darin, so viel Gewicht wie möglich von Punkt A nach Punk B zu bewegen. Der letzte Teil der Aufwärtsbewegung war so schnell, dass die Stange meine Schultern verließ und meinem Bruder, der hinter mir Stand, die Zähne ausschlug. Ach war das lustig!

#2 Schauplatz Kraftkammer in Linz. Mission: Den genetischen Code knacken. Wir waren der festen Überzeugung, dass, wenn man nur hart genug trainiert, man sein genetisches Potenzial erweitern kann. Kranker Scheiß, aber egal. Eine 160kg schwere Langhantel befand sich auf meinen Schultern und sollte ausgestoßen werden – Nackenausstoßen. Wurde auch erledigt, nur bekam ich in der Lockout-Position die „Welle“ (als Welle bezeichnet man ein Blackout). Mein Körper schlief also mit 160kg über dem Kopf ein. Wegen der Schwerkraft beschleunigte die Langhantel nach unten. Mein Processus prominens hat sie aufgefangen. Danach saßen wir am Lagerfeuer und lachten darüber.

#3 Ich halte den inoffiziellen Rekord im 300-Workout mit 6:43min. Das war hart.

#4 Beim Kreuzheben mit 260kg auf Wiederholungen hatte ich meinen ersten Bandscheibenvorfall mit 22 Jahren. Der Studiobesitzer griff in seine Jeanstasche und gab mir eine nicht eingepackte Tablette, die seiner Meinung nach helfen würde. Keine Ahnung, was das war, vermutlich mein erster und letzter Steroidkonsum.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Hörst du Musik beim Training? Wenn ja: Wie sieht deine Playlist zurzeit aus?

Ich höre ständig diese ganzen Motivation-Speeches von verschiedenen Göttern.

Wie sieht das Trainingsplan/deine Trainingsroutine aus?

  • Tag 1: Grundübungen: Brust, Lat, Bizeps, Quads, Waden
  • Tag 2: Grundübungen: Delts, Trizeps, Hams, Traps, Bauch
  • Tag 1: Isolationsübungen: Brust, Lat, Bizeps, Quads, Waden
  • Tag 2: Isolationsübungen: Delts, Trizeps, Hams, Traps, Bauch

Bevorzugst du bei einer Diät eher traditionelles Cardiotraining oder HIIT?

Ich führe kein Cardiotraining durch.

Wenn du heute noch deiner Trainingskarriere noch einmal ganz von vorne beginnen könntest: Was würdest du anders machen im Gegensatz zu damals?

Ich bin für jeden Fehler dankbar – nur dadurch hat es Fortschritte gegeben. Jetzt im Nachhinein kann ich natürlich ein zweites Mal auf diese Fehler verzichten. Ich hätte vor allem die zwei wichtigsten Reizauslöser noch intensiver umgesetzt. Öfters und härter.

Wie ernährst du dich?

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.deIch schätze meinen ungefähren Tagesbedarf ein und konsumiere diesen dann exakt. Makroverteilung liegt bei ca. 2-2,2g Protein pro kg Körpergewicht, 0,5-1g Fett pro kg Körpergewicht und der Rest wird mit Kohlenhydraten aufgefüllt.

Lebensmittel kommen alle in Frage, wobei, je näher der Wettkampf rückt, auch mehr unverarbeitete Lebensmittel mit geringer Kaloriendichte verwendet werden.

Ich dokumentiere ständig mittels Abwiegen, Hautfaltendickenmessungen, Bilder und Umfangmessungen, ob es zu der geplanten Progression kommt, und passe die Kalorien an.

Wie bereitest du deine Mahlzeiten zu? Kochst du täglich oder eher im Voraus? Kochst du gerne oder eher „notgedrungen“?

In der direkten Wettkampfvorbereitung bzw. wird alles selbstgekocht. Diese beginne ich ca. 5 Monate vor dem Wettkampf. Die restliche tracke ich nicht und fresse alles.

Hast du Cheat-Meals/-Days? Wie sehen solche Tage und Mahlzeiten bei dir aus? Gehst du an solchen Tagen auch ins Training oder relaxt du lieber?

Sowas wie Cheat-Meals ist eine Modeerscheinung und eine erfundene Ausrede. Aus meiner Sicht gibt es sowas nicht. Es gibt nur Kalorien. Komplett wertfrei. Bedeutet, dass ich in einer Diät alles esse, solange die Kalorien und die Makroverteilung passen.

Somit ist jeder Tag, aber auch kein Tag ein Cheat-Day.

Stichwort Nischenernährung: Was hältst du von Ernährungskonzepten wie dem Intermittent Fasting, Carb Backloading, der Paleo Diet und Co.?

Meistens ist alles, was als einzige verallgemeinerte Lösung propagiert wird, Bullshit. Die oben genannten Ernährungskonzepte können funktionieren, solange  Kalorienbilanz und Makroverteilung stimmen. Alles andere ist eine Frage der Compliance, also welche Form der Ernährung kann ich lange bzw. mein ganzen Leben einfach umsetzen.

Wie sieht deine Supplementation zurzeit aus?


Ich konsumiere kein einziges Supplement.

Nutzt du Trainingsbooster? Hast du einen Favoriten? Worauf kommt es dir bei einem guten Booster am meisten an?

Kaffee

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Nenne uns 3 Supplemente, auf die du nur ungern verzichten würdest.

Vitamin D, Kreatin und Koffein halte ich für sinnvoll.

Welches Supplement wird deiner Meinung nach überbewertet? Was hältst du für das sinnfreieste Produkt, welches auf dem Markt zu kriegen ist?

Alle restlichen, außer die drei oben genannten.

Vervollständige den Satz: Eine vernünftige Post-Workout Supplementation ist…?

Nichts.

Stichwort Coaching: Was hältst du davon und hast du dich selbst schon einmal coachen lassen?

Extrem wertvoll, wenn die finanziellen Möglichkeiten es zulassen. Auch, wenn die eigenen fachlichen Kompetenzen hoch sind, macht ein Coaching Sinn. Die Beurteilung der eigenen Form ist oft sehr schwer.

Eine externe Person sollte hier ein Feedback geben und so sinnvolle Anpassungen richtig zeitlich setzen (z.B. Kalorien). Diese trügerische eigene Wahrnehmung kann man nicht einfach ignorieren, aber man muss sich dessen bewusst sein, dass sie nicht der Realität entspricht.  In den Bereichen Posing und Ernährung lasse ich mich von Valentin Tambosi coachen.

Generell ist eine Investition in einen Trainer viel wertvoller als die in Supplemente. Die Prioritäten sollten richtig gesetzt werden.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Thema Muskelaufbau: Welche 5 Tipps würdest du jemanden geben, dessen Ziel bei der Maximierung des Muskelmasseanteils liegt?

  1. Die Trainingsfrequenz ist meistens zu niedrig. Eine Muskelgruppe ein oder zweimal pro Woche zu trainieren, ist nicht optimal (für Natural-Bodybuilder). Mit Stoff funktioniert es jedoch.
  2. Prioritäten setzen und nicht traditionellen unbegründeten Schemata verfallen. Bei Muskelaufbau ist das „Feeling“ der übergeordnete Faktor, auch wenn das bedeutet, dass zum Beispiel Kniebeugen, Bankdrücken usw. vom Plan gnadenlos gestrichen werden. „Wenn du keine Kniebeugen durchführst, bist du eine ´Pussy´“… so ein Bullshit.
  3. Regelmäßigkeit: Jahrelanges verletzungsfreies Training ohne Pausen ist entscheidend. Deswegen muss auch ein Trainingsplan zu einem gewissen Teil flexibel sein. Wenn sich irgendwas komisch anfühlt oder „zwickt“, sollte man nicht stur den Plan weiterverfolgen, sondern auf sein Gefühl vertrauen und kurzfristige Änderungen vornehmen.
  4. Umfeld: Wenn du der Beste werden möchtest, musst du dich mit den Besten umgeben. Das kann bedeuten, dass du das Gym wechseln musst.
  5. Motivation: Man trainiert härter, wenn man sich „bigger“ fühlt. Deswegen geht es immer, egal in welchen Lebensbereichen, nicht nur bei Muskelaufbau, darum, sich selbst ein motivierendes Umfeld zu erstellen. Diese Umgebung soll die eigene Wahrnehmung möglichst positiv unterstützen. Umgib dich mit den richtigen Menschen. Kauf dir ein Outfit, dass sich gut anfühlt und dich größer erscheinen lässt. Bei mir waren das immer Basketball-Shorts, die ich mir am Bund wie ein Korsett zuschnürte. Wieso? Dünnere Taille bedeutet mehr V-Form. Das richtige Licht im Badezimmer und im Gym – unglaublich wichtig. Genau dafür sollte man Geld ausgeben. Rasiere deine Brust – sie wirkt bigger. Noch nie habe ich während meines Trainings Musik gehört. Ständig nur diese ganzen Success-Motivation-Speeches. Englisch kann ich trotzdem noch nicht gut. Aber dafür Hypertrophieren. Das Training auf die Stärken und nicht auf die Schwächen zu fokussieren, ist wichtig – einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt kein guter Bodybuilder, sondern ein Bizeps-Nacken-Monster.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Thema Ernährung: Welche 5 Tipps würdest du jemanden geben, der sich sport- und bedarfsgerecht ernähren möchte bzw. mit einer Umstellung seiner Ernährung liebäugelt.

Steht Fettabbau im Vordergrund und sind keine Wettkampfambitionen vorhanden, sollte man Step by Step seine Gewohnheiten optimieren:

  1. Flüssige Kalorien weglassen.
  2. 3-4 mal pro Tag essen (Zwischenmahlzeiten weglassen).
  3. Wasserkonsum erhöhen.
  4. Auf vollwertige Lebensmitteln setzen. Großes Volumen bei kleiner Kaloriendichte.
  5. 20-40g Protein pro Mahlzeit.

Möchte man seine Diät perfektionieren bzw. einen Wettkampfbestreiten, führt kein Weg an folgenden Punkten vorbei:

  1. Kalorienbedarf berechnen und in der Praxis überprüfen.
  2. Tracken lernen. In der heutigen Zeit dank diverser Apps sehr einfach
  3. Makroverteilung an die jeweiligen Gewohnheiten anpassen. Wobei Protein bei ca. 1,6-2g/kgKG liegen sollte und Fett nicht langfristig unter 0,5g/kgKG.
  4. Mahlzeiten-Timing: Große Mahlzeit nach dem Training
  5. Richtig einkaufen lernen.

Du bist Wettkampf Athlet und hast vor kurzem deinen ersten WK absolviert – Was war das für ein Erlebnis für dich?

Da verweise ich am besten noch einmal auf den ausführlichen Bericht zu den Pro Bro Classics – dort sind alle meine Gedanken zum Thema untergebracht.

Wirst du wieder antreten? Hast du weitere Wettkämpfe in Planung?

Ja, ich möchte zumindest noch 2 weitere Wettkämpfe bestreiten. Einfach, um herauszufinden, wo die physischen und psychischen Grenzen liegen.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Welche 4 Tipps würdest du jemandem geben, der ebenfalls vorhat Wettkämpfe zu bestreiten?

  1. Du benötigst das richtige Umfeld. Das Risiko, dass dein Partner dich verlässt oder es zu Streitereien in der Familie kommt, ist ausgesprochen hoch – sehr hoch. Bist du bereit, mit diesen Konsequenzen zu leben? Bodybuilding ist eine Sportart, welche pro Tag 24 Stunden ausgeführt wird. Training, Essen, Schlafen, Posing, Enthaaren,…. Deine Mitmenschen werden diese Einstellung nicht verstehen.
  2. Den richtigen Zeitpunkt wählen. Um wirklich eine gute Figur abzuliefern, solltest du einerseits jahrelanges Training bereits hinter dir haben und andererseits muss genügend Vorbereitungszeit eingeplant werden. Um den Körperfettanteil beim Mann auf 5% zu senken, sind meist 5-7 Monate notwendig.
  3. Du musst die Quälerei lieben lernen.
  4. Investiere dein Geld in einen Trainer anstatt Supplementen.

Wie bereitest du dich auf Foto-Shootings vor? Welchen Ratschlag würdest einer Person geben, die das Beste aus einem Shooting herausholen möchte?

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.deGanz einfach: Viel Muskelmasse und wenig Körperfett. Dasselbe gilt für einen Wettkampf. Das ganze Entwässern und Senken des Salzkonsums bringt Null. Entweder bist du in Form oder eben nicht, fertig.

Hast du ein Lieblingszitat / Motto?

„It’s what you do in the dark, that puts you in the light.“

Wenn du gerade nicht am trainieren bist – was machst du dann? Hast du noch andere Hobbies abseits des Sports?

Bücher bzw. Texte schreiben.

Ich glaube, die Weiterbildung des eigenen Charakters ist für ein glückliches Leben notwendig. Selbstreflexion seiner eigenen Vergangenheit der wichtigste Schritt. Ein Niederschreiben ordnet diese Gedanken, Erfahrungen und Wünsche und ermöglicht eine Verarbeitung. Nur so ist mentale Progression möglich.

Hast du schon mal daran gedacht den Sport an den Nagel zu hängen?

Ja, habe ich. Früher war ich der festen Überzeugung, dass nur Training glücklich macht. Heute verstehe ich, dass es dazu auch viele andere Möglichkeiten gibt.

Wie geht dein persönliches Umfeld mit deinem leidenschaftlichen Hobby um? Musst du dir manchmal dumme Sprüche anhören?

Ich muss mir ständig dumme Sprüche anhören. Jedoch liebe ich das auch, das gehört dazu und es amüsiert mich.

Bist du religiös?

Nein

Worauf bist du am meisten stolz?

Die erfolgreiche Vorbereitung meines ersten Bodybuilding-Wettkampfes.

Hast du irgendwelche Träume, Pläne und Ziele, die du in den kommenden Jahren realisieren möchtest? Woran arbeitest du zurzeit?

Ich möchte 1 Jahr alleine in einer Hütte im Norden verbringen und ein bisschen nachdenken.

Interview: Andreas Pürzel im Gespräch mit AesirSports.de

Was hat dich im Leben besonders weit nach vorne gebracht? Welchen Rat kannst du unseren Lesern geben?

Der Grund für das ständige Streben nach Progression beruht auf „negative“ vergangene Erfahrungen. Man will es sich und den anderen beweisen. Also kann alles vermeidlich Negative etwas Positives auslösen.

Zusätzlich relativiert der ständige Gedanke an den bevorstehenden Tod alles. Probleme und Ängste werden zu Lappalien.

Vielen Dank für das Interview, Andreas! Und natürlich weiterhin viel Erfolg!



Bildquellen: Andreas Pürzel / Intelligent Strength


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