Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

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Anders als die vorherigen Intermittent Fasting & Carb Back-Loading Erfahrungsberichte, habe ich mir für dieses ma eine kleine Änderung im Artikelstil vorbehalten, der fortan auch in Zukunft beibehalten wird – nämlich in Form von geführten Interviews. Dies hat auch zwei triftige Gründe:

  1. Es ist ungemein schwieriger die Leute für die Erstellung eines mehrseitigen Textes zu motivieren, als es auf diesem Wege aufzuziehen. Nicht jeder schreibt gerne Aufsätze und nicht jeder mag seinen Schreibstil.
  2. Aufsatzartigen Erfahrungberichten fehlt oft eine gewisse Dynamik, denn man kann weder auf all die Fragen eingehen, die unsere Leser zum aktuellen Zeitpunkt brennend(er) interessieren noch kann man bei Unklarheiten explizit nachharken. Zusätzlich liefert der abwechselnde Diskurs erfrischende Gedanken und spielt somit auch in der Steuerung des entstehenden Berichtes eine nicht zu unterschätzende Rolle, die stets für gewisse Überraschungen sorgt.

Auf diese Weise erhoffe ich mir einen regeren Anklang, schließlich weiß ich ganz genau, dass das Interesse an derartigen Erfahrungsberichten im deutschen Sprachraum weiterhin besteht. IF und CBL wurden lange Zeit gehyped (und werden es z.T. immernoch), aber dies hat auch seine guten Gründe, denn, frei nach dem „Mini-Max“-Prinzip, bieten diese Ernährungssysteme dem ambitionierten Eisenjünger eine Möglichkeit mit wenig Aufwand und einem hohen Grad an Flexibilität seine Lebensqualität zu erhalten (oder auf ein altes Niveau zu steigern) ohne dabei dies optischen und leistungsorientierten Ziele aus den Augen zu verlieren „Der Teufel,“ wie es so schön heisst, „liegt im Detail.“ Ein Apekt der viele Anfänger und Fortgeschrittene im Kraftsport gehörig ins Straucheln bringt.

Der große Pluspunkt von Intermittent Fasting und auch von Carb Back-Loading liegt in der offensichtlichen Handlungsfreiheit und dem Customizing. Kein Wunder also, dass die Zahl der Skeptiker noch immer ein großes Lager hat, schließlich klingt das ganze Versprechen („Friss wie ein Schwein und werde ripped as fuark“) zu schön, um wahr zu sein. Oder?

Die X-Perience-Reihe sollte primär eigentlich strikt nach IF- und CBL-Anwendern getrennt werden. Doch was macht man wenn man jemanden zu fassen kriegt, der beide Ansätze einfach kombiniert? Richtig, man macht eine Intermittent Fasting Backloading X-Perience draus! Und so ist es auch hier geschehen.

Florian dürfte den meisten Lesern, die sich im IF/CBL-Kosmos tummeln (der größte Planet im deutschen Sonnensystem dürfte zu der Thematik ganz klar das Forum von Team-Andro – beide Threads haben dort nämlich mittlerweile elf- bis viertrausend Seiten!) als nn- bekannt sein. Er zählt mit Fug und Recht zu denjenigen Leuten, die bereits auf eine längere Erfahrung mit IF/CBL zurückblicken. Und dennoch ist Flo realistisch und bodenständig geblieben: keine Exzesse, kein übertriebenes Supplementing just pure discipline and dedication! Skeptiker aufgepasst, denn dieser junge Mann zeigt, was man erreichen kann, wenn man kontinuierlich an sich selbst arbeitet, ohne sich dabei in Nichtigkeiten zu verheddern.

Wie sich seine Gewohnheiten, sein Training, seine Ernährung und vor allem sein Körper seit dem Übergang zu IF/CBL verändert haben, lest ihr am besten selbst nach. Nämlich hier.

Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

Steckbrief – Florian aka nn-

  • Nickname: nn-
    Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

    Flo bei 79 kg – aesthetic animal loading… ;)

  • Alter: 21
  • Größe: 181 cm
  • Gewicht (aktuell): 88 kg
  • Gewicht (niedrigstes): 78 kg
  • Gewicht (höchstes): 92 kg
  • Was mir besonders gut an IF/CBL gefällt: weniger Hunger / Appetit, große Mahlzeiten
  • Was mir an IF/CBL nicht so besonders gut gefällt:

Aesir Sports/Damian: Hallo Florian/nn-,

Zuerst einmal möchte ich mich bei dir bedanken, dass du dir die Zeit für ein Gespräch genommen und dich dazu bereit erklärt hast, deine persönlichen Erfahrungen mit der Leserschaft und der Community zu teilen. Den meisten Leuten die sich in der Forenszene tummeln, dürftest du wohl als der User nn- aus dem Team-Andro-Board bekannt sein.

Darüber hinaus fällt die Wahl hinsichtlich eines Interviews nicht von ungefähr auf deine Person,

immerhin bis du mitunter am längsten an einer Intermittent-Fasting Ernährung – und seit einiger Zeit auch dem Carb Back-Loading – dran. Die entsprechenden Andro-Threads gaben nun mittlerweile mehrere tausend Seiten, in denen sich die vielen Mitglieder lang und breit ausgelassen haben – es handelt sich um einen wahren Fundus an Erfahrungsberichten, Meinungen und Ratschlägen, doch so wirklich festgehalten hat die ganze Chose noch niemand.

Alleine deswegen denke ich, dass dieses Interview von vielen unserer Leser mit regem Interesse verfolgt wird. Doch bevor wir nun zum eigentlichen Verhöhr (höhö) kommen: Magst du uns noch ein paar Dinge zu deiner Person erzählen? Wer bist du? Was machst du beruflich und wie lange trainierst du schon? Wann hast du das erste Mal von IF/CBL gehört und wie lange bist du nun schon dabei? Erzähl doch ein wenig aus dem “Nähkästchen” damit unsere Leser wissen, mit wem sie es hier zu tun haben.

Florian: Hallo Damian, nichts zu danken..

Ich bin 21 Jahre alt, wohne in der Nähe vom Bodensee und studiere momentan Angewandte Informatik.

Krafttraining betreibe ich seit dem 4. August 2008. Von Intermittent Fasting müsste ich irgendwann gegen Ende 2010 gehört bzw. gelesen haben. Bis dahin war Frühstück für mich natürlich auch DIE Mahlzeit (die man nie auslassen sollte usw.) und deswegen habe ich diese „IF-Leute“ erst einmal als „Spinner“ abgetan, wie vermutlich fast jeder damals.

Aber etwa Februar 2011 habe ich es dann schließlich selbst probiert und ab da hat es mir schon die Diät, in der ich mich befand, erleichtert und folglich war ich dann auch recht überzeugt von dem Konzept.

Carb-Backloading kam dann, laut meinem Log, etwa im Mai 2011 dazu. Trainingstechnisch halte ich mich hauptsächlich an das allseits beliebte Ganzkörpertraining oder simple 2er Splits, da meine erste Priorität darin liegt, stärker zu werden ist. Allerdings trainiere ich selten nach einem festen Plan – das mache ich viel lieber intuitiv. Ausserdem versuche ich meinen Körperfettanteil auf unter ~15% zu halten (was ja auch nicht immer selbstverständlich ist). Dies funktioniert bei mir eben ohne strike Ernährung(splanung) nicht. Dies ist auch quasi der Hauptgrund, weshalb ich für IF/CBL optiere. :)

Florian: Von Intermittent Fasting müsste ich irgendwann gegen Ende 2010 gehört bzw. gelesen haben. Bis dahin war Frühstück für mich natürlich auch DIE Mahlzeit […] und deswegen habe ich diese „IF-Leute“ erst einmal als „Spinner“ abgetan, wie vermutlich fast jeder damals.“

Aesir Sports/Damian: Sehr interessant. Doch was genau hat dich dazu bewogen dem Intermittent Fasting eine Chance zu geben, wenn du – wie du ja schließlich selbst sagst – diejenigen, die das System propagierten, als Spinner gesehen hast? Normalerweise versucht man sich ja eher an Konzepten, die einem von vertrauenswürdigen Personen nahe gelegt werden – also z.B. die klassische „‘round the clock“-Ernährung mit vielen kleinen Mahlzeiten.

Wie schwer fiel dir die Umstellung? Hattest du zu Beginn Probleme mit der Fastenperiode oder bist du vom Fleck weg gut damit zurecht gekommen?

Jetzt beziehe ich mich speziell auf deine Intermittent Fasting-Zeit: Welche Auswirkungen hatte die Umstellung auf deine Mentalität, also psychische aber auch physische Aspekte? Nach welchem Protokoll hast du dich gerichtet und welche Supplemente hast du in dieser Zeit verwendet (sind vielleicht Neue dazugekommen und Alte weggefallen?). Und wie reagierte dein näheres Umfeld auf diese Veränderung? Immerhin stellt IF ja quasi das „andere extrem“ dar: erst kommt man aus dem Essen nicht mehr heraus und dann isst man +2/3 des Tages absolut gar nichts. War der IF-Ansatz leichter zu handlen, als die klassische Ernährung? Oder worin siehst du konkret die Vorteile, so welche deiner Meinung nach überhaupt vorhanden sind. Ich weiß, viele Fragen, aber fühle dich jetzt nicht gleich erschlagen. (grinst)

Florian: Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht mehr, was der ausschlaggebende Grund dafür war es zu probieren. Aber auf „viele kleine Mahlzeiten“ habe ich noch nie sonderlich viel Wert gelegt. Ich habe eben morgens gefrühstückt und dann über den Tag ganz normal gegessen, so wie ich Lust hatte. Allerdings habe ich in der Diät, schon bevor ich je was von IF gehört habe, versucht, morgens eher wenig Kalorien zu essen, um mir mehr für den Rest des Tages quasi „aufzusparen.“ Da habe ich dann morgens oft 2 Eier gegessen oder einen Wheyshake getrunken, in der Hoffnung, die Muskeln zu „schützen“ und trotzdem noch genug Nahrungskalorien für den Tag frei zu haben.

Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

Florian mit 81,3 kg – “Spread your wings and fly away.” ;)

Durch die User im Team Andro Forum, die IF schon betrieben haben (konkret fällt mir da johnnyhandsome ein) bzw. Martin Berkhan und irgendwelche Texte/Artikel die schlüssig waren, habe ich dann auch mal IF ausprobiert.

Sonderlich schwer fiel mir die Umstellung nicht. Eventuell hatte ich ein bisschen mit Magenknurren und einem flauen Gefühl innerhalb der ersten paar Tage zu kämpfen, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Zu Beginn habe ich mich nach 16/8 á la Leangains gerichtet. Teilweise supplementierte ich aber anfangs auch zusätzlich BCAAS und das oftmals, wenn ich auf nüchternen Magen trainieren gegangen bin. Mittlerweile benutze ich aber nur noch hin und wieder ein wenig Whey. Für mein persönliches Umfeld war das alles nicht wirklich relevant, denn es kriegt ja keiner mit was ich morgens mache (bzw. esse) und was nicht. Ich find es auch nicht so extrem, wie du es darstellst. (lacht)

Viele Menschen frühstücken doch auch nicht und essen dann gegen Mittag oder am Abend erst richtig. Meiner Meinung ist beides gleich zu handlen und ob ich morgens ´ne Schüssel Haferflocken esse oder nicht, macht jetzt keinen großen Unterschied. So sehe ich die Sache zumindest.

Der Vorteil von IF ist, dass ich über den Tag verteilt weniger bis keinen Hunger habe und wesentlich besser, sowie länger, gesättigt bin.

Aesir Sports / Damian: Interessant wie schnell man sich unkonventionellen Methoden – und das sind ja beide Ansätze, IF wie auch CBL – aneignet, obwohl man ihnen recht kritisch gegenüber eingestellt war oder ist. Nun bist du ja mittlerweile vom Intermittent Fasting zum Carb-Backloading gewechselt und retrospektiv auch viel länger am zweiten System dran, als am Ersten. Was war der Grund für den raschen Umstieg? Warst du mit den Ergebnissen des Intermittent Fasting nicht zufrieden? Oder warst du eher der Ansicht, dass CBL für deine Ziele zweckdienlicher sei? Wie kam der doch recht relativ rasche Umstieg – nach knapp 4 Monaten – zustande?

Wie sah bzw. sieht ein typischer Ernährungstag bei dir in klassischer Form, beim Intermittent Fasting und beim Carb-Backloading bei dir aus? Hat sich deine Nahrungsmittelwahl signifikant verändert, oder ist alles beim Alten geblieben, so dass du lediglich die Mengen angepasst hast? Wie hat sich seine Form im Laufe der Zeit verändert und welchem System hast du deiner Meinung nach den bisher größten Erfolg in deiner Karriere zu verdanken?

Florian: Ich habe nicht wirklich von IF zu CBL gewechselt. Ich habe nur mehr versucht die Kohlenhydrate hauptsächlich nach dem Krafttraining zu konsumieren. Für mich waren viele Kohlenhydrate Post-Workout immer die wichtigste Regel in der Ernährung, daher war der Übergang zu CBL auch nicht so weit hergeholt.

Ferner habe ich mich in der Hinsicht auch stark an Loc (vom Team-Andro Forum) orientiert, der diese Art der Ernährung schon vor mir erfolgreich angewendet hat und den ich für sehr kompetent halte. Zudem haben wir beide ziemlich die gleichen körperlichen Voraussetzungen, was ein Grund mehr Grund zur Hoffnung war damit auch erfolgreich zu sein.

Ein klassischer Ernährungstag der Vergangenheit ist unmöglich zu schildern, da es den gar nicht gibt. Das einzige was alle Tage (gewisse Urlaube und/oder tagelanges Feiern einmal ausgenommen) gemein hatten, waren eine Fastenzeit von mehr als 12h und die Tatsache, dass die meisten Kohlenhydrate nach dem Krafttraining konsumiert wurden.

Aktuell – und auch in Zukunft – könnte ein Tag beispielsweise so aussehen (allerdings jeden Tag unterschiedlich, da kein Ernährungsplan):

Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

Wenn kein Krafttraining ansteht, dann liegt die Menge in der Mittagszeit grob gesagt eher bei ~1000 kcal herum und abends ebenfalls sind es ebenfalls knapp ~1000 kcal. Die Zusammensetzung besteht auch hier zum Größten Teil aus Gemüse, Protein und Fett. Ich bevorzuge einfach die saubere Ernährung, da ich relativ schnell zum „overeating“ neige.

Florian: „Ich habe nur mehr versucht die Kohlenhydrate hauptsächlich nach dem Krafttraining zu konsumieren. Für mich waren viele Kohlenhydrate Post-Workout immer die wichtigste Regel in der Ernährung, daher war der Übergang zu CBL auch nicht so weit hergeholt.“

Da ich mich nicht immer gleich ernährt habe, hat meine Form auch zeitweise sehr geschwankt. Mal habe ich etwas gebulkt, dann mal wieder diätet usw. usf. Im Schnitt ist mein KFA jetzt aber tiefer, als davor (würde ich jetzt ganz einfach mal sagen). Meine Erfolge schreibe ich auch keiner bestimmten Ernährungsart zu, sondern führe diese einfach darauf zurück, dass ich seit Jahren am Ball geblieben bin und mich dauerhaft ordentlich ernährt habe. Dazu muss man eben auch sagen, dass ich keine wirkliche Trainingsauszeit hatte (den Urlaub jetzt mal aussen vor gelassen).

Aesir Sports / Damian: Ah ich seh schon, Florian. Du denkst recht pragmatisch und simpel, was ich nur löblich finde. Ein Punkt den du bei dem ganzen ansprichst, nämlich die Konsistenz, wird von vielen Trainingsanfängern sträflich vernachlässigt und ich denke ebenfalls, dass dies für einen Großteil der ausbleibenden Erfolge mit verantwortlich ist. Viele Wege (Systeme) führten nach Rom (funktionieren), jedoch muss man auch bereit sein, dem eingeschlagenen Pfad beharrlich zu folgen.

Nun haben wir einiges zu deinen Ernährungsgewohnheiten gehört. Ein Punkt der mich noch interessiert und auf den ich im Zuge deines Ess-Stiles gerne behandeln würde, ist die Zufuhr und Anwendung von Supplementen (die, so muss man zugeben, häufig überbewertet werden). Welchen Stellenwert spielen Nahrungsergänzungsmittel in deinem Trainingalltag? Bist du überzeugt von bestimmten Produkten? Experimentierst du viel? Welche Supps erachtest du als essenziell (sofern überhaupt) und wie hat sich dein Ergänzungsverhalten seit der Adaption an Intermittent Fasting und Carb Back-Loading verändert?

Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-Florian: Essentiell ist meiner Meinung nach kein Supplement. Proteinpulver kann einem aber dabei helfen seine angepeilte Proteinmenge im Tagesverlauf einfacher zu erreichen (oder überhaupt zu erreichen – wenn der Kühlschrank mal leer ist). Dafür kann es schon noch nützlich sein, aber ansonsten braucht es echt nicht viel. Für mich zumindest..

Creatin halte ich auch für sinnvoll, da ich aber lieber weniger unnötige Masse habe (z.B. in Form von Wasser ziehen), benutze ich es folglich auch nicht. Darüber hinaus bin ich zugegebenermaßen lieber ein wenig leichter, als nur auf Masse zu gehen und eventuell zu riskieren, unbeweglicher zu werden. Mein Ziel ist eben ein athletischer Körperbau und dieser ist in anderen Sport- & Freizeitaktivitäten einfach angenehmer.

Aesir Sports / Damian: Oh, mit einem derartigen Statement hätte ich jetzt von einem doch recht etablierten Team-Andro-User nun gar nicht gerechnet, was jetzt natürlich niemand in den falschen Hals bekommen sollte: auf dem Supplementemarkt gibt es gewiss derartig viele Produkte, dass man oftmals auch gar nicht so verkehrt fährt, wenn man sich auf das Nötigste beschränkt.

Du versuchst also mit so wenig wie möglich deinem angestrebten Ideal näher zu kommen und lässt dich dabei auch nicht durch die vielen Hochglanzmagazine und Werbe-Adds aus dem Konzept bringen. Das zeugt meiner Meinung nach von einer sehr gefestigten Person und sofern du mit dieser Formel bislang gute Erfolge für dich verbuchen konntest und es immernoch gut voran geht? Warum also nicht.

Mauro DiPasquale meinte in seinem AD-Buch einmal, dass Personen, die sich diszipliniert nach seiner Anabolen Diät ernähren, steroidähnliche Erfolge innerhalb kürzester Zeit feiern werden und ich sehe nicht warum es mit einer wohl geplanten, kohlenhydrat-getimed-ten Ernährung – die immerhin massiv auf den Hormonhaushalt einwirkt – klappen sollte. Vielleicht hat John Kiefer ja mit Carb Back-Loading ein System geschaffen, mit dem man in gewisser Weise ähnliche Effekte erzielen kann.

Eine weitere Frage, die mir förmlich auf der Zunge brennt, beschäftigt sich mit der Gestaltung deines Trainingskonzeptes. Für CBL (eigentlich CNS) empfiehlt Kiefer ja ein Programm, welches wirklich an die absolute Intensitätsgrenze geht: das Shockwave Protocol. Exzentrische Prinzipien werden dagegen – aufgrund mangelner tGLUT-Aktivierung – abgelehnt. Hat sich dein Trainingsprinzip seit dem Wechsel von klassisch zu IF/CBL verändert? Musstest du umdenken oder hast du Experimente mit neuen Systemen gemacht? Und was würdest du unseren Lesern im Hinblick auf die Trainingsgestaltung raten, wenn sie sich an IF/CBL versuchen wollen?

Florian: Mit Shockwave hab ich mich überhaupt nicht auseinandergesetzt. Bei mir hat sich auch mit dem Wechsel nichts verändert. Wie anfangs schon gesagt, trainiere ich eher kraftorientiert und splitte daher höchstens auf 2 Einheiten. Damit belaste ich einen Muskel ca. 2-4 mal die Woche.

Florian: „Essentiell ist meiner Meinung nach kein Supplement.“

Ich würde da trainingstechnisch nicht groß zwischen IF/CBL und der klassischen Ernährungsart unterscheiden. GK oder 2er-Split, mindestens 1 schwere Übung pro Einheit mit dem 5×5 (evtl. ramped) Prinzip. Reverse Pyramid Training kann ich bei den schweren Übungen (1 Satz 3-5×90% vom 1RM, danach noch einen Satz mit -10% Gewicht und +1 Wdh, ggf. danach nochmal) auch sehr empfehlen. Wenn man hauptsächlich auf den Aufbau von Muskelmasse abzielt und schon ziemlich fortgeschritten ist, kann man sich auch mal überlegen, höher zu splitten.

Aesir Sports / Damian: Berechtigte Empfehlung, Florian. Würdest du sagen, dass sich hinsichtlich deiner Regeneration mit dem Umstieg etwas getan hat? Schweres Training am Eisen, 2-4 mal pro Muskelgruppe, ist ja schon kein übles Pensum. Denkst du, dass wäre mit klassischer rund-um-die-Uhr Ernährung ebenfalls problemlos möglich? Siehst du da eventuell Vorteile von IF/CBL? Und wie hältst du es mit Nüchtern-Training (wenn überhaupt). Schon einmal probiert? Praktiziert? Oder bevorzugst du eher das Training mit vorangehender Mahlzeit?

Florian: Mit der Regeneration hatte ich wirklich noch nie Probleme. Auch nicht, als ich eine Zeit lang HFT gemacht habe und teilweise weit über das Koordinationsversagen hinaus bin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass klassische Ernährung eine schlechtere Regeneration ermöglichen würde.

Nüchtern trainiere ich öfter, das kommt auf meinen Hunger und auf den Tagesablauf an. Meistens dann „Pre-Workout“ 20g Whey (hier könnte man BCAAs einsetzen, wenn man denn will) und ab geht’s. Krafttechnisch merke ich da kaum Unterschiede, es kommt mir sogar so vor wie wenn ich auf nüchternen Magen eher stärker bin (wahrscheinlich auch eine Art „Hulk-Effekt“).

Aesir Sports / Damian: Alles klar. Damit zeigst du, dass man auch ohne viel Brimborium, Voodoo und massenweise Supplemente üble Aesthetics „akqurieren“ kann und oftmals die simpelsten Ansätz zu herausragenden Erfolgen führen. Noch eine Bemerkung zum Training, weil du es gerade in den Raum wirfst: Du hast eine zeitlang HFT gemacht? Wieso bist du nicht dabei geblieben? Zu zeitintensiv? Oder hat es bei dir nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht? Vier abschließende Fragen, die noch auf meiner Agenda stehen, sind zum einen:

  • a.)     Was war in deinen Augen in den letzten Trainingsjahren DIE beste Entscheidung schlechthin? Was hat dich so richtig nach vorne gebracht? (auch wenn ich mir die Antwort bereits ein wenig denken kann ;))
  • b.)     Was würdest du anders machen, wenn du die Zeit noch einmal zurückdrehen könntest. Würdest du überhaupt etwas anders machen?
  • c.)     Was sind deine Ziele für das Jahr 2013 und wie gedenkst du diese zu erreichen? Wird es bei dir eine TA Strandfigur-Aktion geben (Okay, eigentlich kannst du da jetzt schon mitmachen, so wie ich das auf den Bildern hier sehe) oder planst du was ganz Verrücktes?

Zum Abschluss würde ich mich außerdem freuen, wenn du unseren Lesern noch einen wertvollen Tipp im Bereich des Kraft- und Muskeltrainings geben könntest. Es spielt dabei keine Rolle, ob sich das nun auf das Training, die Regeneration oder die Ernährung beschränkt. Welchen Tipp würdest du dem Traininganfänger-„nn“ von vor paar Jahren am liebsten mit auf den Weg geben? ;-)

Intermittent-/Back-Loading X-Perience: Florian aka nn-

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Florian: HFT hat mir einfach nicht soviel Spaß gemacht wie normales Training. Und das Training auf „Sparflamme“ mag ich nicht so. Ich trainiere lieber immer mit maximalen Gewichten, dafür dann halt „nur“ 2-4x die Woche pro Muskel. Ausserdem ist es verdammt anstrengend jeden Tag den ganzen Körper zu trainieren. HFT hat mir aber gezeigt, dass die „mindestens 48h Pause pro Muskel“-Sache – für mich – einfach nur Quatsch ist. Daher kommt es auch jetzt teilweise vor, dass ich auch mal einen Muskel 2 Tage hintereinander trainiere. Zum Beispiel am einen Tag Klimmzüge und am anderen Langhantel-Rudern,da ich ja im Moment keinen festen Plan habe.

Zu deinen Fragen restlichen Fragen:

  • a.) Die gibt es nicht. :-)
  • b.) Das erste Trainingsjahr würde ich definitiv nicht anders machen. Das war quasi perfekt (was ich auch den Usern Robschaf und martin1986 von Team Andro zu verdanken habe. Sie hatten für meine „Noob-Fragen“ immer ein offenes Ohr und haben mir in Sachen Ernährung und Training geholfen. (lacht) Zu der Zeit danach: keine Bulkingphasen mehr.
  • c.) Einfach weiter machen wie bisher und dabei langfristig das Körpergewicht etwas reduzieren. Im Optimalfall natürlich stärker werden. Die Team-Andro Strandfigur-Aktion gibt’s bei mir dieses Jahr nicht.

Und jetzt noch ein paar Tips von mir für Trainingsanfänger:

  1. Trainiert einen GK oder 2er Split der euch auch Spaß macht!
  2. Trainiert schwer und legt Wert auf Progression.
  3. Ernährt euch vernünftig ( und euren Zielen entsprechend).

Oder anders gesagt: → Keep it simple!

Aesir Sports / Damian: Vielen Dank für dieses aufschlussreiche Interview und noch weiterhin viel Erfolg auf all deinen Wegen! Bombenoptik sag ich da nur und mein vollster Respekt an dich. Aufjedenfall werden wir deine Entwicklung auch weiterhin mit hohem Interesse beobachten. :)

HIER geht es zu Florians Log auf Team-Andro


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