Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang Unsöld

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Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang Unsöld

Von Mathias Ney | Benötigte Lesezeit: 11 Minuten |


In unserer heutigen Zeit, dem Informationszeitalter, ist es ein leichtes seine Fragen von Google beantworten zu lassen. Welche Ernährungsform ist die beste zum Gewichtsverlust? Worauf muss ich bei der Kniebeuge achten? Schnell ist das Smartphone gezückt, die Frage bei Google in die Zeile eingehackt und schon werden einem die Antworten auf dem Silbertablett serviert.

Doch Moment… so schnell werden keine Antworten gegeben. Viel eher werden neue Fragen aufgeworfen. Zig Websites, Gurus und Unternehmen buhlen um unsere Aufmerksamkeit und jeder kennt die ultimative Wahrheit. „Lass die Kohlenhydrate aus dem Hals!“ oder aber auch „Iss fettarm und Schubkarren voller Kohlenhydrate!“, „Kauf meine Shakes!“ und natürlich „Vegan Alter, VEGAN!!!“

Und nun hat man ein Wirrwarr der verschiedensten Konzepte auf dem Schirm. Doch welche sind die Perlen und welche Müll? Wo ist die berühmt berüchtigte Nadel im Heuhaufen? Und wie steht es mit den Referenzen dieser Autoren, Trainer und Experten?

Einfacher ist es doch auf Altbewährtes zurück zu greifen. Mit Ask the Coach von Wolfgang Unsöld soll es Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu Training und Ernährung geben.

Natürlich haben wir uns das Buch für euch einmal näher angesehen.

Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang Unsöld

Ask the Coach | Zum Buch

Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang UnsöldEinfach, klar und direkt wie der Inhalt, so kommt auch das Cover daher. Zu sehen ist der Autor in einer selbstsicheren Pose, der dem Leser direkt in die Augen zu blicken scheint – quasi, als ob man in direkt von Angesicht zu Angesicht seine Fragen stellen würde. Dieses Konzept ist meiner Meinung nach genial. Applaus an den fleißigen Cover-Designer.

Des Weiteren findet man auf der Rückseite dieses Taschenbuch eine erste Auswahl der im Buch behandelten Fragen (womit man vermutlich gleich mit Zweifeln an dem Know-how von Wolgang Unsöld aufräumen möchte):

Ask the Coach räumt mit den gängigsten Mythen und Irrtümern auf und zeigt Ihnen, wie Sie in kürzester Zeit sichtbare Fortschritte erzielen können. Profitieren Sie von Unsölds umfangreichen Know-how, auf das Spitzensportler und Athleten aus dem In- und Ausland schwören.“

Hört sich ziemlich selbstsicher an, oder? Da muss es sich doch lohnen den Inhalt näher unter die Lupe zu nehmen. (An dieser Stelle sei zumindest erwägt, dass Wolfgang Unsöld – aufgrund mancher getätigter Aussagen – eine recht umstrittene Persönlichkeit in der Kraftsportszene ist).

Das Buch beinhaltet nur 148 Seiten (aufgeteilt in die beiden Hauptkapitel Training, Ernährung und Sonstiges) und ist 2017 im riva Verlag erschienen.

Mit einem Preis von 11,99 € (Kindle) bzw. 14,99 € (Taschenbuch) ist Ask the Coach weder besonders günstig, noch besonders teuer (für den Umfang). Kann man machen.

Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang Unsöld

Wolfgang Unsöld | Zum Autor

Bei Wolfgang Unsöld handelt es sich um einen Strength Coach & Personal Trainer mit einem weltweiten Kundenstamm. Er ist Gründer des Your Personal Strength Institute (YPSI) in Stuttgart, das neben Beratung und Personaltraining auch eine Supplement-Linie sowie Seminare & Trainerausbildungen anbietet. Wolfgang hat nach eigener Aussage über 100 Before’n’After Transformationen veröffentlicht.

Darüber hinaus hat er mit mit Leistungssportlern aus über 20 Sportarten, sowie mit 13 Athleten, die an den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, Russland und 3 Athleten, die an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro, Brasilien teilgenommen haben, gearbeitet.

Insgesamt hat er bisher drei Bücher veröffentlicht, darunter „Ask the Coach, „Dein bestes Training“ und „Die perfekte Kniebeuge: Technik, Methoden und Varianten.

Ask the Coach | Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Training

  • Halbe oder tiefe Kniebeuge
  • Tempobeschreibung im Programm
  • Ein Klimmzugplateau überwinden
  • Ein fortgeschrittener Kniebeugen-Urlaub
  • Mehr Kontrolle in der exzentrischen Phase der Kniebeuge
  • Wie oft kann ich den Arm-Urlaub machen?
  • Kniebeugen-Urlaub auch für andere Muskelgruppen
  • Mobility Drills vor dem Training
  • Ein stärkerer oberer Rücken
  • Wellenförmige Periodisierung
  • Plateau beim Bankdrücken
  • Neutraler Griff beim Kurzhanteldrücken
  • Kniebeugen zur Stärkung der Posterior Chain
  • Intervalltraining auf nüchternen Magen
  • Auf einen schweren Satz steigern
  • Krafttraining für schnellere Sprints
  • Intervalltraining und Kraftdreikampf
  • Tiefe Kniebeugen im Powerlifting
  • Die Innenseite der Waden trainieren
  • Verschieden Wiederholungsbereiche in einem Workout
  • Langhantel-Kreuzheben vom Podium mit breitem Griff
  • Übungen mit Ketten oder Bändern
  • Mehr Griffkraft
  • Omni Training mit Fat Gripz
  • Kein Rundrücken beim Kreuzheben
  • Jump-Squats und Sprintleistung
  • Winkelspezifisches Krafttraining
  • Doppelstationstraining
  • Langhantel-Nackenfrücken
  • Medvedev-Kreuzheben
  • Olympische Gewichtheber-Übungen im Training
  • Mehr Curls

Ernährung

  • Muss es Himalayasalz und Limettensaft sein?
  • Frühstücksvariationen rotieren für mehr Appetit
  • Kein alkoholfreies Bier nach dem Training
  • Keine Kalorien zählen
  • Keine Körperfettreduktion mit ketogener Ernährung
  • Skyr zum Frühstück
  • Viel Erfolg mit Skyr!
  • Das Cheat Meal
  • Kaffee morgens vor dem Training
  • Quark und Milchreis am Abend
  • Frühstück ausfallen lassen?
  • Die letzte Mahlzeit vor dem Schlafen
  • Protein-Shakes nur nach dem Training
  • Morgens Fleisch braten
  • Basmatiries oder Jasminreis
  • Wie viel Protein ist optimal für den Muskelaufbau?

Sonstiges

  • Der Pygmalion-Effekt
  • Gleichzeitig Muskeln aufbauen und Körperfett reduzieren
  • Welche Vorteile bringt die Hautfaltenmessung?
  • Sind Pre-Workout-Booster sinnvoll?
  • Progression, nicht Perfektion

Über den Autor

Danke

Ask the Coach | Zum Buch

„Winners focus in winning. Losers focus on winners.“ (S.9)

Dieses Zitat vom UFC-Fighter Conor McGregor findet sich gleich direkt zu Beginn im Buch. Diesen Spruch sollte man sich verinnerlichen, denn er bringt die Wahrheit treffend auf den Punkt.

Auch wenn Vorbilder einem den Weg zeigen, muss man diesen alleine gehen und du wirst andere Hindernisse überwinden müssen. Konzentriere dich auf dein Ziel und höre auf deine eigene Weisheit.

Das vermittelt mir direkt den Eindruck, dass er noch immer auf die Selbstverantwortung des Lesers pocht. Er kann Fragen beantworten, doch treffen exakte Pläne vielleicht nur auf 5% der Leserschafft zu.

Letztendlich ist jeder individuell und kann sich an dem von ihm vermittelten Wissen orientieren, doch stellt dieses nicht die absolute Wahrheit dar.

Das Vorwort stammt aus der Feder von Dr. Peter Lundgren, seines Zeichen Gründer und Leiter des AKNA Instituts, Stockholm. Direkt zu Beginn stellt er klar, was der Leser zu erwarten hat

  • Qualität und Resultate
  • Veränderung
  • Make it simple

Zusammengefasst erhält man unkomplizierte und praktikable Antworten von einem erfahrenen Coach. Leser, welche die Tipps und Hinweise beherzigen, sollen damit einfacher und schneller an ihr Ziel gelangen.  

Zuerst beantwortet Wolfgang Unsöld Fragen rund um Training. Dabei handelt es sich um die gängigsten Fragen rund um Periodisierung, Griffarten, Kreuzheben usw. Jede Antwort bezieht sich auf eine ihm gestellte Frage. So findet man zu jeder Überschrift die passende Frage – so findet man zum Beispiel beim Thema Ein Klimmzug Plateau überwinden folgendes wieder:

„Hast du einen Tipp, wie man ein Plateau bei Klimmzügen überwinden kann? Ich bleibe seit Längerem bei 6 Sätzen hängen. Maltodextrin fällt weg, weil ich nicht unter 10% Körperfett bin.“ (Seite 24)

Was auffällt ist, dass er die Fragen direkt im Wortlaut übernommen hat. Dies suggeriert (oder lässt zumindest vermuten), dass es sich um reale Fragen handelt, die im Buch abgefrühstückt werden (aber frag‘ mich nicht, was Maltodextrin mit Klimmzug-Plateaus zu tun hat …)

Die Antworten werden vom Autor kurz und prägnant beantwortet. Letztendlich soll sich der Leser auf die Basics konzentrieren, denn diese machen den großen Unterschied. Pülverchen und Mittelchen sind nur schmückendes Beiwerk. Die Weichen werden durch die richtige Herangehensweise im Training gestellt.

Eine gute Idee vom Autor die Fragen komplett für diesen Ratgeber zu übernehmen, auch wenn diese auf einen Großteil der Leser nicht zutreffen (werden, da vermutlich sehr / zu speziell).

Fragen dieser Art finden sich im ganzen Kapitel wieder. Diese beziehen sich auf die Basics. Wie man einen Rundrücken beim Kreuzheben vermeidet, seine Griffkraft steigern kann usw.

Welche Antworten kann man vom Autor erwarten?

Wolfgang Unsöld vermeidet es zu sehr ins Detail zu gehen. Stattdessen liefert er Vorgehensweisen, wie man seine Schwachstellen abstellen kann. So findet man immer wieder exakte Pläne und Anweisungen, welche er kurz und knapp erläutert. Das ist einfach und verständlich. Kopf abschalten, sich auf das Wesentliche konzentrieren und es einfach machen – so lautet der Tipp des Buchautors.

Durch einige der Tipps konnte ich etwa meine eigenen Schwächen beim Kreuzheben abstellen und meine Gewichte sauber steigern, indem ich einfach den Plan befolgt habe. Das Selbstexperiment hat mir gezeigt, dass man sich – im Trainingsteil – durchaus auf die Erfahrungen des Autors verlassen kann.

Sind diese Pläne nun für jedermann wirksam? Hat nicht jeder individuelle Schwächen, auf welche nicht eingegangen wird?

Klar, jeder unterschiedlichste Schwachpunkte, doch am häufigsten scheitert es an den Basics und darauf konzentriert er sich. Am Beispiel Kreuzheben ist es häufig der Fall, dass der Erector spinae zu schwach ist und der Rücken zum Katzenbuckel verkommt. Also moderat beginnen und die Ausführung in der untersten Position verbessern (z.B. durch Rack-Deads und Zusatzübungen), damit die unterstützende Muskulatur stärker und damit auch die Form beim Kreuzheben besser wird.

Alles in allem bei weitem keine Raketenwissenschaft und doch äußerst hilfreich.

Wolfgang Unsöld zitiert keine Studien, sondern greift auf seine langjährige und persönliche Erfahrung und Arbeit mit zahlreichen Klienten zurück. Wer also auf die reine Praxis aus ist, der wird hier fündig.

Aus Kapitel 2 konnte ich herauslesen, dass Wolfgang wohl ein sehr begeisterter Skyr-Fan ist:

„Skyr ist gut – vorausgesetzt, dass Milchprodukte vertragen werden.“ (S.117)

Natürlich wird hier nicht ausschließlich Skyr behandelt. Es werden zahlreiche Fragen rund um Kalorien, Kohlenhydrate und passende Lebensmittel fürs Frühstück behandelt. Der Autor greift wieder mal auf seine persönliche Erfahrung zurück. Studienangaben und tiefergehendes Hintergrundwissen sucht man vergebens. Dies hätte diesem Buchabschnitt jedoch sehr gutgetan, denn im Sachen Ernährung sind einige der Tipps und Ratschläge, die Wolfgang erteilt, recht umstritten.

Wolfgang Unsöld propagiert kein ganzheitliches Ernährungskonzept und stellt den Leser auch nicht vor die Wahl zwischen einer kohlenhydratarmen oder fettarmen Ernährung. Er setzt auf eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung, d.h. viel Gemüse, ausreichend Protein, verträgliche Stärkequellen usw.

Auf konkrete Ernährungspläne wird auf Grund der Individualität (z.B. Lebensmitteltoleranzen) verzichtet.

Am Ende jedes Ratschlags, wünscht der Autor dem Fragesteller viel Erfolg bei der Umsetzung und dies lässt sich im Inhaltsverzeichnis im gleichen Wortlaut wiederfinden.

Der Buchautor rät dem Leser auf die körperlichen Anzeichen zu achten, welche zum Beispiel bei einer Laktoseintoleranz auftreten. (Blähungen, Akne…) So kann jeder für sich selbst feststellen, welche Produkte er verträgt und welche nicht.  Nur vereinzelt findet man Vorschläge dazu, was man z.B. nach dem Training trinken kann, um den Elektrolythaushalt zu unterstützen.

Auch zum intermittierenden Fasten hat der Autor eine eigene Meinung. Als Beispiel wählte er das 16/8 Konzept (Leangains von Martin Berkhan). Seiner Erfahrung nach ist eine derartige Ernährung z.B. nicht nachhaltig. Eigenen Beobachtungen zur Folge führt das IF zu einem Anstieg der Werte bei Bauch- und Hüftfaltenmessungen. Eine derartige Aussage (und wie sie einzuordnen ist), kann nun jeder für sich selbst deuten.

Beim Thema Fettabbau geht Wolfgang andere Wege und verweist auf weitere Faktoren, welchen zu wenig Beachtung geschenkt wird (S. 115):

  • Wie tief ist der Schlaf?
  • Wie gut ist die Regeneration?
  • Wie hoch ist das Testosteronlevel?
  • Wie schnell ist der Stoffwechsel?
  • Wie gut ist das Stressmanagement?
  • Wie hoch ist das Energielevel?
  • Wie hoch ist die genetische Kohlenhydrattoleranz?
  • Wie hoch ist die temporäre Kohlenhydrattoleranz?

Häufig kann man dies an einfachen Parametern „ablesen“, z.B. daran, wie man sich im Allgemeinen fühlt, wie ausgeruht man sich nach dem Schlaf fühlt, oder ob man anfällig für Infektionskrankheiten ist.

Bekannt ist, dass Wolfgang z.B. ein starker Verfechter der Bio Signature nach Charles Poliquin ist – die Methode ist ebenfalls Bestandteil der Trainer-Ausbildung am YPSI. Aufgrund von Hautfaltenmessungen sollen Rückschlüsse auf Hormonwerte getroffen werden können. In einem anderen Artikel hier auf Aesir Sports hat Menno Henselmans ausführlich dargelegt, dass diese Praxis Bullshit ist und dies führt letztlich auch dazu, dass man eine gesunde Portion an Skepsis mitbringen sollte, wenn man das Buch studiert.

Auf das Thema Schlaf kommt Wolfgang Unsöld häufiger zu sprechen. So empfiehlt er am Abend u.A. Milchprodukte und Kohlenhydrate, da diese zu einem Anstieg der Vorstufe des Tiefschlafhormons Melatonin (nämlich Serotonin) führt.

Wie initial bereits gesagt, scheint Wolfgang Unsöld ein großer Fan des Naturjoghurts Skyr zu sein.

„Im Gegensatz zu Joghurt enthält Skyr kaum Laktose und deutlich mehr Protein. Da es einen hohen Insulinindex hat, eignet es sich idealerweise nach dem Training und am Abend.“ (S.117)

So deckt Skyr einen guten Teil des Proteinbedarfs ab, wirkt sich positiv auf die Regeneration und Schlafqualität aus und kann von vielen vertragen werden. Im Inhaltverzeichnis lässt sich noch ein weiteres Kapitel zum Thema Skyr finden, doch dabei handelt es sich offensichtlich um einen Fehler (verursacht durch das Schreibprogramm).

Unter uns gesprochen: All dies trifft auch auf Magerquark zu, der quasi halb so teuer ist.

Zum Abschluss widmet sich der Autor den sonstigen Fragen. Dort erläutert er Sinn und Unsinn von Pre-Workout-Boostern, der Machbarkeit von gleichzeitigem Muskelaufbau bei einer Reduktion des Körperfetts und worauf es dabei ankommt.

Wie gesagt: Wolfang Unsöld ist ein guter Trainer mit viel Praxiserfahrung, der bereits viele Trainees und Athleten fit gemacht hat, dennoch bleibt bei manchen Aussagen (speziell in Sachen Ernährung) ein fader Beigeschmack zurück. Das heißt freilich nicht, dass die dargelegten Tipps sinnlos sind. Wer auf „den Coach“ vertraut und von ihm überzeugt ist, der kann die Ratschläge umsetzen und schauen, inwiefern sich die Dinge verbessern. Auch wenn einige Aussagen umstritten sind, so schlägt die Praxis letztlich die Theorie und wenn etwas funktioniert (obwohl es komisch klingt oder sich nicht gänzlich erklären lässt), dann rechtfertigt dies durchaus den Einsatz.

       

Ask the Coach | Fazit

Wer viele Fragen zu Training und Ernährung hat und zudem auch auf der Suche nach praktischen Anregungen ist (und dabei vor Experimenten nicht zurückschreckt), kann Wolfang Unsölds „Ask the Coach“ durchaus eine Chance geben.

Im Kapitel zum Training ist sehr viel über die Basics des Kraftsports zu lesen und seine Tipps sind umsetzbar und effektiv. Da kommt die persönliche Erfahrung des Coachs zur Geltung. Natürlich ersetzt dies nicht die Unterstützung durch einen erfahrenen Trainingspartners oder Trainers, welcher ein Auge auf die Übungsausführung hat, da die eigene Wahrnehmung häufig verzerrt ist (Es ist immer ratsam jemanden zu haben, der einen bei einer unsauberen Ausführung in den Hintern tritt und das eigene Ego dämpft). Ansonsten findet man hier tolle Trainingsmöglichkeiten um seine Kraft zu steigern oder auch die Technik zu verbessern.

Gut finde ich auch, dass er einfach und verständlich erläutert, wie Sprint- und Cardioeinheiten (gemäßigt) sich auf die gesamtkörperliche Entwicklung auswirken. Ein Aspekt, dem wenig Beachtung geschenkt wird.

Beim Ernährungsteil obsiegt eine gewisse Ambivalenz – speziell deswegen, weil die Fragen nur oberflächlich behandelt werden und tiefergehende Erläuterungen (oder Studiennachweise) fehlen. So sehr man Wolfgangs Expertise in Sachen Training schätzen kann (und darf), so sehr sollte man bei einigen Aussagen skeptisch bleiben. Erhöht das Intermittent Fasting den Körperfettanteil / Hüftumfang? Ja, wenn man zu viele Kalorien isst, dann wird es das tun – aber das passiert auch mit jeder anderen Ernährung. Nur weil Wolfang damit keine guten Erfahrungen gemacht hat, bedeutet dies nicht, dass es keine nachhaltige Lösung ist (insbesondere dann, wenn es etliche Beispiele aus der Praxis gibt, die ihm da widersprechen). Viele der getroffenen Aussagen kann ich (selbst IF-praktizierender) nicht bestätigen – und es macht aus einem evolutorischen Standpunkt aus gesehen auch gar keinen Sinn.

Fazit: Der Ernährungsteil darf als Einladung zum Experimentieren verstanden werden. Fadenscheinige Aussagen oder Statements, die offensichtlich gängiger Wissenschaft widersprechen, sollten eingehender nachrecherchiert werden. Umsetzen und ausprobieren kann man aber natürlich vieles. Da muss man eben schauen, inwiefern man einen Nutzen daraus zieht (oder nicht).

Dieses Buch eignet sich vor allem für den Anfänger, welchem viele Fragen einfach und unkompliziert beantwortet werden. Anstatt Komplexität wird hier auf simple Antworten gesetzt, welche das Warum größtenteils weglassen. Doch ich denke, dass dies den Leser nicht überfordert hätte (bei jemanden, der Bücher kauft, würde mich das auch wundern).

Doch auch Fortgeschrittene können Erkenntnisse aus diesem Buch entnehmen und unvoreingenommen die Ratschläge von Wolfgang Unsöld umsetzen, welche sich im Selbstexperiment als wirklich hilfreich herausgestellt hatten.

Ask the Coach“ ist gewiss kein Buch, welches man unbedingt im Bücherregal stehen haben muss. Es enthält jedoch einige brauchbare Tipps und – speziell im Trainingsteil – viel praktisches Know-How. Anfänger finden zwar viele nützliche Ratschläge und Möglichkeiten zum Experimentieren. Dennoch sollten einige Aussagen des „Coaches“ idealerweise noch einmal durch Zweit- und Drittmeinungen bzw. Recherchen überprüft werden, da einige Aussagen (insbesondere im Ernährungsteil) zweifelhafter Natur sind – was insbesondere Anfänger verwirren könnte.

  • Unser Tipp: Wer sich hinterher nicht ärgern will, der sollte das Buch gebraucht auf Amazon kaufen. Bei 2,59 € zzgl. Versand kann man nicht viel falsch machen.

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Buchrezension: Ask the Coach von Wolfgang Unsöld


          

        

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