Buchrezension: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick macht von William Davis

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Buchrezension: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick macht von William Davids

Von Robin Köhler | Benötigte Lesezeit: 7 Minuten |


Gluten und Zölikalie – nur ein Modetrend oder wirklich eine ernstzunehmende Krankheitsform? Diese Frage stellt sich in der heutigen Zeit immer häufiger. Der Weizen spiegelt in der momentanen Gesellschaft einen Stellenwert wieder, wie nie zuvor. Nirgends sonst gibt es so viele Backwaren und weizenhaltige Lebensmittel, selbst … und … enthalten Maisstärke und somit eine Form des Weizens.

Dr. William Davis greift auf diese Thematik auf und vertritt dahingehend jedoch einen allzu radikalen Ansatz, denn er fordert einen allgemeinen Weizenverzicht. Ein interessanter Ansatz, denn dann sollen laut Davis viele Erkrankungen der Vergangenheit angehören.

Buchrezension: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick macht von William Davis

Weizenwampfe | Steckbrief

  • Titel: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick machtBuchrezension: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick macht von William Davis
  • Buchautor: Dr. Williams Davis
  • Verlag: Goldmann Verlag
  • Genre: Ernährung & Gesundheit
  • ISBN: 3442173582
  • Sprache: Deutsch
  • Seiten: 400
  • Bewertung: 4,5 von 5 Sternen (Amazon)
  • Preis: 9,99 € (Taschenbuch) / 8,99 € (Kindle Edition)
  • Amazon Link: Klick

Weizenwampe | Zum Buch

Das Buch ist bei allen großen Online-Versandhäusern erhältlich. Der Preis beläuft sich auf 9,99 € für das Taschenbuchformat und hat ein schlichtes Cover. 400 Seiten Lesespaß mit vielen interessanten Beispielen machen das Lesen leicht und man findet leicht Verknüpfungspunkte mit seinem eigenen Leben.

Zum Autor | Dr. William Davis

Der Autor Dr. William Davids, geboren 1957, ist Kardiologe mit eigener Praxis beheimatet in Milwaukee. Durch sein Buch „Die Weizenwampe“ erhielt er als Arzt zum ersten Mal weltweit Aufmerksamkeit.

Weitere Bücher aus seiner Feder sind: Das passende Kochbuch zum Thema Weizenwampe und das dieses Jahr frisch erschienene Buch „Undoctored: Why Health Care Has Failed You and How You Can Become Smarter Than Your Doctor“, welches bisher nur im Englischen erschienen und erhältlich ist.

Weizenwampe | Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Teil 1: Weizen – das ungesunde Vollkorngetreide

  1. Was heißt hier Bierbauch?
  2. Backe, backe Kuchen: Weizen aus dem Reagenzglas
  3. Vollkornweizen im Detail

Teil 2: Weizenesser sterben früher

  1. Noch ein bisschen Stoff gefällig? Warum Weizen süchtig macht
  2. Die Weizenwampe zeigt sich: Weizen und Adipositas
  3. Was rumpelt in meinem Bauch herum? Weizen und Zöliakie
  4. Volkskrankheit Diabetes: Weizen fördert Insulinresistenz
  5. Sauer, aber nicht lustig: Weizen stört die pH-Regulierung
  6. Runzlig, bucklig und halb erblindet: Weizen und der Alterungsprozess
  7. Größer ist doch besser: Weizen schädigt das Herz
  8. Aufruhr in den grauen Zellen: Was Weizen im Gehirn anrichtet
  9. Streuselkuchen: Wie Weizen die Haut zerstört

Teil 3: Weizen, ade

  1. Weizen, ade: Weizenfrei leben – gesund und mit Genuss

Epilog                                  

Detektivarbeit: Weizen aufspüren

Gesunde Rezepte, garantiert weizenfrei

Dank

Quellen

Weiterführende Informationen

Register

Weizenwampe | Zum Inhalt

In seinem Buch „Weizenwampe Warum Weizen krank und dick macht“ betrachtet William Davis das „neuartige“ Weizen und die Folgen des Verzehrs. Zudem gibt er Ratschläge für ein weizenfreies Leben. Aus seinem eigenen und auch aus seinem Praxisleben an seinen Patienten erläutert er die positiven Auswirkungen auf das Gewicht und auf die Heilung von inneren Erkrankungen im Zuge einer weizenfreien Ernährung.

Seine Rückschlüsse, dass eine weizenfreie Ernährung gesünder macht, vollzieht sich aus Erfahrungsberichten. Er bezeichnet den Menschen selbst als unschuldig an seinem Übergewicht und macht rein den Weizen und die Ahnungslosigkeit hinter seiner Problematik dafür verantwortlich, da auch Leistungssportler wie Triathleten zu Übergewicht neigen, die bei ihrem sehr hohen täglichen Kalorienverbrauch vermeintlich keine zusätzlichen Kilogramm auf die Waage bringen sollten.

Teil 1: Weizen – das ungesunde Vollkorngetreide

Im ersten (von drei) Teil des Buches erläutert Davis wieso der Weizen in der heutigen Zeit schädlich für uns sein soll. Er beschreibt, dass mittlerweile fast jegliche Nahrung aus Weizen besteht und auch viele Produkte, bei denen es uns gar nicht bewusst ist, haben Weizenbestandteile.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die immer weiter zunehmende Menge an Weizen. Während der Weizen früher noch in herkömmlichen Maße und in seiner natürlichen Form ausgereicht hat, muss nun mit der wachsenden Weltbevölkerung eine Vermehrung des Weizens geschaffen werden. Der Weizen in seiner früheren Form war für den Menschen nicht weiter schädlich, jedoch ist es im Laufe der letzten 50 Jahre zu starken genetischen Veränderungen, aufgrund der oben aufgeführten Faktoren gekommen. Diese Veränderungen sollen die Proteinaufnahme des Körpers aus dem Weizen erschweren und so zu verschiedensten Krankheiten führen. Diese werden im zweiten Teil des Buches erläutert.

Zweiter Teil: Weizenesser sterben früher

In Davis zentraler These des zweiten Teils „Weizenesser sterben früher“, bricht er dies auf einen Satz herunter. Weizen wird hier in eine Reihe mit verschiedensten Drogen gestellt, mit dem Unterschied allerdings, dass die meisten Menschen süchtig nach Weizen sind, dies jedoch nicht wissen und es ihnen daher sehr schwer fällt eine Umstellung hin zu einer weizenfreien Ernährung zu wagen.

Die in Weizen enthaltenen Polypeptide lassen uns nach einem Weizenkonsum bessere Gefühle entwickeln und wir fühlen uns als müssten wir noch mehr Weizen zu uns nehmen. Doch Weizen wirbelt nicht nur auf psychischer Ebene einiges durcheinander – lt. Davis zeigt sich auch auf physischer Ebene, dass Weizenkonsum nur Nachteile mit sich bringt.

Davis betont in den weiteren Kapiteln, dass viele heutige Krankheiten in gegenseitigem Bedingen durch Weizenkonsum entstehen. Sei es Adipositas, Zölikalie, der Alterungsprozess an sich oder auch Probleme mit dem Herzen. In diesem Teil, der die meisten Seiten des Buches füllt, erfährt man warum man Weizen in der zukünftigen Ernährung meiden sollte und welche Vorteile eine weizenfreie Ernährung haben soll.

So bedingt Adipositas ein erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken, womit eine Insulinresistenz einhergeht. Des Weiteren kann das neuartige genveränderte Weizen angeblich nicht mehr so gut vom Körper verarbeitet werden (durch diese Fehlinterpretation des Körpers, so Davis, entsteht die Zölikalie). Wer sich weiter mit diesem Thema befassen möchte, findet hier einen guten Artikel von Brad, darüber was bei einer Zölikalie im Körper passiert.

Doch nicht nur Augenscheinliche Dinge sollen vom Weizenkonsum beeinträchtigt werden: Laut Davis spielt Weizen bei einem ungeregelten pH-Wert eine entscheidende Rolle. Ein zu saurer pH-Wert kann weitreichende Folgen haben, nämlich dass der Körper in Panik verfällt und die Gelenke und Knochen angreift. Typische Säurequellen sind kohlensäurehaltige Limonaden wie Cola-Getränke, die dazu noch Phosphatsäuren in hohem Maß enthalten. Eine alkalische Ernährung hingegen zeigt sich beim Verzehr von hauptsächlich Fleisch, Gemüse und Obst sowie neutralen Nüssen und Wurzeln. Laut Davis lässt der hohe Konsum des Vollkorns den pH-Wert in den sauren Bereich schießen und ist somit schlecht für unseren Körper bzw. genauer Knochen.

Auch das wahrscheinlich wichtigste Organ des menschlichen Körpers, das Herz, soll vom Weizen negativ beeinflusst werden. Das Herz wird besonders durch verschiedene Partikel mit Blut versorgt und kann so vernünftig arbeiten. Unsere kohlenhydratreiche Ernährung, also auch besonders unser Weizenkonsum, soll die Produktion von für den Körper schlechten VLDL-Molekülen vorantreiben und somit entsteht ein vermehrtes Risiko für Ateriosklerose.

Diese vereinfachte beispielhafte Darstellung soll einen kleinen Einblick in die umfassenden Gesundheitserkenntnisse aus Davis‘ Praxis darstellen. Jedoch sollte man dazu sagen, dass viele Erkenntnisse aus eigenen Patientenberichten entstanden sind, sozusagen praktische Anwendungen, die Leiden vermindert haben. Inwiefern diese wirklich für alle Menschen zu verallgemeinern sind, lässt sich nicht genau sagen und man sollte mit generalisierenden Allgemeinaussagen zu Gesundheitsveränderungen vorsichtig sein.

Dritter Teil: Weizen, ade

Dieser Teil wird für die Meisten am Interessantesten sein, da man bei so viel Kritik an weizenhaltiger Ernährung natürlich eine Anleitung braucht, wie denn nun eine weizenfreie Ernährung aussehen kann.

Davis ist sich durchaus bewusst, was er dort von seinen Lesern verlangt und wie schwer eine erste Umstellung sein kann, ja sogar sein wird. Deshalb führt er in diesem Teil eine genaue Liste mit „essbaren“ Lebensmitteln an, die den Einstieg in ein weizenfreies Leben erleichtern sollen. Diese durchaus sehr ausführliche Liste betrachtet Makro- und Mikronährstoffe.

Es werden alle Lebensmittelformen abgedeckt, somit hat man mit den nachfolgenden zusätzlichen Rezeptbeispielen eine gute Basis auf die man sich stützen kann, wenn man sich denn wirklich weizenfrei ernähren möchte. Zusätzlich werden jedoch auch zunächst negative Entwicklungen wie Entzugserscheinungen aufgeführt. Dass es zu solchen kommen kann, lässt sich jedoch auch durch vorherige Ausführungen Davis‘, als er Weizen mit Heroin vergleicht, erahnen – was zugegebenermaßen harter Tobak ist.

Weizenwampe | Fazit

Mein persönliches Fazit zu diesem Buch fällt sehr zwiegespalten aus. Zum einen bietet dieses Buch einen Denkansatz, den ich so bisher noch nie wirklich aktiv verfolgt habe. Zum anderen gestaltet sich die geschilderte Ernährungsform, trotz genauer Anleitung der „essbaren und nicht-essbaren“ Lebensmittel, als sehr schwierig.

Auch ist der wenig wissenschaftliche Ansatz zur Belegung der positiven Veränderungen nach einer weizenfreien Ernährung kritisch zu beäugen. Inwiefern eine solche Form der Ernährung Veränderungen mit sich bringt, kann jeder höchstwahrscheinlich nur durch Eigenversuche austesten. Generell würde ich mit all diesen Versprechungen, wie sie in diesem Buch gezeigt werden, jedoch vorsichtig sein und nicht gleich einen Allheilsbringer in der weizenfreien Ernährungsform sehen.

Weizen ist mit Sicherheit nicht der Unheilsbringer, als es in diesem Buch von Davis bezeichnet wird. Die meisten Menschen können Weizen problemlos vertragen und es wäre auch vermessen davon auszugehen, dass sich die Menschen hierzulande größtenteils von Weizenprodukten ernähren – womit der Stellenwert des Weizen entsprechend gemildert wird. In seinem Artikel „Brot macht (nicht) tot“, hat Frank bereits einige vitale Informationen zum Thema Weizenunverträglichkeit & Zöliakie geliefert und aufgezeigt, dass das Thema „nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ (und wo Williams auch ein stückweit thematisiert wird).

Kann das Buch schlussendlich empfohlen werden? Eingeschränkt. Man kann es lesen, aber sollte keinesfalls den Kopf dabei ausschalten. Vieles, was der Autor von sich gibt, kann mit Fug und Recht kritisch hinterfragt werden. Davis selbst gibt zu bedenken, dass man im Idealfall einen Selbstversuch startet um zu schauen, ob man mit einer Weizen-reduzierten/freien Ernährung besser zurecht kommt, aber: Wenn du glaubst, dass du Weizenunverträglichkeit leidest, solltest du das über einen Arzt mit einem entsprechenden Test abklären, anstatt in Eigenregie und mit Dr. Google eine angebliche Unverträglichkeit zu diagnostizieren.

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Buchrezension: Die Weizenwampe: Warum Weizen krank und dick macht von William Davis


        

Bildquelle Titelbild: Amazon.de


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