Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

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Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

Von Steve Hall | Benötigte Lesezeit: 5 Minuten |


Als ich das erste Mal ins Fitnessstudio ging, hatte ich keine Ahnung, was ich da überhaupt tat. Und meine Ernährung war ziemlich lausig und der Wissenstand, den ich besaß, war ziemlich „basic“.

Klar, ich wusste, dass ich Gewichte heben und mich antreiben muss. Das Protein wichtig ist und ich es idealerweise zu jeder Mahlzeit essen sollte. Das ist alles keine Raketenwissenschaft und nur ein Bruchteil dessen, was ich heute weiß.

Habe ich Fortschritte gemacht?

Oh ja, ich habe Fortschritte gemacht.

Meine Ernährung und der Trainingsplan mögen vielleicht nicht optimal gewesen sein und ich hatte nur ein sehr einfaches Grundverständnis, aber irgendwie habe ich es trotzdem geschafft stärker zu werden und Muskeln aufzubauen. Der Schlüsselfaktor für diesen Erfolg bestand darin einfach hinzugehen; ich habe keine Workouts ausfallenlassen und ich habe jeden Tag sichergestellt, dass ich genug Protein zugeführt habe. Ich habe die Arbeit erledigt und meine Hausaufgaben gemacht, jeden einzelnen Tag.

Glaub mir, wenn ich dir sage, dass du nicht alles wissen musst, auch wenn es helfen kann, wenn man ein wenig über Nährstoffe, ihr Timing und Trainingsperiodisierung Bescheid weiß. Doch worauf es tatsächlich ankommt – VIEL MEHR ANKOMMT – ist, dass du einfach hingehst.

Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

Wenn du nicht auftauchst, kommst du nirgendwo hin

Denke doch mal über den Job, den du hast, nach: Wofür wirst du bezahlt? Geht es darum, dass du deinen Job von vorne nach hinten kennst oder dass du jedes einzelne Detail kennst?

Nein, du wirst dafür bezahlt, dass du zur Arbeit gehst und den Job erledigst. Und all das Wissen der Welt wird dir nicht dabei helfen dort hinzukommen, wo du hinmöchtest. Nachdenken bezahlt keine Rechnungen, aber Sh*t erledigen schon.

Die Leute fragen mich immer wieder:

  • „Wäre es nicht besser, wenn ich um das Training herum mehr Kohlenhydrate esse?“
  • „Sollte ich lieber Langhanteldrücken über Kopf machen, statt Kurzhanteldrücken über Kopf?“
  • „Sollte ich definieren oder aufbauen?“

Weißt du, was all diese Leute gemein haben? Sie erledigen nicht die Arbeit. Stattdessen stellen sie viele Fragen, recherchieren und bekommen viele Antworten, aber sie setzen dies nie in die Praxis um und erzielen – konsequenterweise – auch keine Fortschritte. Es ist in etwa so, als wenn man sich erfolgreich für einen Job bewirbt, nachdem man vorher lange Zeit mit Studium und Recherche zugebracht hat, um herauszufinden, wie man am besten voran kommt nur um anschließend gar nicht am Arbeitsort aufzutauchen (und in der Folge dessen gefeuert zu werden). Was soll das bringen?

Wenn du nicht hingehst, kannst du die Arbeit nicht erledigen. Wenn du die Arbeit nicht erledigst, erzielst du keine Ergebnisse.

Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

 

Ein solides Fundament in Sachen Training und Ernährung kann dir dabei helfen bessere Ergebnisse zu erzielen. Aber es kann eine zielgerichtete Ernährung und hartes Training eben nicht ersetzen. Was nützt dir all das Wissen, wenn du es nicht irgendwann in der Praxis umsetzt? (Bildquelle: Fotolia / denisismagilov)

Das Hingehen wird mit der Zeit einfacher

Wir alle wissen, dass es nach dem Urlaub bzw. Feiertagen eine gewisse Zeit braucht, bis man wieder voll drin ist – es ist eine Art von „Holiday Blues“. Du kannst nicht einfach den ganzen Tag im Bett herumliegen und dich dann zum Frühstücksbuffet um 11 Uhr runterrollen, um dich mit Pfannkuchen und Bacon vollzustopfen (Ich weiß, dass viele von uns es lieben würden). Nö – du hast einen Job oder einen Lehrplan, an den du dich halten musst. Wichtiger Kram, der es erfordert, dass du dich anziehst und agierst.

Die erste Woche macht häufig überhaupt keinen Spaß: Aus dem Bett kommen ist eine Qual und ohne Kaffee geht am Tag schon mal gar nichts. Es wird jedoch nach jeder weiteren Woche einfacher und irgendwann fängst du an vor dem Alarm aufzuwachen, nicht mehr vom Kaffee abhängig zu sein (haha, ja klar …) und den Tag erfolgreich und gut zu meistern.

Du bist auf dem Weg! Und das nur, weil du dich dazu entschlossen hast, hinzugehen. Du bist jeden Tag dort erschienen, wo du sein sollst / musst und hast trotz massiver Unlust Dinge erledigt und Fortschritte erzielt. Es ist zu einer Gewohnheit geworden.

Sobald etwas zur Gewohnheit wird, passiert es einfach. Du brauchst nicht länger Motivation – du machst es einfach. Es ist wie das Zähneputzen, der Gang zur Arbeit oder Schuhe anziehen.

Nimm‘ also dieses Wissen und wende es auf Ernährung und Training an. Klar, die ersten Tage, in denen du die Nährwerte von deinem Essen trackst und es abwiegst, sind einfach Scheisse, doch nach wenigen Wochen wird es zur Gewohnheit – genauso, wie die ersten Wochen des Trainings hart sein werden, aber nach einer Weile wird die Gym-Session nach (oder vor) der Arbeit zur Gewohnheit. Und wenn das, was du erledigen musst, zur Gewohnheit wird, steigert dies deine Chancen für Erfolg massiv.

Konzentriere dich darauf dort hinzugehen, wo es (dir) wirklich wichtig ist

Wenn du dich auf einer Uni befindest, dann gibt es Vorlesungen, die wirklich entscheidend sind und andere, bei denen du die Slides auch online bekommen kannst und wo das bereits ausreicht. Wenn du bei den wirklich wichtigen Veranstaltungen nicht erscheinst, kannst du deinen Bestnoten Good-Bye sagen. Gleiches gilt im Übrigen für die Arbeit: Es gibt diese sehr wichtigen Meetings, die du nicht verpassen darfst, wo du Deals abschließt (und hoffentlich richtig Asche einbringst).

Für all diese Dinge musst du zuerst einmal auch dort hingehen, wo die Magie passiert. Diese Events machen den Unterschied und sorgen für Fortschritte (oder ein Ausbleiben selbiger). Setze also alles daran, um diese Situationen nicht zu verpassen – genauso, wie du es nicht versäumst, Ernährung und Training zu managen – du musst dich auf den Kram konzentrieren, der erledigt werden muss und wo es wirklich zählt.

Training und Ernährung besitzen gewisse Hierarchien der Wichtigkeit. Dies hilft dir ein wenig bei der Entscheidung, wenn es darum geht herauszufinden, worauf du dich am besten konzentrierst und wo „das Hingehen“ spielentscheidend ist. Mein jüngeres Selbst hat sich z.B. auf einige vitale Aspekte konzentriert, die garantierte Fortschritte liefern – es waren zwar nicht die Besten, aber es war genug, um gute Ergebnisse zu erreichen.

Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

Fokussiere dich auf die Baustellen, die dir den Erfolg bringen. Erst dann kannst du dich mit den Details beschäftigen. (Bildquelle: Fotolia /tashatuvango)

Ernährungsbedingte Prioritäten

  1. Kalorien
  2. Makronährstoffe
  3. Ernährungszusammensetzung

Diese 3 Punkte sind überaus wichtig für Gesundheit und Körperkomposition. Kalorien sind wie Meetings mit deinem Boss und du solltest diese keinesfalls verpassen, da du ansonsten gefeuert wirst. Die Anzahl der konsumierten Kalorien ist spielentscheidend – wenn du zu wenig davon zuführst, dann kannst du dir, gelinde gesagt, ein Bein ausreißen und dir deine Fortschritte (Kraft- und Muskelaufbau) in die Haare schmieren.

Die Makronährstoffe und die Zusammensetzung der Nahrung ist zwar ebenfalls wichtig, jedoch nicht so wichtig, wie die Anzahl der zugeführten Kalorien. Diese beiden Punkte sind eher wie die Meetings mit deinem Team – wichtig, um Dinge erledigt zu kriegen, aber wenn du hier und da ein Meeting verpasst, wirst du nicht gleich gefeuert und siehst immer noch Fortschritte.

Trainingsbedingte Prioritäten

  1. Spezifizität
  2. Progressive (Über-)Belastung

Spezifizität heißt, dass sich dein Training einen bestimmten Zweck verfolgt. Überlege mal: Wenn du ein Buchhalter bist und zur Arbeit gehst, dann kannst du keine Burger auf einem Keyboard wenden. Du bist ein BUCHHALTER und kein Burgerboy – und daher wäre es auch ziemlich dumm. Das lässt sich 1:1 auf das Training übertragen: Wenn du größer und stärker werden möchtest, dann musst du mit Gewichten trainieren und nicht irgendwelche Marathons laufen.

Unter progressiver (Über-)Lastung versteht man, simpel gesprochen, die Absicht sich fortwährend zu verbessern. Wenn du zur Arbeit gehst und auf eine Beförderung abzielst, dann kannst du nicht dem üblichen Alltagstrott folgen und erwarten, dass man dich irgendwann dafür befördert…

„Oh Klaus, du hast einen fabelhaften Job gemacht, indem du auf deinem Arsch herumgesessen und Bögen ausgefüllt hast – hier ist deine Beförderung / Gehaltserhöhung!“

Nope.

Klaus muss Einsatz erbringen und mehr als nur Bögen ausfüllen. Er muss ein paar neue Fertigkeiten zeigen. Und genauso ist es mit dem Körper, der dich nicht mit mehr Muskulatur belohnen wird, wenn du dich nicht fortwährend zu neuen Bestleistungen antreibst. Wenn du jede Woche Kurzhantelbankdrücken mit 20 kg machst, dann wird deine Brust irgendwann nicht mehr wachsen. Du musst dir die 22 kg Hanteln schnappen. Und dann die 24 kg, 26 kg usw. usf. – immer weiter.

Indem du die Dinge priorisierst, bei denen du erscheinen musst, kannst du dich mehr auf das konzentrieren, was entscheidend für Fortschritte ist.

Einfach hingehen: Der Schlag ins Gesicht, den du für die Ergebnisse brauchst, die du willst

Weniger darüber reden und dafür mehr machen. Oder wie es Chris Eikelmeier von Strengfirst.de gerne sagt: Komm’ einfach zum Training, trink dir’n Shake und geh’ nach Hause! (Bildquelle: Fotolia / Trepalio)

       

Geh‘ einfach hin!

Lass‘ dies deinen Weckruf sein – der Schlag in dein Gesicht, den du brauchst, um endlich die Ergebnisse zu erzielen, die du möchtest.

  • Schritt 1: Setze dir Ziele.
  • Schritt 2: Priorisiere, was getan werden muss, um dort hinzukommen.
  • Schritt 3: Geh‘ hin & mach‘ die Arbeit.

Es ist sehr faszinierend, was erreicht werden kann, wenn man einfach mal hingeht und die Arbeit erledigt. Gewöhne dich also am besten dran.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / Media Whale


Über

Steve Hall ist ein Online Coach und der Inhaber von Revive Stronger, einem Online-Unternehmen, welches Gewichthebern und Kraftsportlern Ernährungs- und Trainingsratschläge liefert, die wissenschaftlich fundiert sind. Er hat mit hunderten Online-Klienten gearbeitet und Resultate erzielt. Zudem ist Steve ein naturaler Bodybuilder und Powerlifter.

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