Erfolg im Glück finden

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Der heutige Artikel beschäftigt sich mit einem Gut, welches in seiner Gesamtheit einen relativ abstrakten Charakter darstellt: Glück.

Es ist ein Konzept, welches für jeden von uns – trotz vieler gemeinsamer Nenner – eine eigene Bedeutung und Interpretation hat. Und das Streben nach Glück dürfte mitunter so alt sein, wie die Menschheit selbst, denn bereits in der Antike haben sich schon die Philosophen mit der sogenannten Glückslehre beschäftigt. Ihr prominentester Vertreter, Aristoteles, sieht das Glück (eudaimonia) sogar als das höchste Gut des Menschen an – das Endziel aller Ziele.So heisst es in einem seiner berühmtesten Werke, der Nikomachischen Ethik:

„Jede Kunst und jede Lehre, ebenso jede Handlung und jeder Entschluss scheint ein Gutes zu erstreben. Darum hat man mit Recht das Gute als dasjenige bezeichnet, wonach alles strebt.“ – Aristoteles; Die Nikomachische Ethik – 1

Erfolg im Glück finden

Das Streben nach Glück als Universalziel der menschlichen Spezies? Doch was genau bedeutet es “glücklich zu sein”? (Bildquelle: wikipedia.de)

Das Glück ist jedoch ein sehr fragiles Gut. Man kann es nicht erzwingen, man kann es nicht binden. Es ist auch nicht etwas, dass man gezielt suchen und finden kann. Es ist nicht greifbar und sehr flüchtig – ein einziger Moment reicht aus, um es zu zerstören. Was mich persönlich aber stets am meisten fasziniert und stets verwundert hat, ist: Glück ist das einzige Gut in unserer Welt, welches sich durch das gemeinsame Teilen mit anderen Menschen vermehrt.

Dennoch kommt es in unserer, vom Hedonismus geprägten neuzeitlichen Welt sehr häufig vor, dass wir meinen, dass Glück in unseren Händen zu halten wenn wir doch tatsächlich nur einer Täuschung erlegen sind. Wir können alle materiellen und greifbaren Güter der Welt unser eigenen nennen, wir können reich sein, wir können Macht besitzen oder wir können anderen – freiwillig oder unfreiwillig – unseren Willen aufzwingen. Aber: Wir können das wahre Glück nicht forcieren. Wehe dem, der glaubt, er könne sich Glück kaufen.  Geld haben, heisst eben nicht automatisch auch glücklich sein – wie uns die Geschichte von gierigen König Midas gelehrt haben sollte (1).

Glück ist ebenfalls situationsabhängig. Haben wir kein Dach über dem Kopf, dann sind wir glücklich, wenn wir in einen warmen und trockenen Ort einkehren können. Wenn wir keine Kleidung haben, dann sind wir glücklich, wenn wir einen alten Fetzen erringen, der unsere Blöße verbirgt und unseren Körper schützt. Wenn wir ausgesprochen hungrig oder durstig sind, dann erfüllt es uns mit Freude wenn wir uns satt essen und unseren Durst stillen können. Wisst ihr eigentlich wie phänomenal ein Stück Brot schmeckt, wenn ihr seit mehr als einer Woche nichts vernünftiges mehr gegessen habt? Nein, das wisst ihr vermutlich nicht.

In welcher Beziehung steht das Konzept also? Der Begriff des Guten (bonum), des Glücks (eudaimonia) und des Ziels (telos) sind für Aristoteles nahezu untrennbar miteinander verbunden. Sie stehen auch in enger Beziehung zur Tugendethik (virtus; die einzelnen Tugenden könnt ihr hier einsehen) Es ist der Sinn des Lebens.

Materieller Wohlstand kann die Zufriedenheit zwar bis zu einem gewissen Grad heben, doch das bedeutet nicht gleichzeitig, dass die reichsten Menschen auf dem Gobus auch automatisch die Glücklichsten sind, wie einige Studien eindrücklich zeigen (2)(3)(4)(5)(6).

Erfolg im Glück finden

König Midas hat seine eigene Tochter in Gold vewandelt. Die Geschichte des Königs lehrt uns bereits von Kindesbeinen an: Geld macht nicht unbedingt glücklich. (Quelle: wikipedia.de)

Worauf kommt es also an, wenn es darum geht glücklich zu sein? Es ist die Beziehung zu unseren Mitmenschen, zu Freunden und Familie. Der Mensch ist ein Herden- und Rudeltier – klar, hin und wieder trifft man einen einsamen Wolf auf seiner Durchreise und auch gesellige Menschen wollen dann und wann ein paar private Momente mit sich alleine geniessen. Ich kann mich beispielsweise stundenlang im Zimmer einschließen, kann  meinen Verstand schärfen, der Musik lauschen, Bücher lesen und meinen Körper stählen. Ich kann mich selbst beschäftigen und amüsieren und sogar eine recht lange Zeit nur mit mir selbst auskommen, aber irgendwann erreiche auch ich einen Punkt, an dem ich mich mit anderen Menschen austauschen möchte. Es ist ein natürliches Bedürfnis des Menschen: Wir können vielleicht ohne die Gesellschaft leben (siehe bestimmte Sub-Kulturen), aber wir können nicht ohne Gesellschaft leben.

Einsamkeit lässt Philosophen und Dichter entstehen, doch wie sagte Aristoteles einst?

„Wer aber nicht in Gemeinschaft leben kann oder, weil er sich selbst genügt, einer solchen nicht bedarf, der ist entweder ein Tier oder ein Gott.“ – Aristoteles

Wer sich eingehender mit der Glückslehre beschäftigen möchte, dem kann  ich zwei Werke ans Herz legen: Aristoteles‘ „Nikomachische Ethik“ für das Basiswissen (und den Einstieg in die Philosophie), sowie die moderne Rezeption des Glücksgefühls von Mihaly Csikszentmihalyi, Flow – Das Geheimnis des Glücks (Letzteres beschäftigt sich mehr mit dem Glückskonzept und der psychischen Rückkopplung infolge von Tätigkeiten, wie z.B. der Handwerkskunst, Sport etc. die und Spaß machen). Beides wärmstens zu empfehlen und mit etwas Glück sogar in der örtlichen (Universitäts-)Bücherei zum ausleihen verfügbar.

Okay Glück. Es wird Zeit, dass wir dich jetzt ein wenig näher definieren.Viel Spaß mit dem heutigen Artikel.

Erfolg im Glück finden

aus dem Englischen von D.N. “Furor Germanicus” M. / copyright by elitefits & Corey Sias

“Die größte Revolution unserer Generation ist die Entdeckung, dass menschliche Wesen, durch Veränderung ihrer inneren Einstellung, dazu in der Lage sind die äußeren Gegebenheiten ihres Lebens zu verändern.” – William James

Vor einiger Zeit wurde ich danach gefragt einen Artikel zu schreiben, welcher die Menschheit in ihrer Gesamtheit anspricht und nicht nur eine spezifische Personengruppe, beispielsweise Powerlifter oder Bodybuilder, tangiert. Und nachdem ich gelesen hatte was man von mir verlangte, wusste ich bereits im nächsten Augenblick, worüber ich schreiben würde: Wie finden wir – als Menschen – den Erfolg im Glück? Was ist überhaupt Glück – die letzten zehn Monate habe ich mit der Suche und der Recherche zur Beantwortung dieser Frage verbracht. Warum sind zum Beispiel einige Leute glücklich und andere wiederum nicht? Ist Glück vielleicht teilweise abhängig von Dingen wie dem Einkommen oder anderen materiellen Habseligkeiten? Oder ist Glück vielleicht eher ein esoterisches, relativ flüchtiges Attribut, welches nur einigen Wenigen unter uns vergönnt zu sein scheint?

Erfolg im Glück finden

Die “Glückslehre,” findet ihren Ursprung in der Antike. Zahlreiche Philosophen haben sich daran versucht zu deuten, was überhaupt Glück ist. Hier ein interessantes Sammelwerk von Hossenfelder.

Tief in meinem Inneren bin ich stets zufrieden mit mir selbst gewesen. Der Art, wie ich mich entwickelt habe und die Entscheidungen, die ich als Erwachsener getroffen habe. Doch außerhalb meiner leiblichen Hülle, so muss ich eingestehen, war ich nicht sehr glücklich. Ich blickte in die Welt und sah einen wüsten Ort – ein Ort mit dem ich wenig zu tun haben und dessen Teil ich nicht sein wollte. Mein einziges Ziel lag darin mein persönliches Ding durchzuziehen, mich um mein Geschäft zu kümmern und die Dinge zu genießen, die mir Spaß machten – all das, ohne groß mit anderem Volk zu tun zu haben (mit Ausnahme einige naher Freunde).

In diesem Jahr war ich infolge eines bestimmten Vorfalls dazu gezwungen mich hinzusetzen und über mein eigenes Leben nachzudenken; mein Leben zu bewerten. Ich fing damit an, dass ich eine Liste für all die Dinge, mit denen ich zufrieden war, erstellt habe. Es folge eine weitere Liste mit den Dingen, die mir nicht gefielen und mit denen ich nicht glücklich war. Im gleichen Atemzug fragte ich mich was ich tun konnte, um die Situation zu verbessern – ein Jahr von diesem Moment an wollte ich mich nicht in der gleichen Gesamtsituation wiederfinden. Jedenfalls nicht ohne eine signifikante Verbesserung. In den vergangenen 10 Monaten habe ich also folgendes gelernt:

Glück ist selektiv im Bezug auf die Personen mit denen wir unser Leben teilen

Meiner Meinung nach ist dies einer der wichtigsten Aspekt des Glücklichseins. Es ist wirklich so trivial, wie vielfach angenommen: positiv denkende Menschen heitern euch auf; negativ denkende Menschen ziehen euch runter. Während wir jedem Menschen mit dem ihm gebührendem Respekt begnen sollten, so müssen wir dennoch weise sein wenn es darum geht mit wem wir unser Leben teilen möchten. Möchtet ihr euch mit Leuten umgeben, die sich ständig über ihr vermeintlich schreckliches Leben beklagen oder mit Personen, die ständig darüber reden dass irgendjemand auf der Arbeit sie rausschmeissen möchte? Oder wollt ihr euch gar mit dem Schlag Mensch umgeben, der fortwährend mit allem unzufrieden scheint? Also, ich möchte das nicht. Da bevorzuge ich eher die Menschen die ständig darauf aus sind sich kontinuierlich zu verbessern, gemeinsame Interessen mit mir teilen, gerne anderen helfen oder auch mal rumflachsen und Scherze machen – Menschen die nicht immer alles bierernst nehmen. Lachen ist großartig; Negativität ist es nicht.

Glück heisst anderen zu helfen

Ich erinnere mich noch an die High School. An diesem Tag half ich meiner Mutter dabei die Garage aufzuräumen, als wir über einen Karton stießen, der vermutlich in den letzten 15 Jahren nicht einmal geöffnet wurde. In diesem Karton befand sich ein altes Fotoalbum, welches Fotos von meiner Geburt und dem Zeitraum enthielt, als mich meine Eltern aus dem Krankenhaus nach Hause holten. Hinter dem Front-Cover befand sich eine Nachricht meiner Eltern, die ich irgendwann in meinem späteren Leben einmal lesen sollte. Und mein Vater hat darin etwas geschrieben, was mir auf ewig in Erinnerung bleiben wird. Er schrieb – und hier paraphrasiere ich ein wenig, da es schon ein paar Jahre her ist, seit ich es gelesen habe – jeden so zu behandeln, als würde dieser zur unmittelbaren Familie gehören und so vielen Menschen wie nur irgend möglich zu helfen.

Wenn ich nun so zurückdenke, dann erinnere ich mich an die vielen Male, als mein Vater, zusammen mit meinen Großeltern, sich aufmachte um den Menschen zu helfen die es am dringendsten nötig hatten. Sie haben auch niemals um eine Art von Gegenleistung gefragt und angebotenes Geld sogar zurückgewiesen – und dieses Verhalten prägte mich tief seit frühester Kindheit.

Glück heisst geistig und körperlich stark sein

Ich könnte mir ein Leben ohne Krafttraining nicht vorstellen. Wenn ich nur in Worte fassen könnte welchen fundamentalen Stellenwert der Kraftsport in meinem Leben hat, dann wäre das noch immer eine große Untertreibung. Es ist keine Sache, die ich so einfach erklären kann, aber ich glaube ganz fest daran dass es andere dort draußen gibt, die ähnlich denken und fühlen wie ich. Aber mir hat nicht nur der Kraftsport geholfen, nein. Erst kürzlich habe ich auch das Muay Thai für mich entdeckt. Die Möglichkeit meine übrig gebliebenen Aggressionen auf einen Boxsack, Thai pads oder gar einen Sparring-Partner zu entladen, hat mir sehr dabei geholfen eine entspanntere Person zu werden und klare Gedanken zu fassen.

Mental gefässtigte Personen laufen eine geringere Gefahr von ihrem moralischen Code und ihrer Ethik abzuweichen und es liefert ihnen das benötigte Selbstvertrauen um hinter ihren Entscheidungen zu stehen. Schwere Entscheidungen, die wir manchmal eben treffen müssen. Ich war immer der Ansicht, dass jeder Mann stark sein oder wissen müsse, wie man kämpft. Oder noch besser: beides!

Glück heisst, positiv zu bleiben

Letzen November habe ich eine gute Freundin – nach zehn Jahren – an den Krebs verloren. Wenn ihr nicht genau wüsstet wie sehr ihr die Arbeit während der Chemotherapie gefehlt hat, dann hättet ihr diese Art von Erkrankung nie im Leben bei ihr vermutet und zwar ganz einfach deswegen, weil sie sich nie beschwert hat. Es gab Tage an denen sie sich einer Chemotherapie unterziehen musste und trotzdem am nächsten Tag wie gewohnt zur Arbeit erschien. Man konnte ihr die Last ansehen, doch wann immer man sie gefragt hat, etwa wie es ihr geht, sagte sie stets, dass es ihr gut ginge. Das letzte Mal als ich mit ihr gesprochen habe, war sie gut gelaunt und meinte, dass sie sich nie besser gefühlt hat. Kurze Zeit später musste sie ins Krankenhaus, welches sie nie wieder lebend verlassen sollte. Auch wenn sie in ihrem Leben nie eine Hantel in die Hand genommen hat, so zählte sie zu den stärksten Personen die ich jemals gekannt habe.

Es gibt Tage an denen ich mich beim Beschweren ertappe. Dann halte ich einen Moment inne und höre mit dem Rumgeflenne auf. Wenn sie sich nicht einmal über eine Krankheit beschwert hat, die sie später das Leben kosten sollte, dann habe ich auch kein Recht mich darüber zu beschweren, was mich gerade stört. Wann immer ihr also aufgrund eines vergangenen oder aktuellen Ereignisses wütend seid, dann ruft euch in Erinnerung dass es gerade jemanden da draußen gibt dem es noch dreckiger geht als euch – und dann setzt euer Leben mit einem Lächeln auf den Lippen fort.

Glück heisst nicht nur anderen zu vergeben, sondern vor allem uns selbst vergeben zu können

Mit diesem Punkt habe ich selbst lange Zeit große Probleme gehabt. Jedesmal wenn ich mich von jemandem beleidigt oder betrogen fühlte, begann ich schleunigst damit, diese Person aus meinem Leben zu entfernen – ich tat fortan so, als hätte ich diesen Menschen niemals gekannt. Wenn ich heute auf dieses Verhalten zurückschaue, dann jagt es mir einen Schauer über den Rücken. Es ist wirklich erschreckend, wenn man bedenkt dass man die Existenz von jemanden im Bruchteil einer Sekunde aus dem eigenen Leben abblocken kann. Aber dies zeigte mir gleichzeitig wie umfassend ich die Menschen aus meinem Leben auszuschließen pflegte.

Erfolg im Glück finden

Rembrandt’s Rückkehr des verlorenen Sohnes. Wir alle sind irgendwann auf Vergebung angewiesen, also solltet auch ihr dazu in der Lage sein anderen ihre Fehler zu vergeben. (Quelle: wikipedia.de)

Natürlich gibt es einige abscheuliche Dinge, die man nicht so einfach vergeben kann und soll, dennoch gibt es auch Fälle wo man vergeben sollte. Und wenn es keinen offensichtlichen Grund dafür zu geben scheint, dann tut es um des inneren Friedens willen. Lasst es nicht zu, dass euch diese Vorfälle  aus der Vergangenheit auffressen und euch ständig zum grübeln bringen. Werdet euch gewahr: Wir sind alle nur Menschen und wir machen viele Fehler. Aber genau deswegen sind wir auch oft auf die Vergebung anderer angewiesen, um unser Leben in aller Seelenruhe forzuführen.

Glück heisst andere Menschen in unser Leben zu lassen

Indem wir unser Leben mit anderen lieben Menschen teilen, verbessert dies nicht nur unsere persönliche Lebensqualität – es macht das Leben auch lebenswert. Wenn ihr nun jemand seid der neue Freundschaften oder Beziehung meidet, dann empfehle ich euch den Grund für dieses Verhalten aufzuspüren und das Problem zu lösen.

Es gab erst vor einiger Zeit einen guten biographischen Film namens Into the Wild, der in Nord Amerika spielt und in dem es um einen jungen Mann geht, der sich auf den Weg macht um exotische Orte zu finden. Er war der festen Überzeugung, dass dies sein Schicksal sei und dass er dadurch in der Lage sein würde sein persönliches Glück zu finden. Während er also den Kontinent bereiste, trifft er eine ganze Reihe von Menschen, die ihm dabei helfen die Person zu werden, die er nun einmal werden sollte.

Eines Tages kommt der Mann an einen Punkt in seinen Leben, wo er sich fragt ob er seine Mission noch länger fortsetzen sollte. Nach reiflicher Überlegung macht er sich auf den Weg in die Wildnis Alaskas. Auf seiner Reise kommt er in einer brenzlige Situation bei der er in einem Bus eingeschlossen wird. Er reflektiert sein Leben und kommt zu dem Ergebnis, dass er sein persönliches Glück gefunden hat – doch nicht etwa deswegen, weil er seinem Schicksal gefolgt ist (wie er bis dahin angenommen hatte), sondern weil es ihm vergönnt war all die vielen Menschen, die den Weg in sein Leben gefunden haben, kennengelernt zu haben. Und kurz bevor er stirbt, schreibt er den Satz Glück ist nur real, wenn man es mit anderen teilt” in seinem Tagebuch nieder.

Glück heisst die eigene Wut in gesunde Bahnen zu lenken

Es gibt eine ganze Menge an Leuten da draußen die Wut als eine reine negative Emotionen sehen auf die man im Leben gut und gerne auch verzichten könnte. Wenn man nicht in der Lage ist seine Wut adäquat zu kontrollieren, dann führt sie zu Stress, zu Depressionen, zur Unzufriedenheit und einer ganzen Reihe weiterer negativer Erfahrungen, wie ich schmerzlich in meiner Jugend erfahren musste. Und es hat mich einige Jahre an Arbeit gekostet – doch wenn man erst einmal in der Lage ist seine Wut in die richtigen Bahnen zu lenken, eröffnen sich einem plötzlich eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die einem dabei helfen sich selbst – als Person – zu verbessern.

So nutze ich beispielsweise meine persönliche Wut, um mich akademisch fortzubilden, um großartigere Trainingseinheiten im Gym zu feiern und um mich als Freund zum Positiven zu beeinflussen (was uns übrigens auf direktem Wege dabei hilft von Grund auf ein besserer Mensch zu werden). Es gibt eine sehr starke Korrelation zwischen jeder toughen Herausforderung, die wir angehen und dem Selbstvertrauen, welches wir daraus gewinnen. Ihr solltet nicht dem Fehler erliegen, bei dem ihr die Wut nur als eine sinnlose Emotion seht. Nutzt sie zu eurem eigenen Vorteil – und wachst daran.

Glück heisst keine Kompromisse bei Kompromissen zu machen

Was ich mit diesem Punkt sagen möchte, heisst: Es ist durchaus in Ordnung wenn man Kompromisse bei kleinen Dingen im Leben eingeht. Kompromisse sind jedoch nicht in Ordnung, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge [- die Ideale und Grundsätze-] im Leben geht.

Ein Beispiel: Letzten Sommer sprach ich im örtlichen Gym mit einem sehr guten Freund von mir (einer der wenigen, auf dessen Ratschläge ich noch gerne höre). Genauer gesagt diskutierten wir über die Inferenz (als Rückschluss) meines Trainings auf mein Sozialleben. Ich riss einige Witze darüber, wie die Leute sich jeden Freitag treffen, trinken, sich in Bars einfinden, socializen und so weiter und so fort – aber ich? Ich bin jedesmal im Studio und trainiere wie ein Berserker. Mein Freund fragte mich, ob ich dies bis zu diesem Zeitpunkt bereuen würde. Auf diese Frage konnte ich ihm spontan keine ehrliche Antwort liefern.

Der Gedanke daran setzte sich fest und lies mich nicht mehr los. Ich beschloss also ein Weilchen über diese Frage zu grübeln, um zu einer schlüssigen Antwort zu gelangen. Schließlich kam ich zu der Erkenntnis: Die Antwort lautet nein, ich bereue es nicht. Das Training ist vielleicht keine Tätigkeit über die ich mich vollständige definiere, aber es stellt einen großen Teil dessen dar, wer ich bin. Und all das ist es in meinen Augen nicht wert, einfach so geopfert zu werden. Wenn man mir nun einige Tage im voraus bescheid gibt, ändere ich mein Training – meine Squat-Night – von Freitag auf Donnerstag, aber ich werde das Workout nicht einfach so – ohne triftige Gründe – ausfallen lassen. Ich hätte aber auch keine Probleme damit irgendeine Art von Kompromiss einzugehen, wenn gerade kein Training ansteht und stattdessen etwas mit einem Freund zu unternehmen. Oder wenn ich mir beispielsweise mit meiner Freundin irgendeinen kitschigen Streifen – mit Ausnahme von Twilight natürlich – ansehen “müsste” (oder wenn es darum geht, irgendeiner anderen Aktivität nachzugehen, die ihr besonders wichtig ist).

Wenn ihr mit jemandem zusammen seid, der seine eigene spezielle Trainingszeit hat (oder z.B. sowas wie die Gewohnheit jeden Sonntag in die Kirche zu gehen), dann wäre es auch nicht sehr nett den Termin exakt auf dieses Datum (diese Stunde) zu legen, wenn ihr genau wisst wie wichtig es dieser Person ist.

Kompromisse müsse eingegangen werden, wenn es um ein gemeinsames Miteinander geht, doch das heisst nicht, dass man auch Kompromisse bei den Dingen im Leben eingehen muss, die euch lieb und teuer – die wichtig in eurem Leben – sind.

Glück heisst ehrlich sein

Ein Charakteristika, welches meine besten Freunde bzw. meine engste Clique mit mir gemeinsam hat, ist die Tatsache, dass wir uns gegenüber sehr ehrlich sind (tough love). Und ja, manchmal kommen wir an einen Punkt, wo wir sogar auf brutalste Art und Weise ehrlich uns gegenüber sind – aber ich würde es auch nicht anders haben wollen, da man so auch nicht ständig zwischen den Zeilen lesen muss. Die Fähigkeit ehrlich zu sein ist in meinen Augen eine der respektvollsten Dingen, die wir anderen Menschen entgegenbringen können. Klar, jeder von uns hat einen Moment im Leben, wo er gelogen hat oder wo er jemanden getäuscht hat, aber wenn wir älter werden, dann merken wir dass dies nicht der richtige Weg ist um sein Leben zu führen.

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Manchmal tut die Wahrheit weh und entspricht oftmals nicht dem was wir gerne hören oder sagen wollen – aber jemand muss die Wahrheit eben aussprechen. Ich sehe häufig Leute, die aufgrund der Taten anderer frustriert reagieren, jedoch nicht darüber sprechen wollen. Und das, obwohl viele Menschen durchaus bereit wären etwas zu verändern oder Kompromisse einzugehen, wenn man es ihnen nur einmal mitteilen würde, dass was falsch läuft. Denkt dran und seid stets taktvoll wenn ihr jemandem eure ehrliche Meinung sagt.

Glück ist etwas, dass man wirklich wollen muss

Vielleicht ertappt ihr euch nun beim Lesen und seid ein wenig verwirrt, denn – klar – wer möchte denn nicht gerne glücklich sein? Traurigerweise scheint es tatsächlich einige Leute zu geben die partout nicht glücklich sein wollen. Wer weiß, vielleicht haben sie ja Angst davor glücklich zu sein, genauso wíe einige Menschen Angst davor haben erfolgreich zu sein. Wie auch bei dem Vorhaben endlich abzunehmen, stärker zu werden oder gar etwas im Leben zu erreichen (was es auch tatsächlich wert ist, es zu haben), kann man derartige Dinge nicht halbherzig angehen.

Wir müssen entschlossen in unseren Entscheidungen sein und uns darauf ausrichten, glücklich zu werden. Wir alle müssen öfters einmal lächeln oder andere Menschen freundlich grüßen. Fragt doch einmal die Dame an der Kasse oder den Kellner wie es ihm geht und wünscht ihm alles Gute. Wenn ihr eine ältere Dame erblickt, die offensichtlich Probleme damit hat ihre Einkäufe zu tragen, dann bietet eure Hilfe an. Wenn euch jemand im Verkehr schneidet, dann seht davon ab wie ein Wilder zu hupen und/oder ihm den Mittelfinger zu zeigen, nur damit ihr eurer Wut Luft machen könnt. Das alles sind die kleinen positiven Dinge im Leben auf die wir erheblichen Einfluss haben und die nicht nur uns selbst beeinflussen, sondern auch die Menschen in unserem direkten Umfeld.

Glück heisst, dass Leben an den Eiern zu packen und es nicht mehr loszulassen

Es gibt ein Wochenende im Jahr, auf dass ich mehr als alles andere freue: das Memorial Day Wochenende. Allerdings ist dieses Wochenende für mich und drei nähere Freunde auch als das “Maryland Deathfest”-Wochenende bekannt. So sehr ich die Musik liebe und geniesse – es gibt nichts Geileres im Leben als viereinhalb Tage mit den besten Freunden zu verbringen, dabei Waffeln von Miss Shirley’s Café zu futtern, sich Whisky mit Coke. zu genehmigen und sich anschließend um drei Uhr morgens eine Pizza reinzuziehen. Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die mir mehr Freude bereiten.

Macht eine Liste mit all den Dingen, die euch Freude im Leben bringen. Mit Zielen, die ihr erreichen wollt und den Orten, die ihr besuchen wollt. Und dann: Geht in die große weite Welt hinaus und tut/erlebt diese Dinge. Ich selbst führe so eine Liste und ich mache es stets zu einer Art von Mission wenn es darum geht zwei bis drei der Punkte darauf abzuarbeiten. Und wenn es ein Zeitlimit für eine bestimmte Sache gibt, dann setzt sie ganz oben auf die Liste und macht daraus eine Top-Priorität. Das letzte in meinem Leben dass ich machen möchte ist zurückblicken und festzustellen, dass ich mein Leben nicht in vollen Zügen mit den wichtigen Menschen in meinem Leben genossen habe.

Abschließend stellt sich mir die Frage: Was ist der große Nenner auf den sich meine Erfahrung der letzten 10 Jahre subsummieren lässt? Glück fokusiert sich nicht um unsere Finanzen, nicht um luxuriöse Autos, nicht um überdimensionale Fernseher oder große Häuser. Es hat stattdessen alles damit zu tun mit wem wir uns umgeben, wie wir andere – und uns selbst – behandeln und wahrnehmen.

Glück ist Aktion und deswegen ist Glück auch eine Wahl, die wir treffen. Ja, wir alle haben die Wahl wenn es darum geht glücklich zu sein und es lässt sich nicht aus einem einzelnen isolierten Element ableiten. Es ist ein Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Elemente, welches die wahre Form des Glücks realisiert – und es ist unsere Aufgabe diese Elemente so zusammenzufügen, das wir glücklich werden. Das Leben ist kein Märchen oder ein geskripteter Hollywood Film bei dem wir darauf warten, bis jemand vorbei kommt und uns zeigt, was es heisst glücklich zu sein. Glück ist etwas, dass wir selbst finden und herausfinden müssen.

Anstatt ständig darauf zu achten wie grün das Gras auf der anderen Seite ist, sollten wir vielleicht einmal zu unseren Füßen heruntersehen und unseren eigen Rasen grüner machen. Wir haben nur diese eine Chance in unserem Leben. Wieso sollte es jemanden geben der es vorzieht mit schlechter Laune, unglücklich und boshaft durchs Leben zu laufen, anstatt die Wahl zu treffen, sein Verhalten zu verändern und ein besserer und vor alle glücklicherer Mensch zu werden?  Glücklich sein ist eine Wahl die man trifft – also: welche Wahl trefft ihr nun?

Denkt also stet daran:

“Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“ – André Gide

Quellen & Referenzen

(1) Blikk.it: Die Sage von König Midas. URL: http://www.blikk.it/angebote/modellmathe/ma0230b.htm.

(2) Delamothe, T. (2005): Happiness. In: BMJ: 2005; 331 (7531); 1489-1490. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1322236/.

(3) Smith, DM. / Langa, KM.  / Kabeto, MU. / Ubel, PA. (2005): Health, wealth, and happiness: financial resources buffer subjective well-being after the onset of a disability. In: Psychological Science: 2005; 16 (9); S.663-666. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16137249.

(4) Aknin, LB. / Norton, MI. / Dunn, EW. (2009): From wealth to well-being? Money matters, but less than people think. In: The Journal of Positive Psychology: 2009; 4 (6); S.523-527. URL: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17439760903271421.

(5) Cohn, MA. / Frederickson, BL. / Brown, SL. / Mikels, JA. / Conway, AM. (2009): Happiness Unpacked: Positive Emotions Increase Life Satisfaction by Building Resilience. In: Emotion: 2009; 9 (3); S.361-368. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3126102/.

(6) Diener, E. / Ng, W. / Harter, J. / Arora, R. (2010): Wealth and happiness across the world: material prosperity predicts life evaluation, whereas psychosocial prosperity predicts positive feeling. In: Journal of Personality and Social Psychology: 2010; 99 (1); S.52-61. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20565185.


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1 Kommentare

  1. Hey Damian danke erstmal für diesen hammer Artikel. Ich freue mich, dass du auch so etwas anreist und hoffe auf weiterer solcher Artikel

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