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Der Insulin-Status: Ein zuverlässiger Marker zur Prognose der Kohlenhydrattoleranz?

Es gibt eine fortlaufende Debatte innerhalb der Community zwischen Personen, die eine kohlenhydratarme Ernährung favorisieren und jenen, die eine höhere Kohlenhydratzufuhr empfehlen.

Die Low Carb Verfechter betonen häufig solche Sachen, wie die „Insulin“-Hypothese des Fettzuwachses oder einen „Stoffwechselvorteil“ von Low Carb Ernährungsformen. Auf der anderen Seite weisen Advokaten einer High Carb Ernährung auf die Evidenz bezüglich der Effizienz von kohlenhydratreichen Ernährungsformen und die Inkonsistenzen innerhalb der vereinfachten Theorien von Insulin/Fettzuwachs und hinsichtlich des Stoffwechselvorteils von Low Carb hin.

Während die Insulin-Hypothese des Fettzuwachses bestenfalls unvollständig (und im schlimmsten Fall gar falsch*) ist, spielt Insulin – als eines der Hormone (zusammen mit Glukagon), welches primär bei der Glukose-Homöostase, der relativen Produktion, der Freisetzung und Aufnahme verantwortlich ist – sehr wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der „Toleranz“ größerer Mengen an Kohlenhydraten.

*Über die letzte Dekade hinweg, haben die Daten eindeutig gezeigt, dass die Aufnahme von Kohlenhydraten und die darauffolgende Insulinreaktion kein „Major Player“ in Sachen Fettzuwachs oder Fettverlust – im Gesamtkontext – sind; es gibt ausreichend viele Daten, mit deren Hilfe man die Kohlenhydrat-Insulin Hypothese, wie sie traditionell angenommen wird – zu widerlegen und es gibt nur wenig, was sie (heute noch) stützt. Die gegenwärtige Frage, um die es in diesem Artikel hier geht, nämlich die Optimierung des Gewichtsverlusts, ist eine ganz andere.

Es gibt einige Evidenz, dass Personen mit einer relativen Hyperinsulinämie und Insulinresistenz (IR) besser auf eine kohlenhydratarme Ernährung reagieren, während Menschen, die insulinsensitiver (IS) sind, tendenziell besser mit einer kohlenhydratreichere Ernährungsform fahren.

Die Insulinresistenz ist ein Zustand, in dem Zellen nicht mehr in der Lage sind auf Insulin zu reagieren. Dies führt typischerweise zu erhöhten Insulinspiegeln (Hyperinsulinämie), was schlussendlich das Risiko für Diabetes erhöht. Im frühen Stadium des Prä-Diabetes und der Insulinresistenz kann es jedoch sein, dass der Blutzuckerspiegel innerhalb eines normalen Spektrums bleibt. Viele der Proxy-Marker für eine Insulinresistenz (wie z.B. der Fasten-Blutzuckerspiegel, der HbA1c-Wert, die Triglyceridspiegel oder sogar der orale Glukosetoleranztest) sind nicht immer indikativ für die Insulin-Signalwirkung oder –resistenz. Klinisch würden wir uns normalerweise eine Bandbreite von Markern ansehen – speziell die Triglyceride und andere Lipide, den HbA1c-Wert, Leberenzyme und Bauchumfang als Indikatoren für eine Insulinresistenz, aber diese Variablen sind selbst in Kombination nicht immer akkurat.

Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es 4 randomisierte und kontrollierte Untersuchungen, die sich angesehen haben, wie Low Carb und Low Fat Ernährungsformen den Stoffwechsel und Gewichtsverlust in insulinsensitiven und insulinresistenten Menschen beeinflussen. (...)


Dieser Artikel erschien in der 12/2023 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / Alexandr Vorobev


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