Bodybuilder und YouTuber Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.de

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Jonas Rieg Interview

Benötigte Lesezeit: 14 Minuten |


Das letzte Interview ist schon ein Weilchen her, aber keine Sorge: Wir sind noch dran! Mit dem heutigen Gespräche möchten wir die Gelegenheit nutzen und euch Jonas vorzustellen!

Jonas ist naturaler Athlet mit einer Leidenschaft für kompromissloses Eisenstemmen und … er betreibt einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem er nicht nur seine persönlichen Erfahrungswerte wiedergibt, sondern auch nützliche Infos und Fragen rund um Kraftsport, Muskelaufbau und Fitness beantwortet.

Feuer frei!

Artikelinhalte

Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.de

Steckbrief – Jonas Rieg

  • Alter: 17 JahreJonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.de
  • Größe: 1,80m
  • Gewicht (aktuell): 93Kg
  • Wohnort/Herkunft: Kirtorf, Hessen / Herdecke, NRW
  • Wie lange trainierst du schon?: 2 Jahre im Studio, davor ca. 1 Jahr Zuhause (Equipment: 1 Hantelbank, 1 Langhantel, 2 Kurzhanteln)
  • Webseite / Online-Präsenz: YouTube / Twitter / Instagram

Wie bist du zum Kraftsport / Bodybuilding / Sport gekommen?

Angefangen hat das Ganze damit, dass ich zuerst nur den Bauch trainiert habe. Ich wollte einfach für die Mädchen etwas her machen. Das war vor gut 5 Jahren, also als ich 12 war. Ziemlich früh für einen 12 jährigen Jungen aber das war auch alles natürlich ziemlich unüberlegt und nicht sehr ernst. Ich habe einfach vor dem Schlafengehen immer einen Satz Sit-Ups gemacht, immer so viele wie ich konnte. Dann hab ich mich schlafen gelegt. Von Ernährung, verschiedene Übungen oder Sätze und von Trainingssystemen war ich zu dem Zeitpunkt noch weit entfernt.

Irgendwann hat sich das dann angefangen zu steigern. Ich dachte mir „Hey, mach‘ einfach mal nach dem einen Durchgang Sit-ups eine Pause und dann machst du noch eine Runde“. So kam es dann dazu, dass ich angefangen habe mit Sätzen zu arbeiten, obwohl ich mit dem Begriff „Satz“ zu dem Zeitpunkt auch noch überhaupt nichts anfangen konnte. Nach zirka einem Jahr waren mir nur Sit-Ups dann auch zu wenig und ich dachte mir, ich könnte ja auch mal ein paar Liegestützen machen (das waren auch die beiden einzigen Übungen die ich im Bereich Fitness überhaupt kannte).

Zu meiner Konfirmation mit 14 Jahren habe ich mir dann eine Hantelbank mit Langhantel und zwei Kurzhanteln zugelegt. Das war eigentlich der erste wirkliche Schritt in Richtung Fitness. Ich schaute viele Videos auf YouTube und las viel in, zum Teil sehr unqualifizierten, Foren. Ein Jahr darauf, mit 15, habe ich mich dann im Fitnessstudio eingeschrieben.

Du betreibst einen eigenen Fitness-Channel auf YouTube – Wie ist es dazu gekommen? Gab es Hindernisse?

Ich habe schon immer viele Videos auf YouTube gesehen und habe YouTube schon immer dem Fernsehen vorgezogen. Es war mir eigentlich schon an dem Tag, als ich mich im Fitnessstudio angemeldet habe, klar, dass ich selbst irgendwann einmal YouTuber werden will und mein eigenes Ding durchziehen will. Es ist einfach eine super Sache um möglichst vielen Leuten auf einfache Art und Weise Informationen näher zu bringen und selbst als Vorbild zu fungieren. Ich habe schon immer Leute bewundert, die für andere Vorbilder waren. Ich war – und bin es immer noch – von ihnen regelrecht fasziniert und so etwas wollte ich auch sein – ein Vorbild für andere. Jemand, auf dessen Videos, Infos und Tipps sich andere verlassen können.

Ein großes Hindernis war natürlich überhaupt erst mal Abonnenten zu gewinnen und die Leute auf meinen Channel aufmerksam zu machen. Mittlerweile habe ich gute 1.500 Abonnenten und ich bin fest davon überzeugt, dass diese Zahl in den nächsten Jahren noch stark wachsen wird.

Welche Reaktionen bekommst du von den Leuten auf der Plattform? Gibt es Hater? Wie gehst du mit positiver und negativer Kritik um?

Im Internet ist es leider so, dass alles, was publiziert wird, auch gehatet wird. Hater gibt es immer und überall, aber die meisten haben klischeehafte und vor allem oberflächliche Argumente. Aus diesen mach ich mir nicht viel, da steh ich einfach drüber.

Positive Kritik freut mich natürlich immer sehr und ich lese mir jeden einzelnen Kommentar durch, egal ob positiv oder negativ. So geht bei mir keine positive Kritik unter und ich nehme sie mir als Ansporn an dem festzuhalten und weiterzuarbeiten was ich im Moment mache.

Auch die negative Kritik lese ich gerne, solange sie nützlich ist. Ich nehme immer gerne Verbesserungsvorschläge an und arbeite danach auch an meinen „Schwachstellen“.

Welche 5 Tipps würdest du jemandem geben, der vorhat in deine Fußstapfen zu treten und einen solchen Kanal zu gründen?

Als erstes sollte man sich ein Grundkonzept überlegen, welches sich von den bisher existierenden Channeln unterscheidet. Natürlich ist das schwer bei der Vielfalt an Kanälen in diesem Genre, aber es ist immer noch machbar!

Als zweites ist die eigene Erfahrung und der eigene Körper am wichtigsten. Ich kann keinem Menschen etwas versuchen näher zu bringen oder ihn versuchen zu irgendwas zu bewegen, wenn ich selbst keine Ahnung davon habe. Man sollte also schon im Bereich Fitness Erfahrungen haben und am besten dies auch durch den eigenen Körper repräsentieren können.

Ein weiterer Tipp ist natürlich die Häufigkeit der Uploads. Es sollten regelmäßig Videos kommen, um die Abonnenten zu unterhalten und um auch neue zu gewinnen.

Als vorletzten Tipp sollten die Videos immer unterhaltsam sein. Plumpe Informationen bekommt man in jedem zweitklassigen Forum. Die Menschen, die die Videos gucken, wollen nun mal zwei Sachen: Informationen, Unterstützung und Rat zu ihrem Training und unterhalten werden. Ich unterhalte meine zum Beispiel durch Vlogs oder durch Videos, in denen ich zum Teil sehr lustige aber auch provokante Fragen und Kommentare beantworte und kommentiere.

Zuletzt ist die Bindung zu den Abonnenten wichtig. Ich zum Beispiel beantworte jede Frage, die mir jemand auf Facebook, Twitter oder YouTube stellt. So erhält man Vertrauen und eine Bindung zu seinen Abonnenten.

Was liebst du am Fitness-Lifestyle am meisten?

Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.deDas Training. Ich liebe es im Training alles zu geben und das Gefühl danach etwas vollbracht zu haben. Es ist ein super Gefühl nach dem Training total kaputt aus dem Studio zu kommen und zu wissen, dass das, was man da gerade 90 Minuten lang gemacht hat, richtig und gut war.

Was hält dich bei der Stange? Wie motivierst du dich?

Die Frage stellen mir auch oft Abonnenten und auf meinem Channel gibt es auch ein Video dazu. Ich schaue viele Videos von Bodybuildern die meine Vorbilder sind wie etwa Jay Cutler, Markus Rühl, Kai Greene. Aber auch von großen deutschen YouTubern wie Mischa Janiec oder Alon Gabbay. Filme wie die Klassiker „Pumping Iron“ oder „Generation Iron“ sind auch super Motivationspusher. Aber auch Artikel, Bilder und der eigene Gedanke an das Ziel können meine Motivation immer wieder anheben und mich im Training weiter bringen.

Hast du irgendwelche Helden oder Idole? Auf welche Art und Weise inspirieren sie dich?

Idole sind bei mir vor allem Profibodybuilder wie Ronnie Coleman, Markus Rühl, Jay Cuttler und Phil Heath, aber natürlich auch Klassiker wie Arni und Lou Ferrigno. Ich finde es sehr bewundernswert, wie man sich so sehr auf ein Ziel, einen Traum und eine Leidenschaft fokussieren kann und dafür bereit ist alles zu geben. Die Leistungen, die diese Menschen erbringen und was sie dafür alles opfern, ist einfach unglaublich. Ich lasse mich schon immer von Leuten inspirieren, die sich auf ein einziges Ziel konzentrieren, alles dafür geben und es am Ende auch erreichen. Eine solche Leidenschaft hat meiner Meinung nach ungeheuren Respekt verdient.

Hast du irgendwelche Träume, Pläne und Ziele, die du in den kommenden Jahren realisieren möchtest? Woran arbeitest du zurzeit?

Es wäre natürlich schön, sich im Bereich Fitness sein Lebensunterhalt aufzubauen und sein Hobby somit zum Job zu machen. Das ist schon ein großer Traum von mir. Pläne für die Zukunft liegen bei mir hauptsächlich in meinem YouTube Channel und selbstverständlich im Training. Ich finde man kann nie genug von diesem Sport bekommen und somit auch nie genug Videos produzieren.

Zurzeit versuche ich meinen YouTube Channel zu vergrößern. Es wäre schön, wenn die Abonnenten steigen würden. Nicht nur um mehr Klicks zu bekommen, sondern man sieht vor allem, dass den Leuten das gefällt was du tust. Das ist natürlich dann auch wieder eine zusätzliche Motivation fürs Training.

Welches Trainingsprinzip/-system hat dir persönlich am meisten gebracht?

Ich arbeite jetzt schon seit fast einem Jahr mit dem gleichen System. Pro Muskel mache ich 3 Übungen mit jeweils 4 Sätzen. Jeder Satz hat bei mir eine Wiederholungsrate von 8-12. Mit dem Gewicht gehe ich immer hoch wenn ich mit dem bisherigen etwa 11-12 Wiederholungen geschafft habe. Bei 9-10 geschafften Wiederholungen bleibt das Gewicht bestehen, oder je nachdem wie viel Kraft ich noch habe gehe ich auch da nochmal hoch. Wenn ich nur 8 Wiederholungen schaffe gehe ich mit dem Gewicht etwas runter um im nächsten Satz wieder mindestens 8 Wiederholungen zu schaffen.

Die Pausen sind bei mir nach Gefühl. Mal länger und mal kürzer. Irgendwann hat man ein Gespür dafür ob man den nächsten Satz angehen kann oder noch warten sollte. Ich arbeite also absichtlich nicht mit festen Zeitfenstern, da es sinnvoller ist lieber etwas länger Pause zu machen und dafür im nächsten Satz mehr Gewicht zu bewegen oder eine höhere Wiederholungsrate zu erzielen. Mit diesem Trainingsprinzip fahre ich momentan sehr gut und baue kontinuierlich an Masse auf.

Hörst du Musik beim Training? Wenn ja: Wie sieht deine Playlist zurzeit aus?

Nein normalerweise höre ich nur die Musik, die im Studio läuft. Die beste Musik fürs Training ist aber meiner Meinung nach Deutschrap, House und Dubstep. Ab und zu auch mal Rock wie zum Beispiel „Die Toten Hosen.“ Das ist die Musik die mich am Meisten motiviert und aufpusht.

Wie sieht das Trainingsplan/deine Trainingsroutine aus?

  • Montag: Brust & Bizeps (Klassiker)
  • Dienstag: Beine
  • Mittwoch: Rücken & Trizeps
  • Donnerstag: Schultern & Nacken & Bauch
  • Freitag: Nochmal eine Muskelgruppe nach Wahl
  • Samstag: Nochmal eine Muskelgruppe nach Wahl
  • Sonntag: frei

Bevorzugst du bei einer Diät eher traditionelles Cardiotraining oder HIIT?

Eigentlich mache ich keine Diäten. Ich bin kein Befürworter von wechselnden Masse- und anschließenden Definitionsphasen.

Man kann seinen KFA konstant niedrig halten (wobei ich persönlich einen etwas massigeren Körper bevorzuge, da ich Körper, die etwas bulliger aussehen, besser finde) und trotzdem an Masse aufbauen.

Wenn ich aber mal meinen KFA senken will mache ich das mit traditionellem Cardiotraining morgens direkt nach dem aufstehen. Da ist die Fettverbrennung am besten.

Wenn du heute deine Trainingskarriere noch einmal ganz von vorne beginnen könntest: Was würdest du anders machen im Gegensatz zu damals?

Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.deIch würde auf jeden Fall mehr auf die Ernährung achten und mir vorher erst mal viel mehr Wissen aneignen. Das waren die beiden größten Fehler die ich anfangs gemacht habe. Außerdem würde ich von Anfang an schwerer trainieren, denn das ist der schnellste Weg zum Erfolg: viel Gewicht bewegen!

Wie ernährst du dich?

Ich ernähre mich zum Teil nach Plan und zum Teil nach Gefühl. Ich achte immer auf eine ausreichende Eiweißzufuhr (min. 2g/Kg Körpergewicht). Die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr schwankt bei mir immer, wobei ich darauf achte, dass mein KFA möglichst konstant bleibt.

Es ist nicht nötig alles immer bis auf die letzte Kilokalorie durchzuplanen, das hat man nach einiger Zeit auch einfach im Gefühl. Man merkt dann ob man zu viel oder zu wenig gegessen hat.

Muster-EP eines Tages

  • Mahlzeit 1: Frühstück: Shake mit Protein, Glutamin, BCAA und Kreatin; Kohlenhydrate (Haferflocken, Vollkornbrot mit Hähnchen o.ä.)
  • Mahlzeit 2: Mittagessen: Reis oder Kartoffeln mit Hähnchen und Gemüse
  • Mahlzeit 3: Pre-Workout Shake
  • Mahlzeit 4: Post-Workout Shake
  • Mahlzeit 5: Abendessen: Kohlenhydrate wie Reis, Kartoffeln, Vollkornnudeln oder Vollkornbrot ; Gemüse und Obst ; Eier oder Magerquark
  • Mahlzeit 6: Vor dem Schlafen gehen: Shake mit Protein, Kreatin, Glutamin und BCAA

Wie bereitest du deine Mahlzeiten zu? Kochst du täglich oder eher im Voraus? Kochst du gerne oder eher „notgedrungen“?

Ich koche im Voraus, da ich das Kochen eher notgedrungen mache. Ich koche allerdings nie für mehr als 3 Tage vor, da das Essen sonst meiner Meinung nach etwas zu lange im Kühlschrank verweilt.

Hast du Cheat-Meals/-Days? Wie sehen solche Tage und Mahlzeiten bei dir aus? Gehst du an solchen Tagen auch ins Training oder relaxt du lieber?

Da ich mich nicht immer strikt nach Plan ernähre, habe ich keine festen Cheat-Days, sondern esse einfach so mal was worauf ich gerade Lust habe. Bisher hat sich das gut bewährt.

Stichwort Nischenernährung: Was hältst du von Ernährungskonzepten wie dem Intermittent Fasting, Carb Backloading, der Paleo Diät und Co.?

All diese Konzepte sollen sich bisher gut geschlagen haben, jedoch muss ich eingestehen, dass ich noch keines konsequent ausprobiert habe. Ich bin der Meinung, dass man keine Diäten braucht, wenn man sich richtig ernährt, sondern dass man seinen KFA stetig halten kann. Carb-Backloading ist eine interessante Sache, die ich auf jeden Fall demnächst auch mal ausprobieren will, generell denke ich aber, dass ich eine ganz normale Ernährung bevorzuge, wobei ich mich da nicht festlegen will, denn ich bin immer offen für neue Ideen.

Wie sieht deine Supplementation zurzeit aus?

Zurzeit nehme ich Whey Protein, Kreatin, BCAAs, Glutamin, Beta-Alanin, Zinktabletten und manchmal Vitamin- und Mineraltabletten zu mir. Ein Casein Protein für die Nacht wird aber auch wieder demnächst mit aufgenommen werden.

Nenne uns 3 Supplemente, auf die du nur ungern verzichten würdest

An erster Stelle natürlich Protein, das ist meiner Meinung nach das wichtigste Supplement. Die anderen beiden wären Kreatin und Beta-Alanin, da sie einen im Training aufpushen und somit den Muskelzuwachs fördern.

Vervollständige den Satz: Eine vernünftige Post-Workout Supplementation ist…?

…ein Shake der ein vernünftiges Protein (am besten Whey-Protein), Supplements die einen im Training aufpushen und dem Körper zusätzliche Kraft zur Verfügung stellen, wie Kreatin und Beta-Alanin und Aminosäuren, wie Glutamin und BCAAs, die den Muskel versorgen enthält.

Stichwort Coaching: Was hältst du davon und hast du dich selbst schon einmal coachen lassen (oder jemanden gecoached)?

Selber habe ich mich noch nicht coachen lassen, da ich es bei mir nicht für nötig halte. Ich trainiere aber gerne mit einem Trainingspartner zusammen, der einen motiviert und in den letzten Wiederholungen, in denen kaum noch etwas zu machen ist, hilft.

Gecoached habe ich schon ein paar Freunde von mir und ich könnte mir vorstellen auch fremde Menschen zu coachen und es vielleicht auch mal zum Beruf zu machen, da ich finde, dass ich sehr gut motivieren und helfen kann. Ich würde also gerne mehr coachen und bin immer dafür offen andere zu unterstützen, ihnen zu helfen und sie zu motivieren.

Thema Fettreduktion: Welche 5 Tipps würdest du jemanden geben, dessen Ziel bei der Minimierung des Körperfettanteils liegt?

Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.deMan sollte sich als erstes ein genaues Ziel vor Augen führen. Dies darf ruhig etwas zu hoch gesetzt sein, solange man damit umgehen kann, wenn man dieses im gewünschten Zeitraum nicht erreicht.

Als zweites sollte man eine Woche lang sämtliche Kalorien zählen, die man über den Tag isst. Umso länger der Zeitraum ist, in dem man die Kalorien zählt, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit beim errechnen des Durchschnittswertes pro Tag eine falsche Angabe zu bekommen. Würde man zum Beispiel nur einen Tag lang die Kalorien zählen ist es sehr wahrscheinlich, dass man sich an diesem Tag anders ernährt, weil man genauer auf die Ernährung achtet. Beim Zählen der Kalorien ist es völlig egal, ob die Kalorien aus einem Protein, aus Kohlenhydraten oder aus Fett stammen. Entscheidend ist die gesamte Energiezufuhr, die man innerhalb einer Woche zu sich führt.

Danach errechnet man den durchschnittliche Kalorienzufuhr pro Tag. Von dem errechneten Wert sollte man ca. 500Kcal abziehen, das ist die Faustformel. Wer aber einen hohen Kalorienwert pro Tag errechnet kann auch ruhig weiter runter gehen.

Als nächstes sollte man sich in einer konsequenten Diät einen genauen Ernährungsplan erstellen, bei dem jede Kalorie gezählt wird. Dieser sollte bei der Energiezufuhr vor allem kohlenhydratlastig sein. Wichtig dabei ist, dass die Gesamtenergie nicht über dem errechneten Kalorienwert inklusive Abzug liegt.

Als vierten Tipp würde ich empfehlen, jede kohlenhydratreiche Mahlzeit kalt zu essen. Klingt zwar erst einmal etwas eklig oder ungewöhnlich, aber es hilft dabei weniger zu essen und vor allem die Kohlenhydrate verteilter zu sich zu nehmen. Man schlingt dann das Essen nicht hinunter, sondern lässt sich Zeit beim Essen, was dafür sorgt, dass das Sättigungsgefühl auch gezielter und früher eintritt.

Als letztes sollte man auf die Proteinzufuhr stark achten, denn es passiert schnell, dass bei reduzierter Kalorienzufuhr die Proteinmengen, die man am Tag zu sich führt, drunter leiden, weil das Kalorienlimit erreicht ist.

Thema Muskelaufbau: Welche 5 Tipps würdest du jemanden geben, dessen Ziel bei der Maximierung des Körperfettanteils liegt?

Auch hier würde ich für zum Beispiel Hardgainer einen Ernährungsplan in Erwägung ziehen. Dieser sollte sehr kohlenhydratlastig sein. Insgesamt müssen Leute, die ihren Fettanteil erhöhen wollen, mehr essen, deswegen wäre mein zweiter Tipp der zugleich auch sehr simpel ist: viel mehr essen. Allerdings kommt es natürlich auch drauf an was man isst. Man sollte auf gute Kohlenhydrate, also auf Vollkornprodukte, Kartoffeln und Vollkornreis setzten.

Direkt nach dem Aufstehen, wenn der Magen schön leer ist, sollten ordentlich Kohlenhydrate getankt werden. Haferflocken sind da eine super Möglichkeit. Sie haben einen hohen Energiewert und man kann viel davon essen, ohne direkt vollgestopft zu sein.

Auch mit Weight Gainer kann man nachhelfen um die nötigen Kalorien aufzunehmen. So hat man mit einem kleinen Shake schnell viel Energie zu sich geführt.

Als viertes sind Nüsse immer ein super Snack für zwischendurch, der zusätzlich auch ordentlich Energie liefert. Am besten hat man immer welche in der Tasche und davon sollte man auch möglichst oft essen.

Zuletzt sollte man vor dem Schlafengehen nochmal eine ordentliche Portion essen, da der Körper in der Nacht wenig Kalorien verbraucht ist dies die optimale Zeit um dem Körper die Möglichkeit zu geben die überschüssigen Kalorien in Form von Fett zu deponieren. Um den Fettspeicherung anzukurbeln ist auch der Verzicht auf Cardiotraining eine Möglichkeit den KFA zu heben. Der Körper verbraucht so weniger Energie und man erhöht somit die Chancen, dass der Körper die überschüssige Energie speichert.

Thema Ernährung: Welche 5 Tipps würdest du jemanden geben, der sich sport- und bedarfsgerecht ernähren möchte bzw. mit einer Umstellung seiner Ernährung liebäugelt.

Als aller erstes ist die Eiweißzufuhr am wichtigsten. Der Körper braucht das Protein nicht nur um Muskeln aufzubauen, sondern Protein hat auch noch viele andere positive Eigenschaften. Sie fungieren unter anderem als Hormone, als Grundbaustein für Zellen und als Enzyme. Protein ist also für den Körper lebensnotwendig.

Als zweites sollte man alle einfachen Kohlenhydrate wie sie zum Beispiel in Weißbrot vorkommen streichen und sie durch langkettige Kohlenhydrate, das heißt durch langverdauliche Kohlenhydrate, wie sie zum Beispiel in Vollkornprodukten vorkommen, ersetzten. Auch die Fette sollten möglichst pflanzlichen Ursprungs sein, dabei hilft es schon statt Butter lieber Margarine zu nehmen oder ab und zu statt Fleisch Fisch zu essen.

Was einem von klein auf erzählt wird ist, dass man viel Obst und Gemüse zu sich führen sollte und dem stimme ich voll zu. Am besten richtet man sich in der Küche einen Obst- und Gemüseteller zusammen der lecker aussieht. So greift man schnell beim Vorbeilaufen nach etwas Obst oder Gemüse und erhöht somit schnell und leicht seine Vitaminzufuhr.

Zum Schluss helfen natürlich die Nahrungsergänzungsmittel, um die Ernährung so zu ergänzen, dass alle Bereiche abgedeckt sind. Vitamin- und Mineraltabletten und Proteinshakes kann jeder zu sich nehmen, selbst wenn man nicht im sportlichen Bereich tätig ist. Und Proteinshakes schmecken zudem auch noch gut!

Hast du ein Lieblingszitat / Motto / Maxime?

Ich selbst habe ein sehr kurzes aber dennoch meiner Meinung nach klasse Motto: „Geht noch!“ Ein Freund hat mich mal gefragt, wie weit ich denn im Training noch gehen will und ich habe ihm darauf mit genau diesem Satz geantwortet. Seitdem ist das mein Motto. Es spornt einen an immer weiter zu machen und nie zu denken, dass man vielleicht mal genug hätte, denn irgendwas geht immer noch!

Ein weiteres sehr gutes Motto ist „Push harder than yesterday, if you want a different tomorrow“.

Man muss sich überlegen, wo und wie hoch man seine Prioritäten setzt, und man muss, wenn man sich von der Masse abheben will, bereit sein auch andere Wege, ein anderes Training und einen anderen Livestyle zu gehen.

Wenn du gerade nicht am trainieren bist – was machst du dann? Hast du noch andere Hobbies abseits des Sports?

Da ich noch Schüler bin, gibt es unter der Woche wenig Zeit für irgendwas anderes. Ich komme von der Schule nach Hause, esse was und fahre wieder ins Training. Abends nach dem Training bin ich dann auch zu kaputt um noch irgendetwas zu machen.

Ein weiteres Hobby ist aber natürlich mein YouTube Kanal in den ich viel Zeit investiere. Es sind ja nicht nur die Videos die man hochlädt, sondern auch die Fragen der Zuschauer die beantwortet werden müssen und die ganzen Social ;edia Plattformen, wie Twitter, Facebook und Instagram – auf denen man zusätzlich unterwegs ist – um seine Videos möglichst überall zu verbreiten.

Jonas Rieg im Gespräch mit AesirSports.de

Wie geht dein persönliches Umfeld mit deinem leidenschaftlichen Hobby um? Musst du dir manchmal dumme Sprüche anhören?

Die erklären mich alle für verrückt (im positiven Sinne). Die meisten können einen solchen „Muskelwahn“ natürlich nicht nachvollziehen, und erst recht nicht, wenn sie sehen wie meine Vorbilder aussehen. Wenn ich jemandem der sich überhaupt nicht mit Bodybuilding auskennt ein Bild von Phil Heath zeige und ihm sage, dass ich so gerne aussehen würde erklärt er mich sofort als bekloppt. Aber genau das motiviert auch irgendwie. Es ist vergleichbar mit extremen Tattoos, Klamotten oder Pircings, Bodybuilding ist eine super Möglichkeit sich von der Masse abzuheben und etwas Eigenes zu machen. Es ist wie ein auffäliges Outfit welches einen nicht nur aus der Masse hervorhebt, sondern zudem auch sehr polarisiert. Und wenn mir derjenige sagt, dass diese 130Kg auf dem Bild einfach nur eklig und unmenschlich aussehen, ist das für mich eine Motivation. Markus Rühl hat mal gesagt, dass das beste Kompliment was er von „normalen“ Menschen bekommen kann „Boah sieht das scheiße aus“ ist. Und jeder der wirkliches Bodybuilding macht, weiß genau was er damit meint.

Sprüche gibt es natürlich immer wieder. Eigentlich kommen täglich irgendwelche Sprüche. Allerdings alle von Freunden und die nehme ich wieder als Motivation. Wenn also jemand zu mir sagt „wenn du so weiter machst kannst du dir in ein paar Jahren nicht mal mehr die Schuhe selber zubinden“ dann ist das für mich dasselbe wie Rühls „Boah sieht das scheiße aus“ es motiviert einen, weil man merkt, dass man auf dem richtigen Weg ist. Klingt zwar paradox, aber es ist so.

Wenn du 3 Übungen wählen müsstest, nach denen du für den Rest deines Lebens trainieren dürftest: Welche Übung würdest du wählen und wieso?

Latziehen, Bizepscurls im Stehen und Trizepsdrücken am Seil, da ich diese Übungen am liebsten mache. Wenn ich aber wirklich für den Rest meines Lebens nur 3 Übungen machen dürfte, wären es Kreuzheben, Kniebeuge und Bankdrücken, da man mit den drei Übungen so gut wie alle Muskeln wenigstens ein wenig trainiert.

Worauf bist du am meisten stolz?

Auf meinen Körper den ich in diesem Alter schon habe. Ich brauche zwar noch etwas bis ich wirklich komplett diszipliniert an das Training herangehen kann, da es in einem Alter indem viel gefeiert, viel ausprobiert und auch viel Mist gebaut, wird schwer ist sich schon auf eine einzige Sache komplett zu fokussieren – aber ich bin mir sicher, dass das nicht mehr lange dauert. Und dann geht es richtig vorwärts!

Was hat dich im Leben besonders weit nach vorne gebracht? Welchen Rat kannst du unseren Lesern geben?

Man muss immer wissen wofür man etwas tut. Man kann nicht ins Training gehen nur um zu trainieren. Man muss ins Training gehen, um morgen besser als heute auszusehen. Man sollte immer sein Ziel vor Augen haben und sobald es mal nicht so läuft wie man will, schnell durch Motivationen, Freunde/Trainingspartner und die eigene Überwindung aus solch einer Tiefphase herauskommen. Es ist der Wille und die Motivation die einem in jeden Bereich nach vorne bringt. Wenn man etwas haben will, sollte man danach greifen, es sich erkämpfen und alles dafür geben es zu bekommen.

Jeder hat etwas im Leben woran er festhalten kann und auf dem er aufbauen kann um sich wieder neue Ziele die höher liegen als das vorherige zu setzten. Manche müssen dieses etwas vielleicht erst noch finden. Bodybuilding ist auf jeden Fall eine gute Wahl.



Bildquellen copyright by Jonas Rieg


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