Bodybuilder & Kraftsportler Lukas Eibeler im Gespräch

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Es ist mir eine Freude euch am heutigen Tag ein Interview mit einem Athleten präsentieren zu können, der gleichzeitig der erste Kraftsportler ist, den ich für MyProtein.com unter Vertrag genommen habe. Lukas „Luki“ Eibeler gehört somit zu den MP-Nachwuchstalenten (Jahrgang ´93) und steht noch ganz am Anfang seiner Karriere.

Ambitionen besitzt Lukas vor allem in Sachen Optik, was sich auch darin niederschlägt, dass er in der Men’s Phyisque Class antritt (so z.B. 2013, wo er sein Debüt bei der Cologne Beach Style feierte und von 88 Teilnehmern auf Anhieb den 12. Platz belegt hat). Ihr werdet aber gleich noch sehen, dass die optischen Ziele, die Lukas verfolgt, nur wenig an seiner bodenständigen und in meinen Augen smarten Trainingsphilosophie ändern. Hier verzichtet er auf unnötigen Schnick-Schnack, was man ohne Zweifel auch an seinem gut proportionierten Körper sieht.

Interview: Lukas Eibeler im Gespräch mit AesirSports.de

Steckbrief – Lukas EibelerBodybuilder & Kraftsportler Lukas Eibeler im Gespräch

Wie bist du zum Kraftsport / Bodybuilding / Sport gekommen?

Zuerst einmal möchte ich kurz von meiner Einstellung zum Sport als Kind erzählen. Ich habe mich schon immer für Sportarten interessiert, wo es auf Leistung, Vergleich und Gewinnen ankommt. So habe ich, wie fast jeder Junge, mit 12 Jahren einen Fußballverein besucht. Ich war schon immer extrem sprintstark und hatte somit ein leichtes Spiel als Stürmer in meiner Liga.

In der Schule hatte ich immer Bestleistungen aufgestellt, was Leichtathletik Disziplinen betrifft. So weiß ich noch, dass ich als 16 jähriger Junge spontan 100 Meter in 11,3 Sekunden absolviert habe. Hochsprung habe ich im gleichen Alter, ohne es je gemacht, oder irgendeine Ahnung von der Technik zu haben, mit 173cm eine damalige Schulbestleistung aufgestellt. Außerdem habe ich mich immer mit meinen Klassenkameraden im Armdrücken gemessen. Ich bin bis heute unbesiegt was das Armdrücken betrifft.

Da ich immer schon diesen Ehrgeiz hatte, habe ich mit bereits 12 Jahre jeden Abend vor dem zu Bett gehen 20 Liegestützen gemacht, um im Armdrücken stärker zu werden. Als ich mit ca. 17 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel gehängt habe, wollte ich mir eine Alternative zum Fußballverein suchen. Mein Onkel hatte damals die Idee, einen kleinen Fitnessraum bei uns daheim einzurichten.

Ich arbeitete damals auf einem Wertstoffhof, um etwas Geld als junger Schüler auf der Seite zu haben, und dort kamen immer wieder alte Fitnessgeräte auf den Schrott, die ich mir dann sofort für meine kleine Mukkibude sicherte. So ging das ganze los, und ich fing damals an mich mit dem Thema Bodybuilding genauer zu beschäftigen. Ich erstellte mir selber Trainingspläne, bei denen ich heute nur schmunzeln kann, wenn ich sie mir anschaue. Aber jeder macht seine Fehler am Anfang, und es kommt meiner Meinung nach am Anfang erst einmal darauf an, die Faszination für diesen Sport zu entdecken, denn aus den Fehlern lernt man dann mit der Zeit automatisch. Ich meldete mich nach ein paar Monaten dann in einem Fitnessstudio an, und wechselte bis heute häufig das Studio, da es immer wieder Beschwerden wegen meiner Trainingsintensität gab.

Mittlerweile bin ich wieder da angelangt, wo ich mit 17 Jahren angefangen hab, und trainiere daheim in meinem eigenen Gym. Da mein Opa ein großes Bauernhaus besitzt, welches viele Räume bietet, habe ich mir mit meinem Trainingspartner, meinem Vater, meinem Onkel und meinem Opa in einem freien Raum, nach und nach mein Traum-Gym eingerichtet.

Ich habe das große Glück, dass mein Vater Zimmermann, und mein Opa Schreiner gelernt haben. Somit konnten wir viele Geräte selber bauen. Mittlerweile kann ich dort alles trainieren.

Was motiviert/inspiriert dich? Hast du Vorbilder?

Bodybuilder & Kraftsportler Lukas Eibeler im GesprächMeine Motivation für diesen Sport ist es, das bestmögliche aus meinem Körper rauszuholen, denn Körper und Seele hängen stark miteinander zusammen. Wenn also mein Körper das höchst mögliche Niveau erreicht hat, sind meine Seele und mein Geist ebenfalls sehr stark.

Ich betreibe den Sport natural, das heißt ohne verbotene Substanzen einzunehmen, da ich den Sport mit dem Ziel verfolge, meinen Körper gesünder und stärker zu machen. Irgendwelche verbotenen Substanzen bewirken genau das Gegenteil und machen meinen Körper auf Dauer kaputt, deshalb kam und kommt Doping für mich nie in Frage. Außerdem beziehe ich sehr große Motivation daraus, meine naturalen, körperlichen Grenzen zu erforschen, und eines Tages zu erreichen.

Vorbilder habe ich in diesem Sinne nicht. Ich bin mein eigenes Vorbild.

Ich lasse mich aber von Sportlern mit einem Körper, der für mich erreichbar ist, inspirieren. Athleten wie Jeff Seid, Alon Gabbay, Ryan Terry, Zyzz, Greg Plitt usw. inspirieren und motivieren mich.

Welches Trainingsprinzip/-system hat dir persönlich am meisten gebracht?

An ein bestimmtes Trainingssystem halte ich mich nicht, da ich mehr nach Gefühl trainiere. Was ich allerdings sehr befürworte, ist das 5×5 System. Ich wende das 5×5 System in den drei Grundübungen an, sprich Bankdrücken, Kniebeuge und Kreuzheben. Dabei achte ich auf eine stetige Steigerung der Gewichte.

Ich mache fast nur Freihanteltraining und konzentriere mich auf die Ausführung schwerer Grundübungen. Da ich sehr hart trainiere, bin auch dementsprechend laut während meines Trainings – was mich schon so einige Mitgliedschaften in kommerziellen Studios gekostet hat. Ich habe schon einige Trainingsmethoden bzw. Trainingspläne getestet und bin bei der Methode geblieben, dass ich jede Muskelgruppe primär einmal die Woche trainiere.

Meine Lieblingsübungen sind Bankdrücken, Kreuzheben und Kniebeuge, da ich mich bei diesen Übungen immer am Limit bewege. Es gibt keine Übung die ich hasse. Das Einzige was mir manchmal etwas schwer fällt, ist Cardio und Bauchtraining.

Wie sieht das Trainingsplan/deine Trainingsroutine aus?

  • Montag: Brust/Bizeps  
  • Dienstag: Beine
  • Mittwoch: Pause
  • Donnerstag: Schulter/Trizeps
  • Freitag: Rücken
  • Samstag: Waden
  • Sonntag: Pause

Bevorzugst du bei einer Diät eher traditionelles Cardiotraining oder HIIT?

Cardiotraining sehe ich nur als eine Art „Werkzeug“ an, dass man in einer Diät sehr gut nutzen kann, um einer Stagnation entgegenzuwirken. Für mich ist Cardiotraining keine Notwendigkeit. Wenn ich Cardio mache, dann nur die „kurz und knackig“ Methode, sprich HIIT.

Ein bestimmtes Pensum kann ich da also nicht angeben, da ich Cardiotraining dann einsetzte, wenn die Kalorien zu tief sinken, oder das Gewicht stagniert.

Wie ernährst du dich?

Bodybuilder & Kraftsportler Lukas Eibeler im GesprächWas die Ernährung betrifft, halte ich es auch sehr einfach. In meinen Augen ist das einzig entscheidende die Kalorienbilanz. Es gibt keine „schlechten“ Lebensmittel. Es gibt in meinen Augen nur „leere“ Lebensmittel, die nicht so viel Mikronährstoffe oder Ballaststoffe besitzen. Aber ich baue in meiner Ernährung auch häufig diese „leeren“ Lebensmittel in Form von Eiscreme etc. bewusst ein, da ich liebend gerne esse, und Essen auch eine gewisse Befriedigung für mich darstellt. (“IIFYM”) Ich halte nichts davon, durchgehend das Gleiche zu essen, und sich nur von Reis und Pute das ganze Jahr zu ernähren. Natürlich schaue ich auf meine Mikronährstoffzufuhr, und dass ich mein Eiweiß aus hochwertigen Quellen beziehe, aber genauso achte ich darauf, dass ich Lebensmittel genieße, die einfach nur meinen Gelüsten entsprechen. Somit erhalte ich mir in meinen Augen einen großen Teil an Lebensqualität.

Zurzeit befinde ich mich in einer Diät. Dort ist das wichtigste, dass ich mich in einem kontrollierten Kaloriendefizit befinde. „Keep it simple“!

Muster-EP (Diät)

  • Mahlzeit 1: 200gr. Vollkorn-Flakes, 120gr Banane, 1 Apfel, 30gr Impact Whey
  • Mahlzeit 2: 250r Hühnchen, 250gr Gemüse
  • Mahlzeit 3: 250gr Rind, 250gr Gemüse
  • Mahlzeit 4: 4 Frozen Joghurts
  • Mahlzeit 5: 1kg Wassermelone
  • Mahlzeit 6: 500gr Magerquark, 30gr Impact Whey

Wie sieht deine Supplementation zurzeit aus?

Dauerhaft supplementiere ich:

Phasenweise (z.B in einer Diät) supplementiere ich:

  • Grüntee,
  • Alpha Liponsäure
  • Koffein
  • Vitamin Präparate
  • BCAA

Nenne uns 3 Supplemente, auf die du nur ungern verzichten würdest

Creatin, Beta-Alanin, Omega3-Fettsäuren.

Hast du ein Lieblingszitat / Motto / Maxime?

„,Besessen´ ist ein Begriff, mit dem der Faule den Tüchtigen beschreibt.“

Wenn du 3 Übungen wählen müsstest, nach denen du für den Rest deines Lebens trainieren dürftest: Welche Übung würdest du wählen und wieso?

Bankdrücken/Kreuzheben/Kniebeugen

Dies sind die Grundübungen und in meinen Augen der Schlüssel zum Erfolg im Bodybuilding/Kraftsport.

Interview: Ein paar Fragen an Men's Physique Athlet Lukas Eibeler

Was hat dich im Leben besonders weit nach vorne gebracht? Welchen Rat kannst du unseren Lesern geben?

Im Leben hat mich sehr weit nach Vorne gebracht, dass ich auf mich gehört habe, und das vertrete was meiner Überzeugung entspricht. Steht also zu dem was Ihr macht und denkt, und versteckt Euch nicht hinter Meinungen anderer Leute.

Als Rat kann ich Euch ein paar Gedanken von mir mit auf den Weg geben:

Ich sehe das Leben als eine Art Aufgabe, die es so zu gestalten gilt, dass sie Spaß macht und erfolgreich bewältigt werden kann. Wenn ihr Träume habt, dann arbeitet daran, und lasst Euch niemals von Leuten erzählen, dass ihr etwas nicht könnt oder nicht schaffen werdet.

Du fandest dieses Interview mit Lukas Eibeler spannend & lesenswert? Dann wäre es schön, wenn du ihn mit Freunden und Bekannten teilst (sharing is caring), oder uns in Form eines Kommentars deine Meinung sagst.


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*Die Metal Health Rx (kurz "MHRx") ist eine digitale Fachzeitschrift im .pdf Format, die sich speziell an interessierte (Kraft-)Sportler & ernährungs-/gesundheitsbewusste Menschen richtet. Das Magazin wird von unserem, eigens dafür ins Leben gerufenen, MHRx Autoren-Team erstellt und von AesirSports.de verlegt & herausgegben.

 


Bildquellen: Copyright by Lukas Eibeler


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