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Knochenbruchrisiko: Sorgt eine vegetarische Ernährung bei Frauen für eine erhöhte Anfälligkeit bei Hüftfrakturen?

Knochenbruchrisiko: Sorgt eine vegetarische Ernährung bei Frauen für eine erhöhte Anfälligkeit bei Hüftfrakturen?

Fleischfreie (vegetarische) Ernährungsformen erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit innerhalb der Allgemeinbevölkerung (7)(10)(11)(12) – was nicht nur moralische Hintergründe hat, sondern auch gesundheitliche Aspekte beinhaltet.

So stellten Observationsstudien beispielsweise einen Zusammenhang zwischen eine vegetarischen Ernährung und einem niedrigeren Risiko für Diabetes (Typ 2) und eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (ischämische Herzkrankheit) fest (2)(3). Derartige positive Effekte auf die kardiometabolische Gesundheit konnten ebenfalls mit Hilfe von kontrollierten Experimenten bei Individuen, die eine vegetarische Ernährungsumstellung vollzogen haben, festgestellt werden (4).

All dies bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass ein vegetarischer (oder veganer) Lebensstil per se als gesund einzustufen ist und/oder keine Nachteile mit sich bringen kann (siehe hierzu auch unseren veröffentlichten Beitrag zur Bedeutung der Lebensmittelqualität bei einer pflanzlich dominierten Ernährungsweise). Ein solcher potenzieller Nachteil könnte eine Einschränkung der Knochengesundheit infolge einer unzureichenden Nährstoffaufnahme (Kalzium, Vitamin D, Protein, Vitamin B12, Eisen, Zink und Omega 3 Fettsäuren) sein (6)(7)(8)(9)(17), was insbesondere bei einer immer älter werdenden Bevölkerung  zu einem erhöhten Knochenbruchrisiko beitragen könnte (14)(15).

Die unterschiedlichen Auswirkungen der Nährstoffvariabilität bei vegetarischer und veganer Ernährung auf die Knochengesundheit. PTH = Parathormon; BMD = Knochenmineraldichte; FGF23 = Fibroblasten-Wachstumsfaktor 23; IGF-1 = Insulin-Wachstumsfaktor-1; OB = Osteoblast; OC = Osteoklast). (Bildquelle: Falchetti et al., 2022)

Die unterschiedlichen Auswirkungen der Nährstoffvariabilität bei vegetarischer und veganer Ernährung auf die Knochengesundheit. PTH = Parathormon; BMD = Knochenmineraldichte; FGF23 = Fibroblasten-Wachstumsfaktor 23; IGF-1 = Insulin-Wachstumsfaktor-1; OB = Osteoblast; OC = Osteoklast). Zum Vergrößern, bitte hier klicken. (Bildquelle: Falchetti et al., 2022)

Hüftfrakturen – von denen insbesondere ältere Frauen betroffen sind (13) – gelten als besonders folgenreich, da sie häufig mit einer erheblichen Verschlechterung der Lebensqualität und einem gesteigerten Mortalitätsrisiko einhergehen (13)(16).

Hüftfrakturen pro 100.000 Personenjahre in verschiedenen Kontinenten. (Bildquelle: Dhanwal et al., 2011)

Hüftfrakturen pro 100.000 Personenjahre in verschiedenen Kontinenten. (Bildquelle: Dhanwal et al., 2011)

Anzahl der Einweisungen und beendeten Behandlungen (FCEs) nach Frakturtyp. (Bildquelle: Jennison & Brinsden, 2019)

Anzahl der Einweisungen und beendeten Behandlungen (FCEs) nach Frakturtyp. (Bildquelle: Jennison & Brinsden, 2019)

Querschnittsstudien haben gezeigt, dass vegetarisch lebende Individuen zu einer geringeren Knochenmineraldichte („Bone Mineral Density“, kurz: BMD) neigen (18)(19), doch die Anzahl der prospektiven Untersuchungen zur Bewertung des Risikos für Hüftfrakturen innerhalb unterschiedlicher Ernährungsgruppen ist bis dato noch stark begrenzt. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der EPIC-Kohortenstudie aus dem Vereinigten Königreich (UK) deuten allerdings darauf hin, dass das Hüftfraktur-Risiko in Pescetariern, Vegetariern und Veganern, im Vergleich zu omnivoren Individuen, größer ausfällt (8). Ein erhöhtes Hüftfraktur-Risiko wurde auch in einer anderen Studie (AH-2) in Veganern, jedoch nicht in Vegetariern – auch hier im Vergleich zu Omnivoren – festgestellt (9).

Solche Resultate rechtfertigen zusätzliche Forschung auf diesem Gebiet, um eine informierte Bewertung des Frakturrisikos in vegetarisch (und vegan) lebenden Individuen einzuschätzen. Eine solche Studie, bei der die Zusammenhänge zwischen der Ernährungsform (Pescetarier, Vegetarier und Omnivore) und dem Hüftfraktur-Risiko in Frauen mittleren Alters näher untersucht wurden, wurde erst in diesem Jahr publiziert.

Lass uns als im Rahmen dieses Editorial-Beitrags  schauen, welche Erkenntnisse die Forscher daraus für uns gewinnen konnten.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der Oktober 2022 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: Unsplash / Alexander Schimmeck ; Unsplash Lizenz


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