Life Domination X: Wie man mit Schwächen umgehen sollte

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Life Domination X: Wie man mit Schwächen umgehen sollte

Von Brad Dieter | Benötigte Lesezeit: 6 Minuten |


Das Sprichwort „eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ ist zwar klischeehaft, jedoch steckt so viel Wahres dahinter. Viele von uns, mich selbst eingeschlossen, finden etwas, das sie gut können und bleiben dann dabei. Im Leben spielen wir immer unsere Stärken aus und meiden unsere Schwächen.

Um uns aber wirklich zu entfalten und zu besseren, stärkeren Versionen unserer selbst zu werden, müssen wir die ganze Kette stärken und damit auch unser schwächstes Glied. Das kann man auf alle Bereiche des Lebens übertragen.

Ich möchte heute mit dir teilen, wie du dein schwächstes Glied im Leben verbesserst, indem ich meine eigenen Geschichten aus verschiedenen Aspekten des Lebens erzähle.

Life Domination X: Wie man mit Schwächen umgehen sollte

Schwächen im Training

Beim Training ist es am einfachsten, das schwächste Glied zu ermitteln: Es ist sichtbar, spürbar und es macht sich jedes Mal bemerkbar, wenn du im Gym bist. Es folgt eine kleine Geschichte über meine persönliche Schwachstelle – und wie ich gerade dabei bin sie zu verbessern.

Ich bin jetzt seit 20 Jahren Sportler. Seit neun Jahren in der Fitnessszene und seit fünf Jahren in der Welt von Kraft und Ausdauer unterwegs. Ich habe das Wissen und die Fähigkeiten, um eine gut abgerundete Person in Bezug auf Fitness zu sein, aber bis vor Kurzem war das noch nicht so.

Im Alter von 19-23 lag mein Fokus nur auf meiner Körperkomposition und darauf gut auszusehen. In dieser Zeit tat ich alles was in meiner Macht stand um meine Körperkomposition zu optimieren. Bei allem was ich tat, war das mein Hauptfokus, sowohl in der Küche, als auch im Studio. Das Ergebnis war, dass ich in der Lage gewesen bin drei Jahre lang, jeden Tag, mit einem Körperfettanteil von 5,5-6,5% herumzulaufen. Mit meinem Wissen und Erfahrung konnte ich meine Form und Gewicht zu einem gewissen Grad halten. Toll, oder?

Nun, leider ging es nicht ohne die Beeinträchtigung der Kraftleistung. Vor ungefähr 12 Monaten entschied ich mich, einen schweren Satz Kniebeugen auszuführen um zu sehen, wo meine Kraftleistung liegt. Ich musste erfahren, dass ich schwach wie ein kleines Kätzchen war. 100 kg fühlten sich ziemlich schwer an, meine Knie drifteten stark nach innen und mein unterer Rücken war nach zwei Sätzen komplett erledigt.

Mit meinen 24 Jahren hatte Schwierigkeiten ein Gewicht zu bewegen, von dem ich dachte es sollte eigentlich relativ leicht sein. Also entschied ich mich, dass sich etwas verändern müsste.

Das ist der Schritt Nummer 1: Verlasse deine Komfort-Zone, entdecke das Ausmaß deiner Schwäche und entscheide dich, an ihr zu arbeiten.

Meine Fachkenntnisse bezogen sich auf athletisches Training, nicht ausschließlich auf Kraft. Ich hatte ein gutes Verständnis dafür, wie man stärker wird, aber ich war sicher kein Experte. Ich entschied mich dazu stärker zu werden, also suchte ich nach Experten.

Das ist Schritt Nummer 2: Erkenne an, dass deine Schwäche einen Grund hat, finde Experten auf dem Gebiet und nimm so viel von ihnen mit wie möglich.

Ich kontaktierte einen ehemaligen Mentor von mir, den S&C (Strength and Conditioning) Coach einer Universität, an der ich gearbeitet habe, und löcherte ihn mit Fragen. Ich suchte nach Trainingsprogrammen, wie Starting Strength, Super-Training und dem berühmten Wendler 5-3-1 Programm. Ich erstellte mir einen Plan und befolgte ihn mit Hingabe.

m Laufe der nächsten sechs Monate sah ich Verbesserungen in meinen Kraftwerten, sehr große Verbesserungen sogar. Ich nahm an, dass es dem Umstand entsprach, dass meine Kraftwerte noch sehr ausbaufähig waren. Das Interessante dabei war, dass ich ebenfalls Verbesserungen in anderen Belangen meines Trainings sah: Schmerzen verschwanden, meine Körperkomposition wurde noch besser und meine Beweglichkeit wurde besser (sie war schon zu Beginn ziemlich gut).

Ich hätte an der Stelle aufhören können. Ich hätte sagen können: „Meine Schwachstelle ist behoben, zurück zu dem was ich am besten kann“.

Stattdessen entschied ich mich weiter daran zu arbeiten und eine neue Schwachstelle zu finden. Ich kam in Kontakt mit Mike Casavant von Iron Force Athletics und er fragte mich, ob ich Interesse an einem achtwöchigen Kraft und Ausdauer Hybridprogramm hätte. Ich nahm die Möglichkeit wahr und erneut stellte ich fest, dass die Verbesserung meiner Schwachstellen, unerwartete Vorteile auf andere Trainingsaspekte hat.

Schritt Nummer 3: Sobald du deine Schwachstelle verbessert hast, arbeite weiter an ihr und finde neue Sollbruchstellen!

Meine nächsten Schwachstellen sind olympisches Gewichtheben und Sprints. Dieses Jahr ist das Jahr von olympischem Gewichtheben und Sprints – strebe danach besser zu werden in allem was du machst!

Schwächen bei der Ernährung

Ein weiterer Bereich, in dem wir wahrscheinlich alle Verbesserungsbedarf haben, sind unsere Ernährungsgewohnheiten. Du kannst die meiste Zeit hart trainieren und dich gut ernähren, aber wir alle haben etwas, was unsere Erfolge zurückhält. Sei es eine schlechte Lebensmittelwahl, Fressorgien am Wochenende oder Alkohol. Egal was es ist – wir alle haben eine Schwäche.

Ich möchte direkt und ehrlich sein: Ich bin ein Ernährungsexperte und auch ich habe Schwächen. Damit möchte ich sagen, dass auch ich nicht alles weiß. Ich tue mein Bestes mit dem Wissen was ich habe. Ich arbeite mich durch Wiederstände, wie jeder andere auch und lerne und wachse dabei stetig. Ich möchte dir die größte Ernährungs-Blockade zeigen, die ich hatte – und wie sich die drei Schritte von oben darauf übertragen lassen.

Während meiner oben erwähnten Besessenheit mit meiner Körperkomposition, hielt ich mich an einen ziemlich strengen Ernährungsplan. Man könnte es fast Orthorexie nennen, da ich nur ein paar spezielle Lebensmittel aß und ungefähr 2-3 Jahre lang kaum Kohlenhydrate zu mir nahm. Der Effekt auf meine Körperzusammensetzung war großartig. Ich konnte trotz 5,5-6,5% Körperfett im Alltag gut funktionieren, aß so viel ich wollte und fühlte mich richtig gut. Alle Maschinen liefen großartig, sowohl geistig, als auch körperlich. Ich hatte keinerlei Probleme mit dieser Ernährung.

Dann fing ich an, wie oben beschrieben, meine Trainingsintensität zu steigern um meine Kraftwerte zu verbessern. Zusammen mit den Krafteinheiten brachte ich es damit auf ein beachtliches Trainingsvolumen. Ich dachte mir, ich könnte meine Fettaufnahme anheben um die zusätzlich verbrannten Kalorien zu kompensieren und damit weiterhin gut funktionieren. Ich irrte mich. Mein Gewicht ging nach Unten, über 2-3 Wochen ging meine Kraft zurück und ich lief geistig und körperlich gegen eine Wand.

Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte und war ein wenig ängstlich gegenüber Kohlenhydraten geworden. Das lag daran, dass ich keine keine Veränderungen meiner hart erarbeiteten Körperkomposition zulassen wollte (in Wirklichkeit war ich einfach nur mager und dünn… nicht optimal für das was ich auf sportlicher Ebene vorhatte). Also setzte ich die drei Schritte in die Tat um.

  • Ich fand die Schwachstelle: Ich hatte Angst vor Kohlenhydraten, steckte fest in meinem Fokus auf die Körperkomposition und hatte nicht viel Ahnung davon, wie man sich ernähren sollte um Masse aufzubauen (möglichst magere Masse mit wenig Körperfett).
  • Ich suchte nach Experten: Ich kontaktierte Robb Wolff, Mike T. Nelson, sah mir John Berardi’s Sachen an, chattete mit Jose Antonio und las mich durch Carb Nite. Im Grunde schaute ich mir jede einzelne Sichtweise der verschiedenen Experten auf dem Gebiet an. Ich verarbeitete all die Informationen und erstellte mir daraus eine neue Ernährungsstrategie.

In den folgenden sechs Monaten schossen meine Kraftwerte durch die Decke (von 100 kg Kniebeugen auf 160 kg, von 93 kg auf der Bank zu 118 kg und bei den Cleans von 84 kg auf 100 kg). Ich baute rund 4 kg Masse auf und sah keine Veränderung meines Körperfettanteils.

Offen für Neues zu sein und seine Schwachstellen attackieren zahlt sich aus, selbst auf Wegen die du nicht erwartest. Und nun zu Schritt 3:

  • Finde weiterhin Wege, deine Muskelmasse und Regeneration zu optimieren. Meine neue Schwachstelle ist mein unbändiges Verlangen nach Kaugummis. Dieses Jahr ist es Zeit damit aufzuhören.

Schwächen in der Persönlichkeit

Hands down – dieses Gebiet ist das Schwerste. Es verlangt eine ehrliche Reflektion von sich selbst als Person; eine echte Selbsteinschätzung.

Für mich ist das der härteste Bereich meines Lebens und wird es auch bleiben. Ohne arrogant klingen zu wollen (wenn du mich kennen würdest, würdest du das Gegenteil von mir behaupten), glaube ich, dass ich mich selbst zu einem guten Menschen geformt habe. Aber in Wahrheit habe ich eine Menge schwacher Glieder in meiner Kette, wenn es darum geht, wer ich als Mann, Bruder, Sohn und Freund bin.

Ich habe im vergangenen Jahr viel Zeit damit verbracht, meine Beziehungen zu meiner Familie und meinen Freunden zu reflektieren und ich musste mir eingestehen, dass ich zwei große Schwächen habe.

Ich bin egoistisch mit meiner Zeit. Ich bringe meine Doktorarbeit zu Ende, leite diese Beratungsfirma, produziere eine Radioshow, bin Teilzeit-Lehrer, schreibe in Teilzeit und trainiere 10-20 Stunden pro Woche. Ich setze die Zeit für mich vor Andere, etwas worauf ich nicht stolz bin. Dadurch bin ich manchmal ungeduldig. Ich erwarte innerlich, dass die Leute effizient arbeiten und die Dinge gleich richtig anpacken. Ich eile durch Unterhaltungen, damit mein Zeitplan effektiver ist. Deswegen muss ich meine Sichtweise ändern.

Die Welt dreht sich nicht nur um mich – stattdessen möchte ich, dass sie sich um alle anderen dreht außer mir. Ich möchte mehr Zeit für die hergeben, die ich liebe und die mir etwas bedeuten. Um diese Schwäche aus dem Weg zu räumen, werde ich erneut die drei Schritte anwenden.

  • Identifiziere die Schwäche: Ich bin egoistisch mit meiner Zeit und ungeduldig gegenüber anderen.
  • Finde einen Experten: Suche jemanden, der diesen Prozess bereits durchgemacht hat und nimm auf, wie diese Person es geändert hat. Lies mehr über die Veränderung der Sichtweise, sprich mit einem Berater darüber.
  • Höre nicht auf die Schwäche zu bekämpfen: Bleibe weniger egoistisch, lass Anderen den Vorzug, verbring mehr Zeit mit denen die dir wichtig sind.

Abschließende Worte

Du lebst nur einmal. Werde durch die stätige Weiterentwicklung zur besten Version deiner selbst.

Es ist schwierig und unangenehm, aber am Ende ist es belohnender als weiterhin nur an seinen Stärken zu arbeiten. Stärke deine Kette in allen Bereichen. Identifiziere deine Schwachstellen, suche nach Hilfe und hör nicht auf diese Schwachstellen zu attackieren.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / Romolo Tavani


Über

Brad Dieter (PhD) ist ein ausgebildeter Wissenschaftler, Ernährungscoach und Autor. Er ist der verantwortliche Editor von Science Driven Nutrition und strebt danach die Lücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu schließen. Sein Ziel besteht darin Informationen zum Thema Ernährung richtigzustellen und für jedermann leicht verfügbar zu machen.

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1 Kommentare

  1. Lieber Brad Dieter,

    schöner Artikel, aber irgend etwas verstehe ich nicht bzgl. deiner Altersangaben oder er ist nicht sonderlich gut redigiert worden, da sich noch andere Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben.

    >Ich bin jetzt seit 20 Jahren Sportler. Seit neun Jahren in der Fitnessszene und seit fünf Jahren in der Welt von Kraft und Ausdauer unterwegs. ….Vor ungefähr 12 Monaten … Mit meinen 24 Jahren hatte Schwierigkeiten…<

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