Review: MyFitnessPal App im Test

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Review: MyFitnessPal App im Test

Von Loki aka Gino | Benötigte Lesezeit: 5 Minuten |


  • „Ich will endlich abnehmen
  • „In dieser Massephase behalt ich meine Kalorien im Blick“
  • „Ich nehme einfach nicht zu“
  • „Strandfigur 20xx!! Ich komme“.

Um diese Ziele, so unterschiedlich sie auch sein mögen, zu erreichen, ist die Kalorienbilanz ein entscheidender Faktor.

Die nachfolgend begutachtete App wirbt mit einer Lösung für solche Probleme. Hat sie tatsächlich das Potenzial dazu? Werfen wir einen genauen Blick auf eine der führenden App`s im Bereich der Fitness- und Bodybuildingszene in Bezug auf Ernährung.

Review: MyFitnessPal App im Test

Steckbrief: MyFitnessPal

Auf der Internetseite des Herstellers liest man:

„Millionen Menschen haben mit dem KOSTENLOSEN Kalorienzähler von MyFitnessPal abgenommen. Kostenloser Zugang zur weltweit größten Nahrungsmittel- und Kaloriendatenbank — über 3 Millionen Nahrungsmittel!“ 

  • Zielgruppe: Frauen, Männer, Junge, Alte, Dicke, Dünne, Hobbysportler und Profis, kurzum ALLE, die ihren Körper verändern zu versuchen
  • Hersteller: MyFitnessPal LLc / gekauft von Under Armour
  • Erscheinungsdatum: Juli 2010
  • Betriebssystem: iOS/ Android/ Windows Phone (entfällt seit 08/2016)
  • Preis: 100 % kostenlos/ in-App-Käufe möglich (nicht nötig)
  • App-Größe: 81 MB (bei iOS)
  • Kernfeatures:
    • Aufzeichnung der Ernährung und körperlichen Bewegung
    • Erfassung des IST- und SOLL-Zustandes (je nach persönlichem Ziel)
    • Gesamtübersicht der zugeführten und verfügbaren Tageskalorien und aller Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, gesättigte und ungesättigte Fette) und einiger Mikros
    • Erstellen von Rezepten
    • Schrittzähler
    • Teilen aller Daten mit Freunden

MyFitnessPal | Installation (5/5)

Die App kann man ganz bequem im jeweiligen Onlineportal (AppStore oder PlayStore) erwerben und herunterladen. Nach dem Download öffnet man die App und gibt seine persönlichen Ziele in Verbindung mit dem Aktivitätsniveau an. Man wird nach dem Geschlecht, dem Geburtsdatum und dem Wohnort gefragt. Bis auf die Frage nach dem Wohnort erscheinen alle Angaben notwendig.

Im nächsten Schritt werden Angaben zur Person selbst gefordert (Gewicht, Körpergröße und Zielgewicht). Aus diesen Daten werden zwei Wochenziele errechnet, aus denen der Benutzer wählen kann. Zu guter Letzt erfolgt die Abfrage der E-Mailadresse.

Man legt einen Benutzernamen und ein Kennwort fest. Noch ein Häkchen zur Nutzung der persönlichen Daten und „Fertig!“.  Danach kann man die App nutzen.

Review: MyFitnessPal App im Test

MyFitnessPal | Layout & Design (5/5)

Das unauffällige weiß und blau der App trägt zu einem sehr harmonischem Design bei. Man merkt, dass sich eine große Firma mit viel Geld und guten Programmierern hinter der App verbirgt.

Die eingeblendete Werbung hält sich diskret zurück und stört die Benutzung nicht.

Review: MyFitnessPal App im Test

MyFitnessPal | Interface / Handling (4/5)

Nachdem man seinen IST-Zustand und seine individuellen Ziele in der App festgelegt hat, ist man mit den groben Einstellungen auch schon durch. Wer jetzt noch möchte, kann einige Datenschutzeinstellungen vornehmen.

Der Aufbau erscheint sinnvoll und die App erklärt sich im Grunde genommen selbst. Die Schritte zum Erfassen der Lebensmittel erscheinen logisch und auch das Erstellen von eigenen Rezepten (bei Gerichten mit mehreren Lebensmitteln) geht zügig von der Hand.

Nachdem man die ersten Eintragungen unternommen hat, steht dem schnellen und gezielten Tracking nichts mehr im Wege. Die eigentliche Arbeit bei der Benutzung der App ergeben sich im echten Leben.

Dazu im Folgenden etwas mehr.

Review: MyFitnessPal App im Test

MyFitnessPal | Nutzen (4/5)

Wie bereits erwähnt verursacht die App wenig Aufwand im digitalen Raum. Die eigentliche Arbeit entsteht durch die Handlungen, die nötig sind um den Nutzen der App tatsächlich auszuschöpfen. Um einzelne Lebensmittel einzutragen oder Rezepte zu erstellen bedarf es einer Lebensmittelwaage. Nun muss jedes Lebensmittel abgewogen und im Optimalfall gescannt werden.

Sollte, was äußerst selten vorkommt, ein Lebensmittel nicht per Scanner gefunden werden, erstellt man entweder ein neues Lebensmittel oder begibt sich manuell in die Datenbank der App. Meistens wird man dabei schnell fündig. Die App ist daher nur so genau und vollständig wie die Summe Ihrer Nutzer, die entsprechende Eintragungen tätigen. Wenn ein Nutzer die Nährstofftabelle falsch ins System eingepflegt hat, wird diese auch falsch bei allen anderen angezeigt. Eine Überprüfung der Nährstofftabellen ist daher ratsam.

Weitere Fehlerquellen sind fehlerhaftes Abwiegen und das Vernachlässigen von Gewichtsveränderungen beim Garen. Brät man beispielsweise 600 g Hähnchen, wiegt man es später und teilt die Portion. So sind 300 g nicht mehr 300 g, da Wasser beim Braten verloren geht. Hat man also vor nicht alles auf einmal zu essen, empfiehlt es sich die Lebensmittel vor und nach dem Garen zu wiegen und den Dreisatz anzuwenden. Sind all diese Fehlerquellen ausgeschlossen, kann man mit der App sehr gut seine bedarfsgerechte Ernährung erfassen und nachvollziehen.

Review: MyFitnessPal App im Test

Weniger präzise verhält sich die App mit der Berechnung des individuellen Bedarfs, sowie der Schrittzählung und der Erfassung der körperlichen Betätigung. Die Eintragung von Trainingseinheiten erscheint ein wenig umständlich. Man kann jeden Satz und jede Wiederholung erfassen. Der daraus resultierende Nutzen ist allerdings fraglich, da der Nutzer die verbrauchten Kalorien ebenfalls selbst eintragen muss.

Ich empfehle daher jedem Nutzer sich seinen Bedarf individuell selbst zu berechnen und durch probieren die Kalorienmenge anzupassen. Auch die Makronährstoffverteilung sollte jeder selbst in die Hand nehmen und sich mittels externer Quellen, die für sich optimale Verteilung wählen. Die App bietet in diesem Bereich absolute Flexibilität.

Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, die sich nicht zuletzt auch aus unterschiedlichen Körpertypen und Stoffwechselprozessen ergeben. Eine präzise Angabe seitens der App ist daher zu viel verlangt und in der Praxis nicht möglich.

Um also das Maximum aus der App zu holen, muss sich der Nutzer zwangsläufig mit dem Thema Ernährung beschäftigen und weitere Quellen zu Rate ziehen.

Die Pro-Version führt zur Freischaltung von:

  • „benutzerdefinierten Diätplänen zur Herzgesundheit“
  • „Low Carb“
  • Dateiexport
  • Vorzugskundendienst, flexiblere Tagesziele
  • Werbefreiheit,
  • „Lebensmittelbewertungen“
  • sowie Empfehlungen für bestimmte Lebensmittel und weiteren kleineren Einstellungen.

Review: MyFitnessPal App im Test

MyFitnessPal | Preis (4/5)

Laut Hersteller 100 % kostenlos, jedoch sind In-App-Käufe möglich, die eine Premiumversion freischalten. Diese allerdings bietet im Preis-Leistungs-Verhältnis wenig Anreiz, da die Grundfunktionen völlig ausreichen.

Ein jährlicher Beitrag von 49,90€ erscheint für die oben genannten Extras sehr intensiv.

MyFitnessPal | Fazit (88%)

Hält die App nun was sie verspricht?

Entsprechend seiner körperlichen Ziele kann MyFitnessPal einen erheblichen Beitrag dazu leisten, diese zu erreichen. Jedoch fordert die App vom Benutzer auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil, wie oben bereits ausgeführt.

Abseits der Funktionen und des Nutzens der App darf nicht unerwähnt bleiben, dass die schwammige Datenschutzerklärung, die nahezu alles zulässt, dem Unternehmen eine immense Menge nutzbarer Daten verschafft. Diese dürfen gesammelt, gespeichert, weitergegeben und zur Marktforschung eingesetzt werden. Schon bei der Anmeldung muss man folgendem Passus zustimmen:

„Ich stimme der Übertragung meiner persönlichen Daten (einschließlich Gesundheits- und Standortdaten) in die USA und der Verwendung meiner persönlichen Daten durch Under Armour zum Zwecke der Bereitstellung der Dienste zu, wie in der Datenschutzerklärung und den AGB beschrieben. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen.“ (Stand 07.2017)

Mit der Nutzung der App macht man sich demnach digital nackig.

Personen, deren vorrangiges Ziel es ist, sich gesund zu ernähren, sind mit der alleinigen Nutzung der App (kostenlose Version) nicht optimal beraten. Die kostenpflichtige Version bietet da sicher einiges mehr an Unterstützung. Man wird dennoch nicht umhinkommen, sich mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen, die Nutzung der App ist ein erster Schritt.

Abschließend lässt sich sagen: Die App ist nur so genau wie der Nutzer. Wie sagt man so schön: „99 % der Fehler sitzen vor dem Gerät.“ Jemand, der nur jeden dritten Tag seine Eintragungen macht und schlampig abwiegt, kann sich die Arbeit sparen. Verwendet man die App allerdings gewissenhaft und achtet auf eine Zufuhr hochwertiger Lebensmittel, ist der Erfolg garantiert. Ich persönlich und einige meiner Bekannten, nutzen die App seit Jahren erfolgreich, sowohl im Aufbau, als auch auf dem Weg zur „Shreddedheit“.


          

Über

Ich bin 89’ Baujahr, begeisterter Eisenjünger und schreibe gelegentlich Reviews und Rezensionen für Aesirsports.

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1 Kommentare

  1. Training über diese App einzutragen habe ich mir sehr zügig abgeschminkt. Das ist reine Kaffeesatzleserei. Auch die Direktverbindung mit dem Tracker bringt nur beim Joggen etwas.
    Aber in der Grundfunktion als Kalorientracker unschlagbar. Ich kenne meinen TDEE und kann über MFP gut steuern, wie weit ich darunter oder darüber sein möchte (obwohl es sich weigert, unter 1000 Kalorien einen Tag abzuschließen. Ich bin eine kleine, leichte Frau – wenn ich im 500er Defizit bin, ist unter 1000 an einem nicht-Sport-Tag normal!). Und sich die Makroverteilung als Tortendiagram (gnihihi) ansehen zu können, rockt auch!

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