Buchrezension: Trainierst du überhaupt, bro? von Markus Beuter

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Buchrezension: Trainierst du überhaupt, bro? von Markus Beuter

Von Damian Minichowski |


Erwartet habe ich ein seichtes Werk, dass sich mit dem Thema BroScience auseinandersetzt (DYEL, bro?). Erhalten habe ich ein Buch, welches nicht nur dafür sorgt, dass man relativ schnell eine persönliche Bindung mit dem Autor (und seinem Werdegang) aufbaut, sondern gleichermaßen unterhaltsam und überaus informativ ist.

„Trainierst du überhaupt, bro?“, enthält so gut wie alles, was sich ein Pumper an einem Buch wünschen kann – Anekdoten, Hintergrundgeschichte, Vokabular (mit Erläuterungen), Informationen zu unzähligen bekannten und populären Trainingssystemen, Interviews mit erfahrenen Athleten und Trainern sowie eine Liste mit weiterführenden Informationsquellen und Lese-Tipps für das Eigenstudium.

Markus‘ Buch richtet sich folglich nicht nur an all jene, die auf der Suche nach hilfreichen (und trockenen) Trainingsinformationen sind, sondern vor allem an Personen, die gerne eine kurzweilige Lektüre zur Hand nehmen, dabei den Kraftsportkosmos aber nicht verlassen möchten – perfekt für unterwegs, daheim oder beim Training (z.B. Cardio auf dem Fahrradergometer).

An dieser Stelle noch mal ein fettes Sorry an dich Markus, weil das Review so lange auf sich warten lassen hat! Dafür steckt auch viel Herzblut drin ;-)

Buchrezension: Trainierst du überhaupt, bro? von Markus Beuter

Steckbrief: Trainierst du überhaupt, bro?Buchrezension: Trainierst du überhaupt, bro? von Markus Beuter

  • Deutscher Titel: Trainierst du überhaupt, Bro?: Ein Buch über das Krafttraining
  • Buchautor: Markus Beuter
  • Verlag: Books on Demand (BoD)
  • Genre: Krafttraining & Bodybuilding
  • ISBN: 3741266868
  • Sprache: Deutsch
  • Bewertung: 4,5 von 5 Sternen (Amazon)
  • Preis: 17,99 € (Taschenbuch) / 10,99 € (Kindle Edition)
  • Amazon Link: Klick

Trainierst du überhaupt, bro? | Zum Buch

Mit „Trainierst du überhaupt, bro?“ liefert Markus Beuter ein überraschend unterhaltsames und zugleich informatives Werk ab, dass sich über insgesamt 9 Kapitel und knapp 400 Seiten erschreckt.

Lass dich jedoch nicht vom schlichten Cover täuschen: Bei einem Preis von 17,99 € (Taschenbuch) bzw. 10,99 € (Kindle-Version) auf Amazon.de bekommt man für sein Geld einen echt dicken Wälzer an die Hand, der für viele Stunden Lesespaß sorgen wird.

Über den Autor: Markus Beuter

Über den Autor: Markus BeuterMarkus Beuter, studierter Pädagoge, entdeckte bereits in frühen Jahren seine Leidenschaft für den Kraftsport. Mittlerweile blickt der Landesmeister im Kraftdreikampf, der lt. eigenen Angaben „im Herzen immer ein Bodybuilder geblieben ist“,  auf eine mehr als 20-jährige Trainingserfahrung zurück.

Markus‘ Anspruch bestand seit jeher darin, seinem Umfeld die richtigen Impulse zu liefern, um jedem die Chance zu geben seinen persönlichen Lösungsansatz zu finden. Hierfür stehen ihm zahlreiche erfahrene und hochkarätige Trainer, Amateur- und Profikraftsportler zur Seite, die ihn dabei unterstützen fadenscheinige Trends und Hypes der Kraftsport- und Fitnessszene als eben solche zu entlarven.

Trainierst du überhaupt, bro? | Klappentext zum Buch

“Es ist doch ganz einfach:

Jeder möchte muskulös sein und geht dafür etwas pumpen und trinkt fleißig seine Proteinshakes. Die Trainingspläne besorgen wir uns im Internet, schauen uns dazu auf Youtube ein paar Trainingsvideos an oder fragen einen Freund, der sich damit auskennt. Da kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? Oder vielleicht doch? Woran liegt es denn, dass wir trotz unbegrenztem Zugang zu Informationen rund um das Training mit Gewichten, scheinbar mehr ungelöste Fragen haben, als es eigentlich der Fall sein dürfte? Eine ultimative Lösung wird es nicht geben – aber auf gut 400 Seiten findest du alles, was du benötigst, um das Spiel zu deinen Gunsten zu entscheiden:

(1) Die Analyse, Vergleiche und Bewertung der erfolgreichsten Kraftsport-Trainingsprogramme, die jemals entwickelt wurden. Kein Autor hat bisher diese Systeme in einem deutschsprachigen Werk zusammengestellt und besprochen. Zusätzlich gibt es verständliche Erklärungen zu den wichtigsten Periodisierungsformen im Krafttraining.

(2) Experteninterviews stellen Informationen bereit, die man im Internet zwar lange suchen kann, aber nirgends finden wird. Es melden sich unzensiert ein international erfolgreicher Kraft- und Konditionstrainer, ein Natural Bodybuilding Weltmeister und ein junger Powerlifting Champion zu Wort.

(3) Authentische und provokante Informationen aus 20 Jahren in der Kraftsportszene werden unterhaltsam aufgearbeitet.

Du wirst am Ende unseres Trips in der Lage sein, Informationen zu filtern und kompetent beurteilen zu können.

Du erkennst nun den Unterschied zwischen Bulls**t und wahrlich guten Informationen für die Trainingsplanung in den Bereichen Kraft- und Muskelaufbau.

Du wirst die Dinge klarer sehen können.“ – Amazon.de

Trainierst du überhaupt, bro?  | Das Inhaltsverzeichnis

Chapter 1 – A Sense Of Purpose

Chapter 2 – A Journey Through The Dark

Chapter 3 – Just Words (Teil 1)

Chapter 3 – Just Words (Teil 2)

Bonus Chapter – Doping (Special Bro-Background Info)

Chapter 4 – Meet The Meathead

Chapter 5 – At The End Of The Rainbow

Chapter 6 – True Lies

Chapter 7 – The Way of The Fist (Teil 1)

Die wesentlichen Formen der Periodisierung

  • Lineare Periodisierung
  • Nicht-lineare Periodisierung
  • Blockperiodisierung
  • Holistische Periodisierung
  • Konjugierte Methode
  • Wellenförmige Periodisierung

Chapter 7 – The Way Of The Fist (Teil 2)

Die Programme

  1. Daywalker-Programme
    • 1 Starting Strength by Mark Rippetoe
    • 2 Strong Lifts 5×5 by Mehdi
    • 3 Madcow 5×5
    • 4 The Texas Method by Mark Rippetoe
    • 5 Jim Wendlers 5/3/1
    • 6 The Juggernaut Method by Chad Wesley Smith
    • 7 Grey Skull Linear Progression by John Sheaffer
  2. Echte Bodybuilding-Programme
    • 1 Fred Hatfields holistisches Training
    • 2 Heavy Duty by Mike Mentzer
    • 3 Doggcrapp by Dante Trudel
    • 4 German Volume Training
    • 5 Jason Blahas ICF 5×5 Novice Routine
  3. Echte Powerlifting-Programme
    • 1 The Westside Barbell Methoud by Louie Simmons
    • 2 RTS Training by Mike Tuscherer
    • 3 The Cube Method by Brandon Lilly
    • 4 The 10/20/Life Program by Brian Caroll
    • 5 Base-Building by Paul Carter
    • 6 Boris Sheikos Trainingsroutinen
    • 7 Die Smolov-Routine
    • 8 Die Bulgarische Methode: Squat every day!
    • 9 Stephan Kortes 3×3 System
    • 10 Jonnie Canditos 6 Week Strength Program

Chapter 8 – The Interview

  • Teil 1: Wolfgang Unsöld (Strength & Conditioning Spezialist)
  • Teil 2: Sebastian Stitz (Natural Bodybuilding Pro)
  • Teil 3: Daniel Mezger (Powerlifting Champion)

Chapter 9 – Roots! Bloody Roots!

  • Teil 1 – Literaturverzeichnis
  • Teil 2 – Empfehlungen
  • Teil 3 – Tribute

Trainierst du überhaupt, bro? | Der Inhalt

Chapter 1 – A Sense of Purpose

Das erste Kapitel in Markus‘ Werk dient auch gleichzeitig als humoröses Vorwort, welches das typische Gebaren von Kraftsportlern und Bodybuildern auf die Schippe nimmt. Das Ziel, welches der Autor hier verfolgt, besteht darin in überzeichneter Form darzustellen, wie die meisten Trainierenden, die den Sport bereits ein wenig länger betreiben, ticken bzw. in ihren Anfängen ggf. getickt haben:

„Lass dich auf die folgenden Seiten dieses Buches ein und zwar voll und ganz. Lies es mit offenem Geist, aber bitte mit geschlossenem Mund. Du darfst dich gerne ertappt, peinlich berührt, schuldig, wütend, kritisiert oder – und das wäre mir am liebsten – amüsiert, unterhalten und gut informiert fühlen. Danach wirst du zwar nicht die Lösung für alles zu den Themen Training, Kraft, Muskelaufbau und Gesundheit parat haben, aber du kannst ab diesem Zeitpunkt den Unterschied zwischen Bullshit-Information und tatsächlich wichtigen Infos erkennen. Du wirst auch lernen, aus dem was ich als >>Bro Science<< bezeichne, deine Lehren zu ziehen, denn Bro Science ist nicht gleich Bro Science.

Have fun, think, learn & get stronger.“ – S. 11

Chapter 2 – A Journey Through The Dark

Im zweiten Kapitel erfährst du ein wenig mehr über Markus’ persönlichen Werdegang. Im gleichen Atemzug lernst du auch das eklatante Problem alt-eingesessener Hasen des Kraftsports kennen, nämlich die Tatsache, dass die damalige Generation ein echtes Informationsproblem gehabt hat – es gab kein Internet, folglich beschaffte man sich seine Infos über Trainingspartner, Bekannte im Gym und einschlägige Magazine (oder auch das eine oder andere Buch, wenn man es sehr ernst meinte und keine Kosten/Mühen scheute, um sich die sparsam gestreute Literatur zu beschaffen).

Dieses Kapitel bricht das Eis zwischen dem Leser und dem Autor, so dass du nach dem Lesen ein besseres Verständnis darüber hast, wer Markus Beuter eigentlich ist, welchen Bezug er zum Kraftsport hat und woher er seine Motivation nimmt. Die anekdotischen Geschichten (u.a. das erste Gym, Strongman-Erlebnisse, Supplement-Erfahrungen oder Joberfahrungen im Studio) sind schon beinahe ein Hommage für feinste Bro Science, in deren Genuss vermutlich viele von uns bereits gekommen sind, als sie noch ihre ersten zarten Erfahrungen mit dem Sport gesammelt haben.

Es stellt sich somit heraus, dass Markus Beuter alles andere als ein Theoretiker ist – die Bilder auf den Seiten 22-25 zeigen eindrücklich, dass dieser Mensch den Kraftsport lebt und seine Erfahrungen gesammelt hat. Damit wäre auch der Credibilität des Autors (vorerst) genüge getan.

Chapter 3 – Just Words (Teil 1 & 2)

Vor einiger Zeit gab es auf Team-Andro.com eine mehrteilige Artikelserie, welche den Jargon der Kraftsport- und Bodybuildingszene auf unterhaltsame Art und Weise dem geneigten Leser nähergebracht hat (so mancher Schmunzler war garantiert).

Das dritte Kapitel dieses Buches schlägt in die gleiche Kerbe, wobei sich Teil 1 eingehender mit Fitness-Magazinen und ihrem Vokabular beschäftigt, während im 2. Teil ein umfangreicher Glossar den Leser erwartet. Trainingsanfänger dürften an einigen Stellen (nicht nur wegen der vielen Anglizismen im Fachjargon) die Augenbraue heben, während Kenner sich über die eine oder andere Worterläuterung köstlich amüsieren dürften.

Neben „Anabolem Licht,“ „Beastmode“, „Cheat Meal“, „Gainz“ oder auch „Imaginäres Latissimus Syndrom“ findet auch eine Verortung des Begriffes „Bro Science“ statt, die ich dir an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:

„Gemäß urbandictionary.com ist >>Bro Science<< die vorherrschende Art und Weise der Begründung in Bodybuilding- und Fitnesskreisen für alles, was mit Training, Ernährung und Supplementen zu tun hat. Es werden anekdotenhafte Bericht von aufgepumpten, muskelbepackten Typen als glaubhafter eingestuft, als wissenschaftliche Forschungsergebnisse. In der Regel gehen diesem Phänomen die Annahmen voraus, dass Wissenschaftler dünne, kleine Nerds (engl. für >>Streber>>) sind, die noch nie ein Fitnessstudio von innen gesehen haben. Außer eventuell um in der letzten Reihe an einem Zumba-Fitness-Kurs teilzunehmen, aber nur um die hübschen Fitnessmädels zu begaffen. Wieso sollte man also diesen Typen Glauben schenken?

Bro-Tipp: Für uns bedeutet dies, von der Bro-Logik her betrachtet, dass Wissenschaft (>>science<<) an sich total kopflastig und theoretisch ist und von Leuten ausgedacht wurde, die keine praxisrelevanten Erfahrungen im Kraftraum gesammelt haben. Erst die Vorsilbe >>Bro>> verleiht das Gütesiegel, dass dieses Wissen tatsächlich in der täglichen Fitnessrealität angewendet werden kann, und nicht nur auf dem Papier funktioniert.“ – S. 36 f.

Weißte Bescheid? Einzelne Vokabeln werden, wie oben bereits zu sehen ist, noch einmal mit einem „Bro-Tipp“ relativiert oder einer „Bro-Info“ näher erläutert. Dieses Kapitel sollte, wie auch viele andere Stellen im Buch, mit einem Augenzwinkern gelesen werden. Ich konnte mir jedenfalls ein Grinsen nicht verkneifen.

Wenn dir die Sprache im örtlichen Gym oder gut besuchten Forum befremdlich vorkam und du stellenweise das Gefühl hast, dass es sich um eine eigene Sprache handelt … keine Sorge: Nach diesem Kapitel kannst du ohne große Schwierigkeiten überall mitreden und dich mit deinen Bro’s auf gleichem Niveau austauschen!

Chapter 4 – Meet The Meathead

Jetzt, wo du das Vokabular eines echten Pumpers gemeistert hast, wird es an der Zeit sich mit den typischen Alltagssituationen zu beschäftigen, mit denen man sich als „Meathead“ so konfrontiert sieht (Der Begriff Meathead bezeichnet im englischen/amerikanischen Sprachraum den Stereotyp eines muskelbepackten Fleischberges; „meat“ = Fleisch, „head“ = Kopf – also Fleischkopf).

Dem Autor gelingt es auf unterhaltsame Art und Weise zu erläutern, wie Nicht-Trainierende Menschen uns Kraftportler/Bodybuilder sehen und welche Vorurteile sie haben. Neben der Stereotypisierung geht Markus auch auf den Tupperdosen-Lifestyle, die Kunst neue Freunde zu finden, Erlebnisse in öffentlichen Gyms sowie diverse Alltagsprobleme ein – alles Situationen, die dem trainingserfahrenen Leser auf eine zugegeben schräge Art sehr vertraut vorkommen dürften, sofern er das Training ernst nimmt und man es ihm auch ansieht.

Chapter 5 – At The End Of The Rainbow

Mittlerweile sind wir auf Seite 93 angekommen. Das fünfte Kapitel liefert wieder interessante Einblicke in Markus‘ Leben als Kraftsportler. Man erfährt so zum Beispiel, wie Markus die erste harte Diät hinter sich gebracht hat – nur um danach erstmal dem Perma-Bulk zu verfallen (von 80 kg auf 103 kg innerhalb von 20 Monaten). Man erfährt mehr über das Mindset eines dedizierten Bodybuilders und was diesen so in seinem Leben beschäftigt. Dabei spricht der Autor auch offen über das Thema Steroide und über seine neu entdeckte Leidenschaft fürs Powerlifting (inkl. erster Wettkampferfahrungen).

Parallel dazu wird einem auch gleichzeitig noch ein wenig theoretisches Wissen, z.B. bezüglich der maximalen Leistung (1 RM) vermittelt. Du erfährst ebenfalls etwas über Assistenzübungen und Trainingssysteme, die Markus als Daywalker-Programme bezeichnet, mit denen du Kraft und Masse aufbauen kannst/wirst.

Dieses Kapitel liefert so viele interessante und denkwürde Einblicke in die Welt des (wettkampforientierten) Kraftsports, dass ich eigentlich gar nicht so recht weiß, wo ich anfangen soll – deswegen liest du es dir am besten selbst in aller Ruhe mal durch.

Chapter 6 – True Lies

Wer es bis dahin noch nicht gemerkt hat: Die Untertitel der jeweiligen Kapitel liefern insgeheim ein gutes Bild darüber, was der Autor sieht und hört. „True Lies“, so heißt auch der Film eines bekannten Österreichers, der seinerzeit für reichlich Furore in der professionellen Welt des Bodybuildings (und später auch im Filmbusiness und der Politik) gesorgt hat (übrigens – einer meiner Lieblingsfilme!)

Der Titel hätte auch nicht passender gewählt werden können, denn hierin geht Markus auf typische Probleme ein, die einen Trainierenden davon abhalten seinen Wunschkörper bzw. Kraftlevel aufzubauen. Es geht um die Wahl des richtigen Trainings und Studios, um Informationsüberlastung, um Wissenschaft Vs. Bro Science, die Komfortzone, Trial & Error, Genetik, falsche Gurus und um Paralyse durch Analyse.

Chapter 7 – The Way of The Fist (Teil 1 & 2)

Im siebten Kapitel geht es vollends ans Eingemachte. Während man zuvor noch viel von Markus‘ Werdegang und unterhaltsame Stories und Situationen aus dem Lebens eines Pumpers lesen durfte, geht es spätestens jetzt um die Vermittlung von Trainingswissen.

Markus erläutert nicht nur das Prinzip der Superkompensation, sondern geht überdies auf die vielen Möglichkeiten der Trainingsperiodisierung ein. Erläutert werden folgende Modi:

  1. Lineare Periodisierung
  2. Nicht-lineare Periodisierung
  3. Blockperiodisierung
  4. Holistische Periodisierung
  5. Konjugierte Methode
  6. Wellenförmige Periodisierung

Das alles wird auch visuell anhand von Beispielen (Tabellen) aufgezeigt, so dass man sich die verschiedenen Methoden zur Periodisierung des Trainings besser vorstellen kann, auch wenn man vorher noch keine Erfahrung damit gesammelt hat.

Dieses Kapitel geht nahezu nahtlos in den zweiten Teil über, wo Markus die Kernelemente, sowie Vor- und Nachteile populärer (und praxiserprobter) Trainingssysteme erläutert. Behandelt werden

  • Daywalker Programme (Zweck: Kraft und Muskelaufbau)
  • Bodybuilding Programme(Fokus auf Muskelaufbau)
  • Powerlifting Programme (Fokus auf Kraftaufbau)

…wenn du bis heute noch nicht gewusst hast, welche Optionen dir in der Trainingslandschaft zur Verfügung stehen und welche Vor- und Nachteile die Systeme liefern, dann wird sich dies spätestens nach dem Lesen dieses umfangeichen Kapitels (S. 153 – 319!) ändern.

Dieser Teil ist auch gleichzeitig mein persönliches Highlight des Buches, dass mir als hilfreiche Inspiration dient. Inspiration dahingehend, dass ich daraus für mich ein paar gute Lesetipps abstrahieren konnte zu Programmen, die mein Interesse geweckt haben und die ich gerne mal in Zukunft ausprobieren werde).

Chapter 8 – The Interview

Um das Buch abzurunden und ein wenig Abwechslung hineinzubringen, finden sich im Anschluss an das sehr üppige Kapitel davor, ein paar interessante Gespräche mit drei Personen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können:

Alle drei Interviews sind interessant und liefern Einblicke in unterschiedliche Bereiche und Facetten des Kraftsportlebens. Besonders gefallen hat mir der lockere Schreibstil, so dass man das Gefühl bekommt, dass hier wirklich ein dynamisches Gespräch stattgefunden hat, anstatt dass man systematisch Fragen abarbeitet (ich liebe derartige Interviews).

Wenn es nach mir ginge, hätte man ruhig noch ein paar Leute mehr interviewen können, aber das hätte vermutlich den Rahmen des Buches gesprengt.

Chapter 9 – Roots! Bloody Roots!

Das Literaturverzeichnis lädt den neugierigen Leser nicht nur zum weiterführenden Selbststudium ein, sondern liefert ihm auch Quellen an die Hand, von denen der Autor des Buches überzeugt ist oder als hilfreiche Anlaufstelle betrachtet. Hier bitte umgehend zu Seite 397 blättern und ganz unten schauen *hust* Danke, Markus! *hust*

Mit Seite 400 (und einem sympathischen Profilfoto des Autors) endet das Buch. Gleichzeitig wirft das Ende eine elementare und wichtige Frage auf: Wieso gibt es von Markus eigentlich nichts im Web zu lesen?!

Da kann man doch sicher noch was in die Wege leiten…

Trainierst du überhaupt, bro? | Das Fazit

Wie bereits in der Einführung erwähnt, liefert das Buch einen gesunden Mix aus Themen, die viele Aspekte des Kraftsports und Bodybuildings abdecken. „Trainierst du überhaupt, bro?“ ist definitiv kein Buch, dessen Sinn und Zweck darin liegt dir jedes noch so kleine Detail der darin besprochenen Trainingssysteme zu erläutern.

Man merkt, dass sich Markus intensiv mit den Konzepten, sowie deren Vor- und Nachteilen auseinandergesetzt hat (sogar selbst Praxis-Erfahrung gesammelt hat), so dass er in der Lage ist die Kernelemente auf wenigen Seiten wiederzugeben, damit du dich – im Falle von Interesse – eigenständig weiterinformieren kannst.

Das Werk ist eine (gelungene) Synthese aus persönlichem Background (du erfährst sehr viel über Markus‘ Werdegang und wie es dazu kam, dass ihn der Kraftsport nie mehr loslassen sollte), humoristischer Darstellung (Bro’s werden auf die Schippe genommen) und nützlicher Trainingsinformation – ich kann schon jetzt sagen, dass ich hin und wieder in diesem Buch nachschlagen werde, wenn ich die Eckinformationen zu einem der darin beschriebenen Programme kurz und bündig brauche.

Die Interviews am Ende lesen sich überaus interessant und sind dank der Wahl der Interviewpartner auch überaus abwechslungsreich und informativ (auch wenn ich mit einigen Aussagen bzw. Behauptungen nicht d’accord gehe; aber das ist eine andere Story).

Für wen ist das Buch also geeignet? Ganz einfach: Du bist leidenschaftlicher Kraftsportler und/oder Bodybuilder und suchst nach einem unterhaltsamen Buch, welches sich mit deinem Hobby auseinandersetzt? Dann darfst du bei „Trainierst du überhaupt, bro?“ ohne schlechtes Gewissen zugreifen.

Vielleicht möchtest du aber auch den Trainingsplan bzw. das –system wechseln und brauchst nun einen Filter, der dir in wenigen Worten die wichtigsten Aspekte bekannter Programme aufzeigt? Auch das schafft Markus‘ Buch ohne Probleme.

Der Schreibstil, Werdegang und schlussendlich die Ausführung haben mich schwer begeistert, so dass ich positiver Dinge bin, dass du schon bald auf Aesir Sports mehr von Markus zu lesen bekommen wirst – und das will schon was heißen, oder?

HIER kannst du das Buch bei Amazon kaufen

Buchrezension: Trainierst du überhaupt, bro? von Markus Beuter



Bildquelle Titelbild: Markus Beuter


Über

Damian N. „Furor Germanicus“ Minichowski ist der Gründer und Kopf hinter dem Kraftsport- und Ernährungsmagazin AesirSports.de. Neben zahlreichen Gastautorenschaften schreibt Damian in regelmäßigen Abständen für bekannte Online-Kraftsport und Fitnessmagazine, wo er bereits mehr als 200 Fachartikel zu Themen Kraftsport, Training, Trainingsphilosophie, Ernährung, Gesundheit und Supplementation geschrieben hat.

Zu seinen Spezialgebieten gehört das wissenschaftlich-orientierte Schreiben von Fachartikeln rund um seine Passion – Training, Ernährung, Supplementation und Gesundheit.

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1 Kommentare

  1. Der Teil mit den Trainingssystemen klingt interessant, allerdings wäre es hier cool gewesen, wenn vielleicht noch ein paar unbekanntere/außergewöhnlichere Programme und/oder Techniken vorgestellt , neben den Altbekannten. ABer das ist natürlich meckern auf höchstem Niveau

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