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Verringerte Muskel-Proteinsynthese: Hilft hochintensives Intervalltraining (HIIT) bei Schlafmangel?

Verringerte Muskel-Proteinsynthese: Hilft hochintensives Intervalltraining (HIIT) bei Schlafmangel?

Schlaf ist von entscheidender Bedeutung für eine Vielzahl von physischen bzw. kognitiven Prozessen. Darüber hinaus scheint adäquater Schlaf ein wichtiger Faktor beim Erhalt von Muskelmasse zu spielen (4)(5), wobei insbesondere ältere Individuen darauf achten sollten, nicht weniger als 7 Stunden (qualitativen) Schlaf pro Nacht zu erhalten (um das Risiko für Muskelabbau und Sarkopenie zu reduzieren) (6)(7)(8).

Tierexperimentelle Versuche bestätigen zudem, dass akuter Schlafmangel eine Atrophie der Muskulatur begünstigt (5)(10)(11)(12). Zudem steigt die Gefahr, Muskelmasse zu verlieren, in Energiemangel-Situationen (d.h. während einer Diät mit Kaloriendefizit) bei zu wenig Schlaf (5,5 Stunden/Nacht über einen Zeitraum von 14 Tagen) überproportional an (4).

Die kurzfristige Veränderung der Muskelmasse (über Tage, Wochen und Monate) wird durch die Differenz zwischen Muskel-Proteinsynthese (MPS) und Muskelproteinabbau-Rate (MPB) determiniert (13)(14). Ein unzureichendes Schlafpensum ist dazu in der Lage, den Katabolismus von Protein zu verstärken – was durch vergangene Untersuchungen belegt wird (15).

Potenzielle Zusammenhänge zwischen Schlaf Qualität/Effizienz und Muskelmasse (modifiziert nach Cawthon et al., 2014) HOMA-IR, Homöo- stasismodell für Insulinresistenz; CRP, C-reaktives Protein; IGF-1, insulinähnlicher Wachstumsfaktor-1; TSH, Schilddrüsen- stimulierendes Hormon (Bildquelle: Buchmann et al., 2016)

Potenzielle Zusammenhänge zwischen Schlaf Qualität/Effizienz und Muskelmasse (modifiziert nach Cawthon et al., 2014) HOMA-IR, Homöo- stasismodell für Insulinresistenz; CRP, C-reaktives Protein; IGF-1, insulinähnlicher Wachstumsfaktor-1; TSH, Schilddrüsen- stimulierendes Hormon (Bildquelle: Buchmann et al., 2016)

Nichtsdestotrotz ist die genaue Auswirkung eines Schlafmangels auf den Protein-Turnover nicht umfassend genug untersucht. Es wird jedoch vermutet, dass der Verlust von Muskelmasse mit einer Reduktion der Proteinsynthese (und nicht etwa einer Erhöhung der Proteinabbau-Rate) zusammenhängt (16)(17)(18)(24). Dementsprechend könnten Muskelmasseverluste, die infolge eines Schlafmangels realisiert werden, darauf zurückzuführen sein (wobei nicht auszuschließen ist, dass zu wenig Schlaf auch unabhängig davon einen katabolen Einfluss hat). Leider mangelt es bisher an Untersuchungen, in denen die Effekte eines Schlafmangels auf die Muskel-Proteinsynthese bzw. die Auswirkungen von zu wenig Schlaf auf potenzielle katabole Einflüsse evaluiert wurden.

Wir wissen jedoch, dass Widerstandstraining (z.B. mit Gewichten) und hochintensives Intervalltraining (z.B. HIIT) zu einer potenten Stimulation Muskelproteinsynthese und den damit assoziierten Signalpfaden führt (19)(20)(21). Daraus ergibt sich die Frage, inwiefern körperliche Betätigung – etwa in Form von Intervalltraining, dass vergleichsweise wenig Zeit in Anspruch nimmt (22) – dazu in der Lage sein könnte, den durch Schlafmangel herbeigeführten Muskelverlust zu umgehen.

Oder um das Ganze in eine einfache Frage umzuformulieren: Könnte hochintensives Intervalltraining ein hilfreiches Werkzeug sein, um den Abbau von Muskelmasse unter Schlafmangel-Bedingungen zu verhindern? Ein Team aus Forschern hat diesen Sachverhalt vor kurzem näher untersucht – die Resultate ihres Experiments (und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen) möchte ich im Rahmen dieses Beitrags mit dir teilen.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der Juni 2022 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: fotolia / EVGENIY


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